Star Trek TNG - Doppelhelix 02 - Überträger
Sein Gesicht schien nicht fertig ausgeprägt zu sein. Sie hatte noch nie zuvor so eine Spezies gesehen.
Dukat erklärte ihr, an welchen Geschäften sie vorübergingen, aber sie hörte nicht richtig hin. Die Wachen hatten einen Mann vom Boden aufgehoben und trugen ihn nun ohne Trage in die Richtung, in die Dukat und sie gingen.
»Dies ist das Quark’s.« Er deutete auf eine fast leere Kneipe.
Pulaski warf einen Blick hinein. Es gab eine Menge Lichter und Farben, aber keine Gäste. Hinter der Theke stand ein Ferengi. Er wirkte nervös, aber andererseits erweckten alle Ferengi diesen Eindruck.
Dies war wahrscheinlich ihre einzige Gelegenheit, Dukats Arm loszuwerden. Sie löste sich von ihm und ging in die Bar. Der Ferengi sah sie überrascht an.
»Was kann ich Ihnen anbieten?«, fragte er.
Hinten an einem Tisch waren drei Cardassianer in sich zusammengesunken, und ein weiterer Ferengi bemühte sich vergeblich, sie aufzuwecken.
»Ein bisschen heißes Wasser in den Nacken weckt Cardassianer für gewöhnlich auf«, sagte sie zu dem Barkeeper.
»Wirklich?«
Dukat kam herein. »Ich dachte, Sie hätten es eilig, in die Krankenstation zu kommen.«
»Das habe ich auch. Ich dachte nur – na ja, ich hätte angenommen, dass dies der Mittelpunkt des Geschehens auf der Station wäre.«
»Das ist es auch normalerweise«, erwiderte der Ferengi. »Wenn niemand stirbt.«
»Quark.« Da war er wieder, dieser drohende Tonfall in Dukats Stimme. Er klang gleichzeitig so bedrohlich und doch so freundlich. Wie machte er das nur?
»Haben wir es noch weit?«, fragte Pulaski, die vor ihm aus der Bar ging.
»Ähm, nein.«
»Und ich nehme an, dass es zur Krankenstation dort entlang geht?« Sie deutete in die Richtung, in die die Wachen gegangen waren.
»Ja«, sagte Dukat.
Sie durfte nicht zu informiert wirken, sonst würde er misstrauisch werden. Also verlangsamte sie ihre Schritte, damit er sie einholen konnte.
»Was ich bis jetzt von der Station gesehen habe, ist bereits sehr beeindruckend.«
Er lächelte sie an und ging um eine Ecke. »Die Krankenstation ist hier.« Eine Tür zu ihrer Rechten glitt auf, und sofort überwältigte sie der Gestank von Verwesung. Sie musste würgen und presste sich eine Hand auf den Mund.
»Sie werden ganz grün!«, rief Dukat, legte eine Hand auf ihre Schulter und versuchte sie weiter hineinzuschieben.
Sie schüttelte seine Hand ab. »Das ist eine normale menschliche Reaktion«, sagte sie und konnte dabei kaum ihre Stimme kontrollieren, »wenn man mit so einem Geruch konfrontiert wird.«
Doch sein Ruf hatte bereits einen Cardassianer an den Eingang geholt. Und hinter ihm stand ihr Exmann.
Ton. Entschieden zu dünn. Er hatte wieder nichts gegessen. Sein Haar war ungekämmt und sein Ohrring hing über der Ohrmuschel. Er hatte tiefe Ringe unter den Augen, und um seinen Mund lagen Falten, die sie noch nie bemerkt hatte.
Und sie freute sich, ihn zu sehen. Sie freute sich sehr.
»Katherine?«, fragte er. »Alles in Ordnung?«
»Ich war nur nicht auf das hier übliche Parfüm vorbereitet«, scherzte sie und umarmte ihn. Er war so dünn, dass er sich in ihren Armen ganz zerbrechlich anfühlte.
Während er sie umarmte, spürte sie, wie er Dukat ansah. Sie hatte also recht gehabt, die beiden standen in Konkurrenz zueinander, und Dukat hatte erfolglos versucht, sie zu einem weiteren Streitpunkt zu machen.
Sie trat einen Schritt zurück und betrachtete den Raum. Überall standen Feldbetten, alle gefüllt mit grünen Cardassianern. Viele von ihnen hielten sich den Bauch und stöhnten, obwohl sie offenbar unter Schmerzmitteln standen. Die grüne Farbe sah erschreckend aus. Kein Wunder, dass Dukat in Panik geraten war, als er sie so gesehen hatte. Dabei war ihr nur vom Gestank übel geworden. Es bewies, dass er viel nervöser war, als sein charmantes »Ich zeige Ihnen jetzt mal die Station«-Gehabe vermuten ließ.
Sie drehte sich zu ihm um, obwohl sie das eigentlich gar nicht wollte. »Vielen Dank, Gul Dukat«, sagte sie. »Ich hoffe, wir werden unsere Führung später fortsetzen können.«
Er verneigte sich leicht. »Es wäre mir ein Vergnügen, Doktor. Und denken Sie daran, wenn Sie irgendetwas brauchen, kommen Sie zu mir.«
»Das werde ich.«
Dukat warf dem Cardassianer, der an der Seite stand, noch einen Blick zu, dann sah er Ton an. In seinen Augen lag Stolz und noch etwas anderes, eine Art Herausforderung. Dann ging Dukat.
»Führung?«, fragte Ton. »Er hat dir die Station gezeigt,
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