Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Star Trek TNG - Doppelhelix 05 - Doppelt oder Nichts

Star Trek TNG - Doppelhelix 05 - Doppelt oder Nichts

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 05 - Doppelt oder Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
Vom Netzwerk:
sich gründlich überlegen, ob Sie mir tatsächlich ein ausführliches Gespräch aufdrängen möchten.«
    »Doktor«, sagte Riker langsam. »Ich weiß, dass dies nicht mein Schiff ist. Ich weiß, dass ich hier nur ein Besucher bin. Gleichwohl bekleide ich einen höheren Rang als Sie … und aufgrund dieses Rangs steht mir ein gewisser Grad an Respekt zu, den ich hier vermisse, ganz zu schweigen von höflichen Umgangsformen. Nun bin ich mir nicht ganz sicher, was ich Ihrer Ansicht nach getan habe, um diese brüske und, wie ich sagen möchte, unhöfliche Behandlung zu rechtfertigen. Also schlage ich Ihnen vor, dass Sie mir entweder sagen, was los ist, oder …«
    »Ich werde nicht auf irgendein Ultimatum eingehen, Commander. Und ich möchte auch nicht mit Ihnen meine privaten Angelegenheiten diskutieren. Erklären Sie mir bitte den Grund für Ihr Hiersein oder gehen Sie.«
    »Ich suche nach Captain Garfield.«
    »Da.« Sie zeigte auf ein Bett am anderen Ende der Krankenstation. Captain Garfield lag in der Tat darin. Er wirkte etwas angeschlagen, aber er war eindeutig am Leben. Er hatte die Augen geschlossen, doch seine Brust hob und senkte sich regelmäßig.
    Riker wollte mit einem knappen »Danke« antworten, aber Selar war bereits weitergegangen. Kopfschüttelnd machte sich Riker auf den Weg zu Garfield und blieb vor dem Bett stehen.
    »Sind Sie das, Commander?« Garfield öffnete die Augen zu schmalen Schlitzen. Seine Stimme klang heiser.
    »Ja, Sir.«
    »Es tut mir leid, dass es nicht der angenehme Flug geworden ist, den ich Ihnen versprochen hatte.«
    »Machen Sie sich deswegen keine Sorgen, Captain. Ich werde es Ihnen nicht zur Last legen.«
    Garfield starrte ins Leere.
    »Captain …?«
    »Ich bin einmal einem Captain begegnet … an einem ganz besonderen Ort …« Dabei lächelte er nicht, obwohl es sich nach einer angenehmen Erinnerung anhörte. »Einem Ort, der Captains vorbehalten ist. Vielleicht werden auch Sie eines Tages dort sein. Wir saßen zusammen … erzählten Geschichten … und eines Abends … ging es darum, wie es ist, ein Kommando zu verlieren. Verschiedene Captains sprachen darüber … aber dieses Thema wurde nicht mit dem üblichen Enthusiasmus diskutiert, der für diesen … besonderen Ort typisch ist. Und schließlich … wurde es ungewöhnlich still. So still, wie ich es dort noch nie zuvor erlebt hatte. Dann wandte sich jemand an mich … und fragte mich, ob ich jemals … einen solchen Verlust erfahren hatte. Was ich verneinte. In diesem Punkt gestand ich meine völlige Unwissenheit ein. Die anderen Captains sahen sich an, dann hoben sie die Gläser und riefen fast gleichzeitig im Chor: ‚Auf die Unwissenheit!‘ Verbunden mit der Hoffnung, dass ich diese Erfahrung niemals machen musste. Aber ich fürchte, nun habe ich sie enttäuscht.«
    »Sir, es war nicht …«
    Er hob warnend einen Finger, um Riker zum Schweigen zu bringen. »Falls Ihre nächsten zwei Worte ‚Ihre Schuld‘ lauten sollten, schlage ich vor, Sie behalten sie für sich. Es ist immer die Schuld des Captains, Commander. Immer. Ganz gleich, was irgendwelche Untersuchungsausschüsse entscheiden mögen. Ganz gleich, was alle anderen sagen. Wissen Sie, warum ein Captain mit seinem Schiff untergehen sollte? Damit wir uns nicht anhören müssen, wie wohlmeinende Personen uns erklären, es sei nicht unsere Schuld gewesen. Denn es ist immer die Schuld des Captains.«
    Es war, als hätte er den letzten Rest seiner Kräfte für diese Rede aufgespart. Danach fiel sein Kopf zurück, und er schloss die Augen. Für einen kurzen Moment dachte Riker, er sollte Alarm schlagen, doch dann blickte er auf die diagnostischen Anzeigen an der Wand und sah, dass alle Werte stabil waren. Garfield war einfach wieder eingeschlafen.
    »Er scheint einen ruhigen Schlaf zu haben.«
    Zuerst erkannte Riker die Stimme gar nicht wieder, bis er sich umdrehte und sah, dass Dr. Selar neben ihm stand. »Ja …«, sagte er vorsichtig.
    »Es war sehr traumatisch für ihn. Wir haben ihn sediert, um es ihm leichter zu machen – aber nur ein wenig.«
    Er neigte den Kopf, als müsste er sich vergewissern, dass er mit derselben Person sprach wie vor wenigen Minuten. »Doktor Selar …?«
    »Ja? Gibt es ein Problem, Commander?«
    Ihre Haltung und Stimmung hatten sich völlig verändert. Der Anflug von Wut, die Gereiztheit, die Ungeduld waren verflogen. Jetzt war sie wieder eine typische, völlig sachliche Vulkanierin.
    »Ich … weiß es nicht. Gibt es ein

Weitere Kostenlose Bücher