Star Trek TNG - Doppelhelix 03 - Roter Sektor
bronzefarbenes Gesicht neigte sich ein wenig wie ein rollender Ball. Vielleicht versuchte er zu denken. Es sah aus, als täte es weh.
Stiles kämpfte sich wieder auf die Füße. Seine Beine wurden immer zittriger, während er wartete. Er musste sich dazu zwingen, still zu stehen und die wachsende Nervosität und die Erinnerung an alte Schrecken zurückzudrängen.
»Ihr werdet festgehalten«, entschied Orsova schließlich, »als Besatzungsmitglieder des fremden Schiffes, das in unseren planetaren Raum eingedrungen ist. Wir werden euch als Geiseln halten, bis sich der Rest eurer Mannschaft ergibt. Das Schiff gehört jetzt mir und ist Eigentum des pojjanischen Volkes. Die Besatzung wird eurer Regierung übergeben, aber erst nach der Zahlung eines ordentlichen Bußgelds für die Zerstörung von Eigentum, dem Eindringen in unseren Raum ... und allem anderen, was mir sonst noch einfällt.«
Orsova genoss die Situation. Das war deutlich zu sehen, während er hinter seinem riesigen, teuren Schreibtisch stand, der aus dem Holz gemacht war, das sich, wie Zevon vor langer Zeit entdeckt hatte, während eines Konstriktors nicht zusammenpresste. Orsova berührte ihn leicht am Rand und blieb nur ein paar Schritte von Stiles entfernt stehen. Sein Blick bohrte sich in den seines ehemaligen Gefangenen.
»Außer dir«, sagte er. »Dich behalte ich der alten Zeiten wegen.«
Wie auf ein geheimes Zeichen hin traten zwei der vier bewaffneten Wachleute vor, während sich Orsova neben Stiles stellte. Die Wachen waren nah genug, um jeglichen Versuch, den Ratsvorsteher anzugreifen, sofort zu unterbinden, also bemühte sich Stiles, möglichst reglos dazustehen. Durch vergangene Schrecken wie erstarrt zu sein, half dabei natürlich.
Orsova sah ihn an. »Es war eine Beleidigung für mich, als sie dich weggeholt haben. Ich habe dem Planeten versprochen, dass ich dich zurückbekommen würde. Die ganze Zeit habe ich deine Zelle bereitgehalten. Hab sie nicht mal saubermachen lassen. Ein Teil des Versprechens.«
Mit Augen, die so tot waren wie die einer Puppe, gab Orsova den Wachen ein Handzeichen.
»Bringt sie weg.«
»Orsova.«
»Du hast mich schon wieder hergebracht? Warum? Ich habe die Föderationsleute aufgehalten. Ihr Schiff ist geflohen.«
»Ihr Schiff hat das Sonnensystem nicht verlassen. Ich habe sie überwacht. Sie verstecken sich irgendwo. Ich habe herausgefunden, warumsie gekommen sind.«
Bei diesen Worten hielt Orsova inne und runzelte die Stirn. Er war sich so sicher gewesen, dass das Föderationsschiff geflohen war. Er hatte den vulkanischen Botschafter und Eric Stiles dort, wo sie niemand finden würde, und das Föderationsschiff war fort. Aber diese Person, dieser Geist, der so seltsam mit ihm sprach und über dieses unmögliche Wissen verfügte, behauptete das Gegenteil.
»Ich habe meine Pläne geändert. Ich muss diese Leute lebend haben. Die Ärzte und Zevon.«
»Und Stiles?«
»Mit dem können Sie machen, was Sie wollen.«
»Warum willst du Ärzte? Warum tötest du sie nicht einfach? Wir haben schon viele andere zuvor getötet ...«
»Sie haben einen Weg gefunden, das Unmögliche möglich zu machen, das Unheilbare zu heilen. Ich muss wissen, wie. Sie müssen sie fangen und zu mir bringen.«
Orsova, der versuchte ein Puzzle zu verstehen, von dem er nur die Hälfte der Teile hatte, ging in dem kleinen Raum des summenden Raumschiffes auf und ab, während sein Heimatplanet hinter einem der kleinen runden Fenster seine Bahnen zog.
»Ich habe hier etwas«
, begann die Stimme erneut,
»das die Pojjana im Roten Sektor zur führenden Macht aufsteigen lassen wird. Selbst das Bal Quonnot wird vor Ihnen im Staub kriechen.«
Misstrauisch ob dieser kühnen Behauptung kniff Orsova die Augen zusammen. »Was wird Raumschiffe vor unseren Flugzeugen in die Knie gehen lassen?«
»Sie werden mehr als Flugzeuge haben, wenn Sie tun, was ich Ihnen sage. Sehen Sie in die Kiste.«
In diese Metallkiste? Es war ein Verschluss daran, aber der Deckel stand offen. Er warf einen Blick hinein. Darin befand sich nur eine einzige Sache.
»Eine Flasche?«
»Eine medizinische Ampulle.«
»Gift?«
»So etwas in der Art.«
Orsova richtete sich auf. »Ist das ein biologischer Krieg? Willst du, dass ich eine Krankheit über mein eigenes Volk bringe? Das werde ich nicht tun!«
»Nein.«
»Ich habe niemanden sonst, den ich vergiften kann.«
»Sie haben Zevon.«
Bei diesen Worten hielt Orsova inne und verzog das Gesicht. »Warum sollte ich
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