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Star Trek TNG - Doppelhelix 05 - Doppelt oder Nichts

Star Trek TNG - Doppelhelix 05 - Doppelt oder Nichts

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 05 - Doppelt oder Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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Ehre gelegt.«
    »Früher schon.« Er legte die Bälle auf den Schreibtisch und aktivierte seine Computerkonsole. »Ich habe ein paar Nachforschungen angestellt. Sie waren schon immer Gegner der Föderation – aber zu Anfang haben sie sich viel ehrenhafter verhalten als heute. Das ist sehr seltsam. Früher war den Romulanern Ehre sehr wichtig, während die Klingonen die Feiglinge waren, denen man niemals den Rücken kehren durfte. Aber was das Verhalten betrifft, haben beide Völker die Plätze getauscht. Eigenartig.«
    »Es ist dein gutes Recht, das eigenartig zu finden. Ich möchte einfach nur wissen«, sagte sie und nahm ihm gegenüber Platz, »was sie hier draußen im thallonianischen Raum machen.«
    »Ich ebenfalls.« Er dachte über die Frage nach. »Die
Independence
wurde von dem unbekannten Schiff hierher gelockt. Die Romulaner haben auf sie gewartet. Wofür es zwei mögliche Erklärungen gibt: Entweder hat das verfolgte Schiff diesen Sektor zufällig gewählt und den Romulanern Anweisung gegeben, sich hier mit ihm zu treffen. Oder …«
    »Oder die Romulaner haben irgendwo in der Nähe eine Basis, und es handelt sich um einen vorher vereinbarten Rendezvous-Punkt«, vervollständigt Shelby den Satz. »Wenn das der Fall ist, sollten wir nach dieser Basis suchen.«
    »Ausgezeichnete Idee. In Anbetracht der Tatsache, dass sich der Weltraum unendlich weit in alle Richtungen erstreckt, was schlägst du vor, wo wir zuerst nachsehen sollten?«
    »Ich behaupte nie, alle Antworten zu kennen, Mac. Das überlasse ich meinem Captain.«
    Er lächelte und wechselte das Thema. »Apropos … wie geht es dem Captain der
Independence
? Beziehungsweise dem Captain dessen, was einmal die
Independence
war?«
    »Er wird überleben. Er war einer von denen, die großes Glück gehabt haben, als die Romulaner mit dem Tontaubenschießen anfingen.«
    »Dafür werden sie bezahlen«, sagte Calhoun mit ruhiger Überzeugung.
    »Es ist nicht die Aufgabe der
Excalibur
, Rache zu üben.«
    Bislang hatte Calhoun in den Weltraum hinausgeblickt, doch nun drehte er den Kopf und blickte Shelby aus violetten Augen an. »Red keinen Unsinn, Eppy.« Er benutzte den Spitznamen, eine Mischung aus Elizabeth und Paula, von dem er genau wusste, dass sie ihn nicht ausstehen konnte. »Wenn wir uns in einer Kampfsituation mit dem Warbird befinden, der entkommen konnte, oder mit dem Raumschiff, das die anderen gejagt haben, wirst du hoffen, dass ich sie aus dem Weltraum puste. Du weißt es. Ich weiß es.«
    »Das ist der Unterschied zwischen uns beiden, Mac«, sagte sie leise, vielleicht sogar etwas traurig. »Ich würde es nicht genießen. Ein Unrecht hebt das andere nicht auf.«
    »Doch.«
    »Aber …«
    »Wenn jemand ein Unrecht begeht«, erklärte er mit Bestimmtheit, »und ihm dann ein Unrecht zugefügt wird, ist am Ende das Recht wiederhergestellt.«
    »Ich beurteile das von einem moralischen Standpunkt, Mac.«
    »Ich auch«, sagte er ruhig. »Das ist das Schöne an der Moral. Sie ist nie absolut.«
    »Es gibt absolute Maßstäbe für das, was richtig und falsch ist, Mac.«
    »Du solltest es eigentlich besser wissen, Eppy. Die Physik ist absolut. Aber alles, was jemand in seinem eigenen Schädel ausheckt, ist diskussionswürdig.«
    »So siehst du es, Mac … Weil du jemand bist, der glaubt, dass Regeln nur dann für dich gelten, wenn du sie für richtig hältst. Aber du darfst sie übertreten, wenn du sie unangemessen findest.«
    »Nicht immer.«
    »Nein. Nicht immer. Manchmal hast du deine Momente. Manchmal erkennst du die Bedeutung von Regeln an. Ich bilde mir gern ein, dass ich ein wenig dazu beigetragen habe. Aber die meiste Zeit …« Sie schüttelte den Kopf und stieß einen langen, theatralischen Seufzer aus. »Manchmal weiß ich einfach nicht, was ich von dir halten soll, Mac.«
    »Zum Glück weiß ich es. Dafür bin ich der Captain. Manchmal weiß ich Bescheid, und manchmal tue ich so, als wüsste ich Bescheid.« Er hielt inne und warf ihr einen leicht amüsierten Blick zu. »Also … machst du dich wieder vertraut?«
    »Womit?«
    »Mit Commander Riker.«
    »Ach, der.« Shelby nahm geistesabwesend einen der grünen Bälle in die Hand und knetete ihn. »Es gibt gar nicht so viel, womit ich mich wieder vertraut machen müsste.«
    »Tatsächlich?« Er trommelte mit den Fingern auf dem Schreibtisch. »Nach dem, was ich gehört habe, gab es zwischen euch beiden eine interessante Chemie.«
    »Chemie? Wir hatten keine Chemie, Mac. Wir hatten Streit.

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