Star Trek TNG - Doppelhelix 03 - Roter Sektor
bin in der Nähe. Hören Sie auf, mich finden zu wollen. Nehmen Sie die Hand von dieser Verriegelung oder Sie werden hier sterben! Ja, genau, halten Sie Abstand. Bleiben Sie in diesem Zimmer.«
Orsova entschloss sich, für einen Moment still zu sein und nachzudenken. Er scheiterte jedoch und fragte stattdessen: »Warum kommst du her? Und warum gerade jetzt?«
»Die Föderation ist hergekommen«
, sprach die Stimme weiter.
»Warum?«
»Um diesen Ensign zu holen. Woher weißt du das alles?«
»Ich verfolge diesen alten Arzt«
, sagte die Stimme.
»Er ist hergekommen. Ich habe nach ihm Ausschau gehalten.«
»Warum überwachst du alte Ärzte?«
Orsova setzte einen Fuß vor den anderen, ging durch die schummrige Kabine und besah sich jede Platte der glänzenden Wandverkleidung. War die metallische Oberfläche dünn? Waren das die Umrisse eines Lebewesens? Oder war es ein Echo seines eigenen Spiegelbilds tief in der polierten Oberfläche?
Während er so umherlief, seine Finger auf jede Platte drückte und Fingerabdrücke darauf hinterließ, fragte er: »Was willst du?«
»Ich möchte Ihnen helfen.«
»Wir nehmen keine Hilfe von Fremden an. Wie konntest du unser Verteidigungssystem überwinden?«
»Wir sind nicht einmal in der Nähe Ihres Verteidigungssystems. Sie sind weit davon entfernt. Sie sehen doch wie weit.«
Die fremde, mechanisch verstellte Stimme erinnerte Orsova an das Brummen von erwachenden
Rezzimulten
in den Sümpfen nahe der Hauptstadt.
»Was willst du?«, fragte er noch einmal. Plötzlich lief ihm ein Schauder über den Rücken, als hätte jemand die Wärmezufuhr abgestellt. »Warum hast du mich ins Weltall gebracht? Wofür brauchst du mich?«
»Sagen Sie niemandem, dass Sie mit mir gesprochen haben, und Sie werden zu Größe und Bedeutung jenseits Ihrer Vorstellungskraft gelangen. Ich werde Ihnen helfen, Einfluss zu gewinnen und mächtig zu werden. Sie werden meine Freundschaft ganz erstaunlich finden. Wenn ich Sie brauche, werden Sie zur Stelle sein.«
»Ich weiß nicht einmal, wer du bist.«
»Das werden Sie auch niemals erfahren. Man muss mich nicht kennen. Sie sind eine von vielen Schachfiguren in der Galaxis. Ich hüte viele Fronten, entzünde viele Kerzen. Tun Sie, was ich Ihnen sage, und wir werden sehen, was die Jahre bringen.«
Siebzehn Wochen später, nach einer Vielzahl von Physiotherapien, medikamentöser Therapie, erneutem Brechen und Verschmelzen seiner alten Brüche – damit die Knochen für die Archäologen der nahen Zukunft wieder einigermaßen als menschlich erkennbar waren – und einem Haufen rätselhafter Bemerkungen seitens Dr. McCoys, stand Eric Stiles in der Ladezone eines stinkenden Transportschiffes für Vieh, das Siedlungen mit Kühen, Schafen und dergleichen versorgte. Nach Wochen in ärztlicher Behandlung, dem Kürzen seines Bartes, dessen komplette Rasur er immer noch nicht ertragen konnte, und neuer Kleidung – zum Glück keine Uniform – fühlte er sich, als hätte jemand seinen Kopf abgetrennt und auf einen neuen Körper geklebt. Er konnte für eine lange Zeit stehen, bevor er die ersten Anzeichen von Schwäche spürte. Er war immer noch weit von guter Gesundheit entfernt, allerdings auch viel weiter vom Tod, den er bereits erwartet hatte.
Er und McCoy hatten die letzten siebzehn Wochen mit einer Unzahl an Passagiermitteilungen, Passagierlisten, Bestechungsgeldem, düsteren Persönlichkeiten und zwielichtigen Verhandlungen verbracht. Stiles wusste kaum, auf welchem Schiff er sich befand, außer dass dieses hier offensichtliche Anzeichen der Föderation aufwies – und stank. Im Allgemeinen konnte Stiles die Schiffe kaum voneinander unterscheiden, und er und der Doktor waren meist auf einen verhältnismäßig kleinen Bereich beschränkt, damit sie nichts »sahen«, was immer das hieß.
Siebzehn Wochen voller Physiotherapie und wunderlicher Geschichten. Immer wenn Stiles danach fragte, was mit ihm passieren würde, stellte sich der Doktor senil und wich mit einer langen Geschichte über die glorreiche, die ärgerliche oder eben die Vergangenheit aus, die besser gewesen wäre, wenn nur Soundso auf ihn gehört hätte. Der Doktor wollte nicht derjenige sein, der ihm sagte, was kommen würde.
Nun standen sie kurz vor der Begegnung mit dem ersten Schiff der Sternenflotte, das er sehen würde, seit er aus seinem Kampfflieger herausgezogen worden war. Auf einem der Bildschirme beobachteten er und Dr. McCoy, wie sich die Andockluke des brandneuen
Raumschiffes
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