Star Trek TNG - Doppelhelix 02 - Überträger
Seuche.«
Das war mehr, als sie aus dem Piloten herausbekommen hatte.
»Und waren Sie?«, fragte sie nach.
»Uns wurde gesagt, dass wir auf Terok Nor unter Quarantäne stehen. Wir waren überrascht, dass wir beauftragt wurden, Sie abzuholen.« Seine Stimme klang flach. Er sprach nicht gerade leise, aber sein Tonfall und sein Verhalten wirkten verschlossen. Aus irgendeinem Grund hatte er dennoch beschlossen, mit ihr zu reden.
»Wie lange sitzen Sie schon auf Terok Nor fest?«
»Seit einer Woche.« Er bog in einen weiteren dunklen Gang ab. Es kam Pulaski so vor, als bewegten sie sich im Kreis, auch wenn sie wusste, dass dem nicht so war.
»Das ist nicht sehr lange.«
»Das ist es, wenn man zusehen muss, wie die meisten der eigenen Freunde sterben.«
Ah, da war er also. Der Grund, warum er mit ihr sprach. »Aber Sie haben die Krankheit nicht?«
»Wahrscheinlich schon«, sagte er. »Ich werde wie die anderen sterben.«
»Das können Sie nicht wirklich glauben. Man muss doch die Hoffnung bewahren.«
»Hoffnung?«, fragte er. »Sie werden die Bedeutung des Wortes nach einer Woche auf Terok Nor vergessen haben.«
Er öffnete eine letzte Tür und streckte den Arm aus. Durch eine Luftschleuse sah sie eine Reihe großer, rundlicher Tore. Der Cardassianer drückte auf einen Knopf, und die Tore rollten nacheinander zur Seite.
Ihr Tor öffnete sich zuerst. Sie ging durch die Luftschleuse auf die Andockplattform, dann öffnete sich ein weiteres Tor, und sie war auf Terok Nor.
Die Hitze überraschte sie nicht, aber der schwache Geruch von Verwesung schon. Die Filteranlagen der Raumstationen sollten Gerüche eigentlich neutralisieren, außer der Geruch war so stark, dass man nichts dagegen tun konnte.
Sie widerstand dem Drang, sich nach ihrem cardassianischen Gesprächspartner umzusehen, aber seine Warnung hallte in ihrem Kopf nach und erinnerte sie an ein altes Zitat von der Erde:
Lasst, die ihr eintretet, alle Hoffnung fahren.
Pulaski drehte sich zu ihrem Team um. Governo stand neben ihr, Ogawa und Marvig direkt dahinter. Die Mitarbeiter blickten so ernst, wie Pulaski sich fühlte.
Sie trat durch das letzte Tor in den Gang. Die Decke war hier höher als auf dem Frachter, allerdings war alles immer noch in cardassianischem Grau gehalten. Hatten sie noch nie vom Wert eines gut platzierten Gemäldes gehört? Oder von einem schön gestalteten Computerterminal?
Der Gang schien sich ewig hinzuziehen. Eine weitere Eigenart der cardassianischen Bauweise, nahm sie an. Zumindest war die Beleuchtung besser. Die Lampen hier waren hell genug, um zu zeigen, dass die Wände sauber waren.
Hinter ihr räusperte sich jemand. Sie drehte sich um. Drei Cardassianer blockierten den Gang. Sie hatte sich so auf ihr Ziel konzentriert, dass sie nicht in beide Richtungen geschaut hatte, als sie aus der Tür getreten war. Offenbar hatte sie eine falsche Abzweigung erwischt.
Zwei der Cardassianer standen ein wenig hinter ihrem Kollegen in der Mitte. Er war größer als die anderen, seine Schultern breiter und sein Gesicht dünner. Seine Augen strahlten Intelligenz aus, was sie wachsam machte. Mit diesen seltsamen Halskämmen, der kränklich wirkenden grauen Haut und diesen funkelnden Augen wirkte er wie ein besonders charmantes Reptil. Eines, das einen anlächelte, bevor es mit seinen Giftzähnen zuschlug.
Er lächelte tatsächlich. »Doktor Katherine Pulaski?«, fragte er. Er hatte eine warme, verführerische Stimme, die in völligem Widerspruch zu seiner äußeren Erscheinung stand.
»Ja«, antwortete sie.
»Ich bin Gul Dukat. Ich leite Terok Nor. Wir freuen uns, dass Sie so schnell kommen konnten.« Als wäre sie zu einer Dinnerparty eingeladen worden oder um eine Rede zu halten.
»Wenn Sie mir den Weg zeigen, machen sich meine Assistenten und ich direkt an die Arbeit.«
»Zuerst einmal«, sagte er, »dachte ich, dass wir Sie zu Ihren Quartieren bringen und dann eine kleine Führung der Örtlichkeiten vornehmen. Dann bringen wir Sie zur Krankenstation.«
Sie atmete scharf ein. Kein Wunder, dass die Bajoraner die Cardassianer hassten. Dieser Mann war furchtbar unsensibel. Aber dann wurde ihr klar, was er vorhatte. Er sah in ihr vor allem eine Vertreterin der Sternenflotte, und erst an zweiter Stelle eine Ärztin. Er wollte nicht, dass ihr erster Eindruck dieser Station von Krankheit und Tod geprägt war.
Governo stellte sich neben sie und wollte etwas sagen. Sie legte ihm schnell eine Hand auf den Arm und schob ihn zurück. Das
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