Star Trek TNG - Doppelhelix 05 - Doppelt oder Nichts
Problem?«
Sie sah nicht Riker an, sondern musterte die Anzeigen der Biowerte über Garfields Bett. »Nein«, sagte sie nach einer Weile. »Es scheint keins zu geben.« Nun sah sie Riker an. »Doch wenn Sie glauben, es gäbe eins, zögern Sie nicht, mich davon in Kenntnis zu setzen. Guten Tag.« Mit geschäftsmäßiger Miene begab sie sich zur nächsten Krankenliege und ließ einen verdutzten, kopfschüttelnden Riker zurück.
Die Türen zur Krankenstation öffneten sich zischend, und Commander Shelby trat ein. »Commander Riker«, rief sie.
»Ja, Commander?«
»Der Captain teilte mir soeben mit, dass wir eine Nachricht der Sternenflotte empfangen haben. Anscheinend ist Ihre Anwesenheit erforderlich.«
»Und Sie sind gekommen, um mich persönlich abzuholen?«
»Ich war in der Nähe und dachte mir, dass ich genauso gut bei Ihnen vorbeigehen kann.«
»Ich verstehe. Sehr aufmerksam von Ihnen.« Er machte sich auf den Weg zur Tür und nickte im Vorbeigehen Doktor Selar zu. »Doktor.«
»Commander«, erwiderte sie nickend und widmete sich wieder ihrer Arbeit.
Riker und Shelby liefen durch den Korridor und traten in einen Turbolift. Riker wartete, bis sich die Tür geschlossen hatte und sie unter sich waren. »Könnten Sie mir vielleicht erklären, was mit Doktor Selar los ist?«
»Wie bitte? Ach so«, sagte sie, als wäre es ihr eben erst bewusst geworden. »Die Stimmungsschwankungen.«
»Tatsächlich? Es ist nicht Bendii?«
»Nein. Es ist wegen der Schwangerschaft. Der Vater ist ein etwas flatterhafter Hermat, zu dem der Doktor aufgrund ihrer Intimität eine enge psionische Verbindung hergestellt hat. Und da diese Verbindung ihre gesamte Persönlichkeit durchdrungen hat … nun ja.«
»Einen Moment. Sie ist schwanger?«
»Ja.«
»Aber der Vater ist ein Hermat?«
»Richtig.«
»Hermats sind doch das Volk, das sowohl männliche als auch weibliche …«
»Ebenfalls richtig.«
»Und sie haben eine psionische Verbindung hergestellt, weil …?«
»Die Gründe sind viel zu privat und kompliziert, um sie im Detail darzulegen.«
»Ich fürchte, das genügt mir nicht.«
Bis zu diesem Moment hatte sie das Thema eher als amüsant empfunden. Doch nun betrachtete sie Riker, als würde sie einen einzelligen Organismus unter einem Mikroskop studieren. »Ich fürchte, Sie müssen sich damit begnügen. Ich möchte Sie daran erinnern, Commander, dass Captain Calhoun für dieses Schiff verantwortlich ist und nicht Sie. Sie sind lediglich ein Besucher – oder ein Flüchtling, wenn Sie so wollen. Captain Calhoun ist offenbar der Ansicht, dass Doktor Selar in der Lage ist, ihre Pflichten zu erfüllen. Sein Urteil sollte nicht nur respektiert, sondern insbesondere in ihrem Fall nicht angezweifelt werden. Habe ich mich klar ausgedrückt, Commander?«
»Commander«, sagte er und verschränkte die Arme vor der breiten Brust. »Es liegt nicht in meiner Absicht, die Autorität eines befehlshabenden Offiziers zu untergraben. Doch auf derselben Grundlage werde ich meine Meinung äußern, wenn ich es für angebracht halte.«
»Tun Sie das. Und wenn Sie uns zeigen möchten, wie man ein Schiff richtig leitet, können Sie natürlich jederzeit zu dem Schiff zurückkehren, das Sie kommandieren. Oh … Moment!« Sie schlug sich vor die Stirn, als hätte sie sich soeben an etwas Wichtiges erinnert. »Stimmt. Sie haben ja gar kein eigenes Kommando. Oder? Wenn Ihnen das nächste Mal eins angeboten wird, wäre es vielleicht in Ihrem Interesse, anzunehmen, weil man irgendwann aufhören wird, Ihnen etwas anzubieten.«
Riker sagte nichts, aber er hatte das deutliche Gefühl, dass die Temperatur im Turbolift sehr schnell um einige Grad gesunken war.
Calhoun blickte auf, als Riker und Shelby den Bereitschaftsraum des Captains betraten. Sie lächelten tapfer und blieben in entspannter Haltung stehen. Calhouns Blick ging zwischen den beiden hin und her.
»Gab’s Ärger?«, erkundigte er sich.
»Lediglich eine angeregte Diskussion«, sagte Shelby, was Riker mit einem leichten Nicken bestätigte.
»Hm. Nun gut.« Er gelangte zu der Auffassung, dass es vermutlich ratsam war, die Sache nicht weiter zu verfolgen. »Brücke an Lefler. Stellen Sie die Nachricht durch.«
Als das Gesicht des Sternenflottenoffiziers auf dem Bildschirm erschien, hätte niemand überraschter reagieren können als Calhoun. Eigentlich hatte er mit niemand Bestimmtes gerechnet, und dennoch hatte er am wenigsten diese Person erwartet.
Seiner Stimme war jedoch nichts von
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