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Star Trek TNG - Doppelhelix 05 - Doppelt oder Nichts

Star Trek TNG - Doppelhelix 05 - Doppelt oder Nichts

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 05 - Doppelt oder Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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weit entfernt, um sie rechtzeitig zu erreichen.
    Die Feuerwand kam von der anderen Seite auf ihn zu. Er konnte nirgendwohin.
    Er nahm einen tiefen Atemzug, sah dem Tod ins Auge und dachte an ein Buch, das ihm seine Mutter in seiner Kindheit mehrmals vorgelesen hatte:
Peter Pan
. Er dachte daran, wie Peter auf einem Felsen kauerte, nachdem er von Hook verletzt worden war, und nicht fliegen konnte, sich nicht retten konnte. Wie er auf die steigende Flut blickte und über sein bevorstehendes Ende sinnierte.
    »Sterben«, flüsterte Picard, »ist bestimmt ein großes Abenteuer.«
    In diesem Moment verschwand er plötzlich in glitzerndem Dunst.
    Sekunden später materialisierte er in einem kleinen Frachter. Verwirrt blickte er sich um – und verzog dann das Gesicht zu einem Lächeln. »Ich hätte es wissen müssen.«
    »Ja, das hätten Sie«, sagte Calhoun an den Kontrollen mit hörbarem Tadel. Er drehte sich nicht einmal um. »Ich war auf meiner letzten Runde, um nach Ihnen Ausschau zu halten. Sie haben sich wirklich alle Zeit der Welt gelassen, um irgendwohin zu kommen, wo ich Sie sehen konnte. Dank Ihnen wird nun alles viel knapper, als mir lieb ist.«
    »Es wird noch knapper werden. Wo ist die Frau?«
    »Tot«, antwortete Calhoun tonlos. »Darg hat sie getötet. Doch wenn man bedenkt, dass von ihm keine zwei Moleküle mehr übrig sind, bezweifle ich, dass er noch irgendwem Schaden zufügen kann. Wo ist Thul?«
    »Ebenfalls tot, doch auf etwas grausamere Art. Bringen Sie uns hier raus.«
    »Deshalb sind Sie schon länger Captain als ich. Sie wissen, wie man schwierige Entscheidungen trifft.«
    Während er sprach, raste der Frachter auf einen der wenigen Bereiche zu, die noch nicht vollständig in Flammen standen. Die Sphäre kollabierte, und riesige Flammenmeere prallten aufeinander. Calhoun steuerte das Schiff ungerührt zwischen den umherfliegenden Teilen hindurch, wich nach rechts oder links aus, und rief: »Festhalten! Das wird ein bisschen heikel.«
    Er entdeckte einen Fluchtweg und steuerte darauf zu. Der Frachter schoss vorwärts, kurz bevor ein großes Stück Schutt in ihn hineinkrachen konnte. Dann hatten sie die Sphäre verlassen und entfernten sich immer schneller, während die letzten Explosionen das Gebilde vollständig zerstörten.
    Überall waren Schiffe, beschädigt und unsicher, wohin sie sich wenden oder was sie tun sollten. Nach ein paar Augenblicken entfernten sie sich langsam von der Zerstörung.
    Picard beobachtete sie dabei, schüttelte den Kopf und sagte wie ein altmodischer Polizeibeamter: »Die Show ist vorbei. Hier gibt es nichts mehr zu sehen.«
    »Doch«, widersprach Calhoun langsam, »doch … das gibt es.«
    Er lenkte den Frachter auf ein bestimmtes Schiff zu. »Was ist los, Mac?«
    »Das ist Thuls Schiff. Sie haben doch gesagt, er sei tot.«
    »Das ist er.«
    »Dann wage ich mal einen Schuss ins Blaue.«
    Calhoun berührte verschiedene Kontrollen, und Picard hörte das typische Summen von Phasern, die mit Energie geladen wurden. »Was tun Sie?«
    Doch Calhoun öffnete bereits einen Kommunikationskanal. »Lodec. Ich habe Sie im Visier. Ich komme aus Richtung zwei sieben drei Komma zwei. Das war’s dann, Lodec.«
    Es herrschte Totenstille, während Picard Calhoun verwirrt anblickte – und dann erklang Lodecs Stimme über den Kanal.
»Hallo Calhoun.«
    »Wollen Sie die Gelegenheit, sich zu wehren – oder soll ich Sie einfach aus dem All pusten?«
    »Calhoun, hören Sie auf!«, sagte Picard schneidend, »das ist absurd …«
    Calhoun blickte ihn aus lodernden Augen an. »Nein. Das ist etwas Persönliches. Nun, Lodec?«
    Wieder war es einen Moment lang still, bis Lodec sagte:
»Wissen Sie, ich wollte Sie gehen lassen. Im Korridor. Ich habe Sie dort gesehen, und ich war bereit, den Mund zu halten. Aber Sie mussten auf mich zielen, weshalb ich dachte, Sie wollten mich erschießen. Sie haben mir keine Wahl gelassen. Doch es geht immer um die Wahl, nicht wahr, Calhoun? In Ordnung. Ich lasse Ihnen die Wahl, die Sie mir nicht gelassen haben. Schießen Sie oder nicht. Für mich macht es keinen Unterschied. Der Tod wird die Stimmen zum Verstummen bringen, die all die Jahre in meinem Kopf geschrien haben. Tun Sie, was Sie wollen.«
    Damit unterbrach er die Verbindung.
    Picard sagte nichts. Er beobachtete Calhoun einfach nur, der auf das Schiff starrte, das dort draußen schwebte, ein riesiges Ziel. Es zeigte keine Anzeichen von Gegenwehr. Es wäre sehr einfach gewesen.
    Dann drehte das Schiff ab.

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