Star Trek TNG - Doppelhelix 03 - Roter Sektor

plötzlich in Hochachtung und Respekt.
    »Willkommen zu Hause, Ensign«, begrüßte ihn der Botschafter herzlich. Das löste eine neue Welle von Applaus und Jubel aus. Als Spock sich dem neben ihm stehenden Captain zuwandte, ließ der Applaus augenblicklich wieder nach. »Es ist mir eine Ehre, Ihnen Captain James Turner von der
U.S.S. Lexington
vorstellen zu dürfen.«
    »Ensign Stiles, es freut mich sehr, Sie endlich persönlich kennenzulernen«, sagte der dünne Offizier, lächelte breit und drückte Stiles’ Hand. »Das erste Mal hörte ich von Ihnen, als ich das Kommando der
Whisperwood
führte. Ihre Geschichte fesselte mich, und ich verwendete sie zur Ausbildung meiner Kampfgeschwader. Ich gestehe, dass ich einige Beziehungen habe spielen lassen, damit die
Lexington
das Schiff ist, das heute auf Sie wartet.«
    »Oh ... vielen Dank.« Stiles beugte sich näher. »Hier liegt irgendein Fehler vor!«
    Der Captain grinste erneut, nahm Stiles’ Ellbogen und drehte ihn leicht in eine andere Richtung. »Mein erster Offizier, Commander Audrey.«
    »Willkommen an Bord, Ensign«, sagte die Frau lächelnd, »und willkommen zu Hause.«
    Der Captain drehte ihn noch ein kleines Stück weiter, während Botschafter Spock mit passiver Anerkennung zusah, obwohl Stiles ihm einen verzweifelten Blick zuwarf. Taumelnd wurde er einem halben Dutzend weiterer Leute vorgestellt.
    »Der Föderationsbotschafter Whitehead ... der Provinzbotschafter Oleneva... Chefadjutant Kuy, stellvertretend für Admiral Ulvit ... Gouverneur Ned Clory aus Ihrem Heimatstaat Florida ... Port Canaverals Bürgermeister Tino Griffith, Prinzessin Marina aus dem Königreich Palms auf unserem Gastgeberplaneten in diesem Sonnensystem ...«
    Jeder von ihnen begrüßte ihn, schüttelte seine Hand, klopfte ihm auf die Schulter. Einige umarmten ihn sogar, doch er verstand kaum ein Wort, nahm nur beiläufig die Bemerkung zur Kenntnis, dass ihm zu Ehren ein Frühstück in der Offiziersmesse stattfinden würde.
    »Sie ... haben den falschen Mann«, protestierte er nochmals, als Captain Turner ihn zu Botschafter Spock zurückbugsierte. Inzwischen war Dr. McCoy die Rampe hinuntergekommen und stand neben Spock. Als sich Stiles für einen Moment umdrehte, fielen die Jahre ab und er sah die beiden, wie sie Jahrzehnte zuvor gewesen waren. Spock in seiner blauen Wissenschaftsuniform, sein schwarzes Haar schimmernd, während es einen einzelnen Lichtstrahl von der Hallendecke reflektierte. Leonard McCoy in einem kurzärmeligen Ärztekittel, die starken Arme lässig verschränkt, sein volles braunes Haar glänzend. In seinem Gesicht ein äußerst menschlicher Ausdruck, ein stolzes und freundliches Grinsen, hellblaue Augen in einem quadratischen Gesicht, das nun in der gesamten besiedelten Galaxis berühmt war. Zwei Legenden standen hier nebeneinander, für Eric Stiles.
    Das konnte einfach nicht wirklich passieren. Sie mussten etwas schrecklich missverstanden haben.
    Er wurde zu einem Podium am hinteren Ende der Halle gebracht, während ein Team die Kapsel beiseite steuerte. Die Menge rückte in die Lücke auf, die sie hinterließ. Jemand führte ihn zu einer Stuhlreihe und setzte ihn zwischen Botschafter Spock und Dr. McCoy – eine gute Sache, da er auf diese Weise vor den bewundernden Blicken geschützt war. Als Captain Turner sowie alle anderen Botschafter aufstanden, um ihre Reden zu halten – Heldentum, Selbstlosigkeit, Aufopferung, Tapferkeit, Überleben, Stärke, Stolz der Sternenflotte, Symbol der dynamischen Kräfte der Föderation – bekam Stiles nur gelegentlich einzelne Worte oder Satzfetzen mit. Nichts davon konnte er mit sich selbst verbinden. Er beugte sich leicht zu Dr. McCoy vor. Durch die Zähne flehte er: »Würden Sie es ihnen bitte sagen?«
    »Lächeln Sie einfach und nicken Sie viel«, riet ihm McCoy trocken. »Lassen Sie ihnen ihre Zeremonie. Nächste Woche verleiht Ihnen der Präsident die Tapferkeitsmedaille der Föderation.«
    Stiles starrte ihn an. Wie konnte jemand so locker bleiben, während ein Satz wie dieser aus seinem Mund kam?
    »Die Tapf...« Nein, er konnte es einfach nicht sagen. »Mein Gott ... Ich kapiere das einfach nicht ... Ich verstehe das alles nicht ...«
    »Tatsächlich?« Botschafter Spock machte ein feierliches Gesicht. Er sah
wirklich
amüsiert aus. »Ihnen ist nach Ihrer großen Aufopferung ein Heldenempfang ein Rätsel?«
    »Ich habe überhaupt nichts geopfert«, bestritt Stiles mit leiser Stimme, während die des Redners durch