Star Trek TNG - Doppelhelix 02 - Überträger
zweiten Mal innerhalb von wenigen Tagen packte Katherine Pulaski ihre Sachen. Sie war in ihrem Quartier auf Deep Space 5. All ihre Besitztümer lagen herum. Sie hatte gerade erst ausgepackt und noch keine Zeit gehabt, ihre Lieblingsbilder aufzuhängen oder einen Platz für ihre wenigen Skulpturen zu finden. Ihre Bücher standen auf einem Regalbrett, einschließlich der Sherlock-Holmes-Erstausgabe von Sir Arthur Conan Doyle, die Data ihr bei der Abreise geschenkt hatte. Es war ein rührendes Geschenk und sie war überrascht gewesen, dass es von Data gekommen war. Offenbar hatte sich ihre Verwunderung in ihrem Gesicht abgezeichnet, denn er hatte den Kopf auf seine leicht roboterhafte Art schräg gelegt und gefragt: »Sind Abschiedsgeschenke kein menschlicher Brauch, besonders wenn der Empfänger vermisst werden wird?«
»Doch, das sind sie, Data«, hatte sie gesagt und ihn dann zu seiner – und ihrer eigenen – Überraschung umarmt.
Sie starrte das Buch einen Augenblick lang an, aber es war zu schwer. Sie ließ es besser hier, bis sie zurückkehrte.
Falls sie zurückkehrte.
Sie hatte nur ein paar weitere Sachen, die in ihre Tasche kamen, und nur sehr wenig Zeit, um fertig zu packen. Ihre Assistenten würden sich gleich bei ihr melden, bevor sie zur Dockstation mussten, um sich wieder an Bord der
Enterprise
zu begeben. Seltsam, dass sie nun als Passagier auf eben jenem Raumschiff mitflog, auf dem sie bis vor Kurzem noch gedient hatte.
Ihre Hände zitterten, aber nicht aus Angst. Es war die Anspannung, die sie jetzt verließ. Ihre Besprechung mit der Medizinischen Abteilung war heikel gewesen. Gott sei Dank lag die
Enterprise
noch im Trockendock. Sie hatte Beverly Crushers Hilfe benötigt.
Tons Anfrage war vor ein paar Stunden gekommen. Sie war weniger, als die Sternenflotte sich erhofft hatte. Die Medizinische Abteilung hätte am liebsten ein großes Team hingeschickt, um das Problem zu studieren und vielleicht auch auf Bajor zu arbeiten. Sie hatten nicht nur ein Heilmittel für die Seuche finden wollen, sondern hatten auch gehofft, sie als Vorwand verwenden zu können, um mehr Informationen über die Bajoraner und die Cardassianer zu sammeln.
Aber einige cardassianische Offizielle hatten das vorausgeahnt. Die Beschränkungen waren streng. Pulaski war sich nicht sicher, ob sie es mit nur einer Handvoll Assistenten schaffen konnte. Zuerst hatte die Sternenflotte gewollt, dass sie so lange wartete, bis sie vier Seuchenspezialisten gefunden hatten, die sie begleiteten. Aber es hätte Tage gedauert, diese Leute von ihren Posten herzuschaffen. Sie hatte keine Tage zur Verfügung. Das hatte Ton sehr deutlich gemacht.
Er war sich nicht sicher, ob er das überleben würde. Der cardassianische Arzt, der ihm während der Übertragung über die Schulter geschaut hatte, war auch nicht sehr zuversichtlich gewesen. Die Informationen, die sie von ihnen bekommen hatte, absichtlich sehr allgemein gehalten, waren furchtbar gewesen. Sie hatten ihr die Todesrate auf der Raumstation genannt, und sie stieg stündlich weiter an.
Sie hatte die Nachricht für die Medizinische Abteilung noch einmal abgespielt. Dann hatte sie darum gebeten, dass Beverly Crusher sowie drei weitere hochrangige Ärzte, die sich momentan auf Deep Space 5 aufhielten, sie begleiteten.
Doch die Medizinische Abteilung hatte abgelehnt. Es handele sich um eine riskante Mission, hatten sie gesagt. Und sie wagten es nicht, so viele hochrangige Offiziere zu schicken.
Was bedeutete, dass man zwar bereit war, Forscher zu opfern, aber kein militärisches Personal.
Was wiederum bedeutete, dass es sehr wahrscheinlich war, dass Pulaski und ihr Team nicht zurückkommen würden.
Die Medizinische Abteilung hatte versuchen wollen, mit den Cardassianern zu verhandeln – schließlich war dies ein medizinischer Notfall, und eine Zusammenarbeit würde allen nutzen – aber Pulaski hatte gewusst, dass es nicht funktionieren würde. Sie hatte Crusher gebeten, mit ihr zu kommen, um für hochrangiges Personal zu plädieren, aber das wurde abgelehnt. Crusher hatte sich allerdings auch gegen Verhandlungen ausgesprochen, und in dieser Hinsicht hatte die Medizinische Abteilung auf ihre ehemalige Leiterin gehört. Sie hatte entschieden – und die Föderationsabgeordneten hatten zugestimmt – Pulaski mit nachrangigen Assistenten gehen zu lassen.
Der nächste Verhandlungspunkt war die Frage gewesen, ob man technisch hochwertige Ausrüstung mitnehmen sollte, die Informationen
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