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Star Trek TNG - Doppelhelix 03 - Roter Sektor

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 03 - Roter Sektor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Carey
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und sah vor seinem inneren Auge die Jahrzehnte von ihm abfallen, als ihm plötzlich klar wurde, mit wem er es zu tun hatte.
    »Botschafter Spock hat Sie geschickt ... natürlich! Sie sind ... mein Gott, Sie sind ...«
    »Ja, der bin ich. Der oberste Schiffsarzt. Der mächtige Medizinmann. Der Hyperheld. Der einzig wahre ...«
    »McCoy! Doktor McCoy!«
    »Sie bekommen Ihr Autogramm später.« Der alte Mann schraubte ein Fläschchen wieder zu und stellte es zurück ins Regal. »Und jetzt entspannen Sie sich, bevor Sie einen bakteriellen Schub bekommen. Wo habe ich noch mal das Beruhigungsmittel hingestellt?«
    »Sind Sie Doktor Leonard McCoy?
Der
Doktor McCoy?«
    »Darauf können Sie wetten.«
    »Dann handelt es sich tatsächlich um eine offizielle Rettung?«
    »Nein. Ich habe den Konsulgeneral überredet, Sie in meine Obhut zu übergeben. Sobald wir Föderationsgebiet erreichen, werden Sie offiziell der Sternenflotte überstellt.«
    »Sie haben den Pojjana medizinische Hilfe geleistet?«
    »Das ist die Kurzfassung, ja.«
    »Dann haben Sie gegen die Oberste Direktive verstoßen?«
    »Na sicher«, erklärte McCoy. »Das hätten Sie auch. Die Oberste Direktive wurde während meiner Lebenszeit so oft uminterpretiert, dass man denken könnte, sie sei aus Gummi. In einer sich verändernden Galaxis braucht man das wohl.«
    »Aber Sie sind ein Sternenflottenmediziner ...«
    »Im Ruhestand. Wenn ich einen Roten Sektor betrete, ist das meine eigene Sache. Ich bin mein eigener Herr. Hat etwa anderthalb Jahre gedauert, bis mir die Pojjana genug geschuldet haben, um Sie herauszuholen. Es ist eine verdammte Schande, was mit Kindern wie Ihnen passiert, die ins Kreuzfeuer geraten ...«
    »Ich bin kein Kind mehr«, sträubte sich Stiles. »Ich bin jetzt ein alter Mann. Ich kann auf mich selbst aufpassen.«
    Leonard McCoy warf ihm einen schneidenden Blick zu, der ihn verstummen ließ. »Junge«, sagte der Doktor, »ich habe Socken, die älter sind als Sie.«
    Eingeschüchtert legte sich Stiles zurück und hielt den Mund. Er würde schweigen müssen, bis ihm einige Sachen klar geworden waren. Wie viel hatte sich hier draußen verändert? Vier Jahre im Gefängnis waren eine Ewigkeit. Stiles wusste, dass er gegen die Föderationsregeln verstoßen hatte, indem er Zevon dabei geholfen hatte, den Konstriktor vorherzusagen. Und er hätte noch mehr getan, um diesen Leuten zu helfen und die Folgen dieser allumfassenden Naturkatastrophe zu mildern. Der bloße Anstand hatte es ihm verboten, tatenlos zuzusehen. Welche anderen Regeln hatte er unwissentlich gebrochen?
    Es war ihm egal. Obwohl ihn seine Familie sein ganzes Leben darauf konditioniert hatte, war es überraschend einfach gewesen, die Sternenflotte hinter sich zu lassen. Nun hatte ihn diese Macht, die in seinem Leben zu einem Echo verhallt war, zu etwas, das er ignorieren und vergessen konnte, wieder in ihrem Griff. Vier Jahre zuvor hatte Stiles, auch wenn er in einem Gefängnis saß, die Kontrolle über sein eigenes Leben übernommen. Doch nun drohte ihm diese Kontrolle wieder zu entgleiten. Er war wieder ein Ensign, ein Mann in Uniform. Er war befreit worden – fühlte sich aber gefangener als zuvor.
    Dann fiel ihm etwas anderes ein, und er stützte sich wieder auf. »Können Sie auch Zevon herausholen?«
    »Wen?«
    »Einen anderen Gefangenen. Wir waren die ganze Zeit zusammen. Wir haben uns gegenseitig am Leben gehalten.«
    »Kein weiterer Sternenflottenmann. Davon hätte ich gehört.«
    »Nein, er ist ... er ...«
    Während der Arzt auf die Worte wartete, die Stiles unbedacht hatte aussprechen wollen, hielt er sich plötzlich zurück. Vier Jahre lang hatte er alles gesagt, was ihm in den Kopf gekommen war, ohne an die Konsequenzen zu denken, denn es gab keine Konsequenzen. Nicht einmal verletzte Gefühle, da er und Zevon so viel durchgemacht hatten, dass Gefühle vor langer Zeit unwichtig geworden waren.
    Er hatte Zevon versprochen, das Romulanische Imperium darüber zu informieren, dass ein Mitglied der Herrscherfamilie von den Pojjana gefangen gehalten wurde und nicht tot war, wie man dort wahrscheinlich dachte. War es eine gute Idee, jemand anders zu sagen, dass es sich bei Zevon um einen Romulaner handelte?
    Ich werde die Nachricht irgendwie allein überbringen. Ich finde schon einen Weg
.
    »Ein Wunder nach dem anderen«, sagte McCoy. »Wir können Ihren Freund beim Kommando melden, und vielleicht können sie ...«
    »Ich kümmere mich schon darum.« Stiles legte sich wieder

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