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Star Trek TNG - Doppelhelix 02 - Überträger

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 02 - Überträger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Wesley Smith
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anstatt dich direkt herzubringen?«
    »Er befürchtet, dass ich einen negativen Bericht an die Sternenflotte sende«, erklärte Pulaski. »Aber ich habe ihn dazu überredet, mich mehr oder weniger direkt herzubringen.«
    »Niemand überredet Dukat zu irgendetwas.«
    »Oh, ich weiß nicht«, erwiderte Pulaski. »Du hast ihn dazu gebracht, mich herzuholen.« Sie strich sich mit einer Hand durch das Haar und wünschte sich, doch zuerst in ihrem Quartier Halt gemacht zu haben. Ton hatte diese Wirkung auf sie.
    »Dr. Pulaski«, sagte der Cardassianer, der vorhin zum Eingang geeilt war. »Ich bin Dr. Narat.«
    Seine Haltung war gebeugt. Sie vermutete, eher von der Beanspruchung durch seine Arbeit als vom Alter. Seine dunklen Augen funkelten genauso wie die von Dukat, aber sein Gesicht war weniger reptilienhaft. Narat hatte etwas Weiches an sich, eine Art Mitgefühl, das Teil seines Wesens zu sein schien. Auch wenn sie ihn niemals zuvor getroffen hatte, spürte sie, dass er ebenfalls sehr erschöpft war.
    »Danke, dass Sie gekommen sind«, sagte er. »Sind Sie allein?«
    »Ich habe drei Assistenten mitgebracht. Sie stellen noch in den Quartieren ihre Sachen ab, bevor sie herkommen. Ich wollte die Situation erst mal alleine beurteilen.«
    Narat nickte. Mit einer Hand deutete auf die Feldbetten. »Dies ist nur einer der Räume. Hier liegen nur Cardassianer. Wir haben zwei weitere volle Räume in der Krankenstation, und wir mussten zusätzlich das leere Geschäft nebenan umfunktionieren.«
    »Meine Güte«, sagte Pulaski.
    Ton nickte. »Wenn nicht so viele sterben würden, bräuchten wir sogar noch mehr Raum.«
    Sie warf ihm einen Blick zu. Sie war es nicht gewöhnt, dass er so gefühlskalt sprach. Jedenfalls nicht, wenn er Patienten verlor. Also standen die Dinge wirklich schlimm. Nur Ärzte, die in kurzer Zeit viel Tod gesehen hatten, waren so abgestumpft und sprachen über schreckliche Dinge, als wären sie normal.
    Das waren sie offenbar auch.
    »Wie viele sind gestorben?«, fragte sie.
    »Alle, die länger als zwei Tage krank waren«, sagte Narat.
    Sie blickte den Cardassianer an. Es war nicht nur Erschöpfung, was sie in seinen Augen las. Es war eine tiefe, überwältigende Traurigkeit und mehr – Frustration und Wut, die so stark waren, dass er sie gewaltsam zurückhalten musste. Er wusste so gut wie sie, wie wahrscheinlich jeder Arzt, dass Wut nur blind machte. Er musste ruhig bleiben.
    »Von wie vielen sprechen wir?«, fragte sie sanft. »Wie viele sind gestorben?«
    Ton schüttelte den Kopf. »Wir waren zu beschäftigt, um mitzuzählen, und wir haben keine richtigen Assistenten. Es ist momentan nicht relevant.«
    »Aber ihr habt den Familien Bescheid gegeben?«
    »Die Zeit der Nettigkeiten ist vorbei, Katherine. Wir haben uns auf Triage, Palliativmaßnahmen und Forschung konzentriert. Für etwas anderes war keine Zeit.«
    »Aber jetzt vielleicht«, sagte Narat. »Jetzt da Sie da sind, können wir ein paar dieser Dinge vielleicht wieder tun.«
    Pulaski nickte. Es sah Ton überhaupt nicht ähnlich, so nachlässig zu sein. Egal aus welchem Grund. »Du hast gesagt, dass alle, die sich mit der Seuche infizieren, sterben?«
    »Alle«, antwortete Ton. »Innerhalb von zwei Tagen.«
    Sie sah sich im Raum um. Wenn sie keine Lösung finden konnten, würden alle diese Personen bald tot sein. Und alle Patienten im nächsten Raum und im übernächsten.
    »Weder Cardassianer noch Bajoraner?«, fragte sie. »Niemand hat überlebt?«
    »Niemand.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich habe noch nie zuvor von so einer Seuche gehört. Die Pest auf der Erde, in den Tagen, als die Medizin aus Tricksereien und Blutegeln bestand, ließ etwa ein Viertel der Bevölkerung am Leben. Die Triferianische Grippe auf Vulkan brachte nur die Hälfte um. Die schlimmste Seuche, von der ich je gehört habe, das Nausikaanische Wortvirus, das vor etwa tausend Jahren zuschlug, tötete fünfundneunzig Prozent der nausikaanischen Bevölkerung. Keine Seuche tötet hundert Prozent. Irgendjemand überlebt immer.«
    Ton schüttelte den Kopf. »Wenn man sich infiziert, stirbt man.«
    »Darum glaubt ihr, dass es sich um ein künstlich geschaffenes Virus handelt?«, fragte sie.
    »Ja, und es gibt weitere Faktoren. Zum einen seine Präzision. Und die Art, wie es vorgeht. Schau dir an, was wir bis jetzt herausgefunden haben. Es wäre gut, mal die Meinung von jemandem mit einem unvoreingenommenen Blick zu hören.« Er nahm ihren Arm und wollte sie ins Büro führen.
    Doch

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