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Star Trek TNG - Doppelhelix 03 - Roter Sektor

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 03 - Roter Sektor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Carey
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gefalteter Tücher, medizinischen Scannern, Hyposprays und einem Dutzend weiterer Vorrichtungen. Er wusste, worum es sich dabei handelte, und doch kamen sie ihm fremdartig vor und feindlich.
    »Dann bin ich also raus«, stieß er hervor.
    »Das sind Sie«, bestätigte der alte Mann.
    Stiles vergaß einen Augenblick, wo er sich befand, und konzentrierte sich ganz auf das Gesicht des alten Mannes. Er versuchte sich zu erinnern, woher er diese Stimme kannte. Er fühlte sich wie ein Computer mit einem neuen Suchbefehl –
identifiziere, identifiziere
.
    »Wer sind die Leute, denen dieses Schiff gehört?«
    »Schmuggler.«
    »Warum würde ein Mensch mit ihnen fliegen? Und warum sind Sie in den Roten Sektor vorgedrungen? Sind Sie ausgewandert oder so was?«
    Die eisblauen Augen des Greises funkelten, und er hob eine Augenbraue. »Ich bin wegen der typischen spitzohrigen Dickköpfigkeit hier.«
    »Was?«
    »Außerdem muss ein Mann gelegentlich in verbotene Territorien vordringen. Impfungen, Chemikalien schmuggeln, Antitoxine … das ist es, was die Sterne antreibt.«
    »Aber … wenn Sie … warum würden sie …«
    »Warum entspannen Sie sich nicht, Ensign?«
    »Ensign … so hat mich seit einer Weile niemand mehr genannt. Nennen Sie mich besser irgendwie anders.«
    Der Arzt neigte seinen schneeweißen Kopf. »Warum sollte ich? Sie haben doch nicht den Dienst quittiert, oder?«
    »Er wurde für mich quittiert. Ich bin nicht mehr dieser Junge. Die Sternenflotte hat mich aufgegeben. Darum habe ich sie aufgegeben.«
    »Sie sind doch jetzt hier, oder nicht?«
    »Glauben Sie, dass ich Mitleid nicht erkenne, wenn ich es sehe? Schuld? Sie sind doch nicht wegen Eric Stiles gekommen. Sondern wegen ihrer Reputation, weil sie einen Mann zurückgelassen haben.« Stiles schnaubte. »Ich bin da unten erwachsen geworden. Ich habe die Sternenflotte hinter mir gelassen. Ich konnte auf mich selbst aufpassen. Ich wollte nicht gerettet werden. Die Sternenflotte kann nicht einfach hereinspazieren und mir befehlen zu gehen, wenn ich das gar nicht will.«
    »Genaugenommen kann sie das, Ensign. Sie sind immer noch im Dienst.«
    »Das ist mir egal. Und ich habe Sie darum gebeten, mich nicht Ensign zu nennen. Das alles ist doch nur ein Witz. Es ist mir egal, wie viele berühmte Leute sie zu mir schicken. Die Sternenflotte wird nicht länger über Eric Stiles verfügen. Ich werde es nicht nach Hause schaffen.«
    »Oh, und warum nicht?«
    »Weil ich sterbe. Ich habe kaum noch Fleisch auf den Knochen. Kann dieses Schiff umdrehen? Haben diese gelben Kerle einen Rückwärtsgang?«
    Der alte Mann wischte sich seine bleichen, faltigen Hände an einem blauen Tuch ab. »Sie sterben nicht, Junge. Ich habe Sie gerade geheilt.«
    Stiles drehte den Kopf auf dem Kissen und warf dem Greis einen finsteren Blick zu. »Dafür ist es viel zu spät.«
    »Nicht zu spät für mich. Sie hatten eine Virusinfektion des Gewebes. Ihr Herz, Ihre Muskeln, Darmwände und ein paar innere Organe … Es war etwas, das sich Menschen auf diesem Planeten einfangen. Als wir dort noch eine Botschaft unterhalten haben, mussten wir uns immer sehr davor in Acht nehmen. Für die Pojjana ist es nicht mehr als eine gewöhnliche Erkältung, aber wenn Menschen es bekommen, frisst es ihre Muskeln auf. In fünf oder sechs Monaten werden Sie mithilfe von Physiotherapie Ihr Gewebe wieder aufgebaut haben. Sie werden wieder fit sein. Betrachten Sie mich einfach als Jungbrunnen.«
    »Die Sternenflotte hat uns auf einen Planeten mit einem für Menschen tödlichen Virus geschickt?«
    »Sie hat ein Gegenmittel, aber man hat sich nicht die Mühe gemacht, das Evakuierungsteam zu impfen. Ihr Trupp sollte während der Mission gar nicht mit Pojjana in Kontakt kommen. Außerdem erfordert dieses Virus mindestens zwölf Wochen wiederholter Aussetzung. Niemand hatte erwartet, dass jemand von der Oak-Einheit dort vier Jahre verbringt. Sie haben sich wahrscheinlich über die Gefängnisnahrung angesteckt.«
    Stiles starrte ihn an. »Woher wissen Sie so viel über mich?«
    »Botschafter Spock hat mich geschickt. Klingelt es da?«
    Stiles, den die Erwähnung dieses Namens vollkommen überraschte, stützte sich auf einen Ellbogen – und dann kam der zweite Schock. Er konnte sich allein aufstützen!
    »Was ist los?«, fragte der alte Mann.
    »Ich habe mich schon seit langer Zeit nicht mehr allein aufstützen können.« Plötzlich sackte Stiles zurück aufs Kissen, aber nicht aus Schwäche. Er starrte den alten Mann an

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