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Star Trek TNG - Doppelhelix 03 - Roter Sektor

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 03 - Roter Sektor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Carey
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neben Stiles. Die Anordnung war rätselhaft, aber Stiles vermutete ein Sicherheitsteam außerhalb der Luke, das ihn unter Bewachung zu seiner Unterkunft eskortieren sollte. Zur Brig? Eher unwahrscheinlich. Er war trotz allem kein Krimineller. Nur ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wurde.
    »Fertig, Sir?«, fragte Pridemore.
    »Wir sind bereit«, versicherte der Doktor. »Öffnen Sie.«
    Seltsamerweise trat Pridemore zur Seite, anstatt sie zu der Rampe zu geleiten, die es dort draußen geben musste, und betätigte die Lukensteuerung.
    Die Luke schwang auf, und für einen Moment wurde Stiles nach Wochen in schlecht beleuchteten Schmuggler- und Vagabundenschiffen von einem unglücklich platzierten Scheinwerfer irgendwo im Hangar geblendet, der direkt in seine Augen strahlte und ihn blinzeln ließ.
    Dann hallte ein Geräusch über die Rampe und hüllte ihn ein. Explodierte da etwas?
    Er bewegte sich leicht zur Seite, um aus dem direkten Lichtstrahl zu treten und seinen Augen die Möglichkeit zu geben, sich an die Umgebung anzupassen. Während er blinzelte, erkannte er das ungewohnte Geräusch: Applaus.
    Er trat vor, um zu sehen, was da vor sich ging, und erblickte eine große Menge, bestehend aus Besatzungsmitgliedern der Sternenflotte, Offizieren, zivilen Gästen und Würdenträgern, die alle in die Hände klatschten und die Rampe hinauf zu ihm und McCoy sahen.
    »Entschuldigung!«, keuchte Stiles. Er stand genau im Weg. Er trat, so schnell er es angesichts seiner wiedererlangten Kondition konnte, beiseite, sah den berühmten Leonard McCoy an und begann ebenfalls höflich zu applaudieren.
    »Was machen Sie da?«, fragte Dr. McCoy.
    Stiles applaudierte weiter. »Ich war im Weg.«
    Das lederne Gesicht des Doktors fiel in Missbilligung zusammen. Er ergriff Stiles’ Arm und schleifte ihn zurück in die Mitte der Rampe. »Sie applaudieren nicht
mir
, Dummkopf!«
    »Ehrenformation! Stillgestanden!«
    Der scharfe, körperlose Befehl hallte in der großen Halle wider, beantwortet vom Klappern vieler Absätze auf dem Deck, als sich uniformierte Männer und Frauen schlagartig bewegten und den roten Teppich flankierten, der sich vom Ende der Rampe bis zum Rand der Menge erstreckte.
    »Was?« Stiles stolperte einige Stufen der Rampe hinunter und schwankte wie betrunken, als er merkte, dass ihm Dr. McCoy nicht folgte. Er hielt in der Mitte der Schräge an und starrte auf die Menschenmenge, die vor ihm applaudierte.
    Und es gab Musik – eine Trompetenfanfare nach Militärtradition. Er hatte jahrelang keine Musik mehr gehört.
    Jubel schwoll über dem anhaltenden Applaus an, und einige Menschen in der Menge sprangen in die Höhe, winkten und riefen: »Eric! Eric! Eric!«
    Stiles drehte sich halb um und schaute zu Leonard McCoy empor. Der Doktor drohte ihm mit dem Finger und winkte ihn weiter die Rampe hinunter.
    Die Arme ratlos ausgebreitet, klagte Stiles: »Ich verstehe nicht ...«
    Aber er konnte bei all dem Jubel kaum seine eigene Stimme hören. Als er sich verwirrt und überwältigt der Menge zuwandte, kam ein wenig Sinn in dieses Bild – Botschafter Spock stand am Ende des Tunnels aus Uniformen. Der Vulkanier ähnelte viel mehr einem Botschafter als beim ersten Mal, als Stiles ihn getroffen hatte. An diesem Tag vor vier Jahren hatte der Vulkanier Jacke und Hose getragen. Heute trug er eine festliche Robe aus schimmernd violett gestepptem Material und eine königsblaue Samtkutte. Offensichtlich war dies eine Art Zeremoniengewand. Bei ihm standen ein Captain, einige Offiziere und ein paar Würdenträger. Sie applaudierten immer noch, als Stiles den roten Teppich entlanglief und dabei mit dem Gedanken spielte, zwischen einigen dieser Wachen hindurchzuschlüpfen und vielleicht unbemerkt von diesem Ort zu verschwinden.
    Er blieb knapp zwei Meter vor dem Ende des Weges stehen und starrte wie ein Idiot den Botschafter, den Captain und all die anderen schicken Leute an.
    Der Botschafter wartete einige Sekunden und trat dann in die Mitte der Ehrenformation. Die anderen Würdenträger folgten ihm.
    In dem verwitterten Gesicht von Botschafter Spock glänzte jede Falte in den herben Lichtern der Halle, doch unter der Reserviertheit des Vulkaniers lag ein unverkennbarer Glanz von Stolz und Freude. Tatsächlich spielte ein kleines Grinsen um seinen Mund, und seine nach oben geschwungenen Augenbrauen waren leicht angehoben. Während er dort stand, flankiert von dem Captain und den Würdenträgern, ebbte der Applaus ab und verstummte

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