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Star Trek TNG - Doppelhelix 03 - Roter Sektor

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 03 - Roter Sektor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Carey
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baumeln, streckte seine gute Hand aus und berührte die mit Eisblumen bedeckte Sichtscheibe. »Sie werden mir jetzt wohl sagen, dass schon alles gut werden wird und dass ich stark und stolz sein soll.«
    »Ich zögere, Gedichte zu rezitieren«
, erwiderte Spock, und Stiles konnte sein Lächeln dabei fast hören.
    Also lächelte er ebenfalls. »Sir, ich würde es gar nicht verstehen, wenn Sie es täten. Ich lese ja nicht mal das Innere von Geburtstagskarten.«
    Einen Moment lang kam kein Geräusch von dem sich immer weiter entfernenden Transporter, keine Erwiderung, keine Aufmunterung. Die Komm-Einheit knackte und hatte hörbar Schwierigkeiten, das Signal des inzwischen im Weltraum befindlichen Schiffes zu empfangen. Wahrscheinlich waren die Systeme beschädigt oder durchgeschmort.
    »Ich verliere Sie, Sir«, sagte Stiles.
    »Ja, Ihr Signal wird schwächer.«
    »Soll ich versuchen es zu verstärken?«
    »Ein Grund ist die Entfernung. Machen Sie sich keine Mühe. Ich werde es von hier verstärken.«
    Stiles’ Hand fiel wieder an seine Seite. Er hatte Kopfschmerzen. Seine Berührung hatte ein wenig Frost von der Scheibe gelöst, der nun auf seiner rechten Wange landete und dort wie eine gefrorene Träne hängen blieb. Sein Gesicht war zu kalt, um sie zu schmelzen.
    »Die Föderation wird sich um Ihre Freiheit bemühen«
, versicherte ihm Spock ruhig.
»Ich werde mich persönlich dafür einsetzen.«
    »Machen Sie sich keine Mühe«, brummte Stiles. »Ich will nicht als der kleine Trottel mit der großen Rettungsaktion bekannt werden. Dann ist jemand anders der Held, und ich bin nur der Idiot, der auf feindlichem Gebiet abgestürzt ist und dessen Rückkehr ein Vermögen gekostet hat. Das brauche ich nicht … Gott, meine Schulter schmerzt … ob die wohl wissen, wie man einen menschlichen Arm richtet?«
    »Ja, das wissen sie.«
    Spocks Stimme war nun sehr schwach, aber ohne Hintergrundrauschen. Geduldig und sanft, voller Verständnis für seine Gefühle. Wie konnte das sein?
    »Ich habe in meinem Leben mit vielen Menschen zusammengearbeitet. Es ist für mich sehr angenehm und ich bewundere sie. Ihre Widerstandsfähigkeit schätze ich am meisten. Seien Sie flexibel, Eric. Wenn Sie das hier überstanden haben, werden Sie ein besserer Offizier sein. Und ein besserer Mensch.«
    Stiles hörte die Worte, aber es war, als würde er dem Wind lauschen. Substanziell, effektiv … aber er verstand nicht, wie es dazu gekommen war. Einen Augenblick später konnte er sich kaum noch an das erinnern, was Spock gerade gesagt hatte – alles, was ihm noch einfiel, war der Klang seines Namens, ausgesprochen von einer so berühmten Stimme.
    »Was soll ich nur tun?«, fragte er. Seine Kehle war inzwischen ganz rau. Hier drinnen musste es Dämpfe geben. »Wenn sie mich nicht töten … was soll ich tun, um mich zu ändern? Ich habe mir doch schon so große Mühe gegeben. Wie kann ich besser werden?«
    Nun, da die Frage ausgesprochen war, wappnete er sich für die Antwort. Er erwartete eine lange Predigt von der Art, wie sie ihm sein Großvater immer gehalten hatte. Den ganzen Weg nach Hause hatte er geredet, geredet, geredet, gepredigt, gepredigt, gepredigt.
    Und darum war er überrascht. Als das Sonnenlicht durch das freigeschaufelte Fenster in sein Gesicht fiel, sah er die Pojjana-Soldaten, die die Steine und den Schnee von seinem Sternenflottensarg schaufelten. Stiles dachte noch einmal über Spocks letzte Worte nach. Nur drei Worte … sie hallten in seinem Kopf. Er würde sie für den Rest seines Lebens hören.
    »Entspannen Sie sich.«

Das Atmen fiel ihm schwer. Es war so stickig.
    Metall, das gegen Metall schlug. Das Aufheulen mechanischer Treppen. Eine Luke, die geöffnet wurde … und Stiles fiel unelegant vorwärts und landete auf Steinboden.
    Sein Kopf pochte, seine linke Schulter und der Arm schmerzten. Zumindest hatten die Sanitäter, oder was sie auch immer waren, den Arm verbunden, bevor sie Stiles in diese enge Kammer geworfen hatten. Er hatte gedacht, dass er vielleicht gebrochen war, aber das war er wohl nicht. Seine Schulter war gegen das Cockpit geprallt, wodurch sein ganzer Arm taub geworden war. Sie hatten ihm etwas gegeben, das er zuerst für Gift gehalten hatte, doch dann hatte es sich als Schmerztablette herausgestellt. Aus irgendeinem Grund, vielleicht als Druckmittel, schienen sie ihn am Leben halten zu wollen. Zumindest vorläufig.
    Nun war er hier. Er konnte eine Gefängniszelle erkennen, wenn er eine sah. Anders

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