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Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend

Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Jan Friedman , Christie Golden
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unmäßig zufrieden mit sich selbst war. »Wir haben bekommen, weswegen wir hergekommen sind«, frohlockte er, warf das Handtuch weg und griff nach seiner Kleidung. »Und nun auf ins Tanzlokal.«
    »Eins noch«, erklärte der Vulkanier steif. »Sie haben unseren Gastgeber beschämt – und er scheint ein stolzer Mann zu sein.«
    »Ich habe ihn nicht
beschämt
«, erwiderte Crusher, als er die Hose anzog und den Gürtel festzog. »Ich habe nur seinen Bluff in Rauch aufgehen lassen. Es war ein rein geschäftliches Gespräch.«
    »Ganz im Gegenteil. Ich glaube, dass wir uns mit Pudris Barrh einen mächtigen Feind gemacht haben.«
    Dem Commander gefiel offensichtlich nicht, was Tuvok andeutete. »Sehen Sie, ich habe einfach nur getan, was notwendig war. Diese Leute leben nach rauen Sitten.«
    Der Vulkanier zog eine Augenbraue hoch. »Genau darauf basieren meine Bedenken.«
    Crusher zog die Stiefel an. »Vertrauen Sie mir, Tuvok – ich weiß, was ich tue. Barrh und seine Kollegen behandeln einander wie den Müll von gestern.« Er zeigte mit dem Daumen in Richtung der Tür, die zum Bad führte. »Sehen Sie sich nur an, wie die über ihre Mitarbeiter sprechen. Sie nennen sie Rösser – als wenn sie für nichts anderes gut wären, als ihnen das zu besorgen, was sie wollen.«
    »Diese Referenz ist mir nicht entgangen.«
    »Wenn wir nicht so tun, als wären wir so hart und gefährlich wie sie«, fuhr der Commander fort, »dann werden sie uns keinerlei Respekt entgegenbringen. Wenn Sie sich über etwas Sorgen machen wollen, sorgen Sie sich darüber.«
    Der Vulkanier sah das anders. Und das sagte er auch – sehr zu Crushers Überraschung und Verdruss. »Sie haben uns in unnötige Gefahr gebracht«, erklärte Tuvok. »Wenn diese Mission abgeschlossen ist, werde ich das in meinem Bericht erwähnen. Und ich werde hinzufügen, dass Sie zumindest zum Teil dadurch motiviert sind, dass es Ihnen Freude bereitet, diese Rolle zu spielen.«
    Der Mensch starrte ihn an. »Sie glauben, dass ich das genieße?«
    »Jawohl«, antwortete der Ensign ehrlich.
    Crusher lief zornig rot an. »Fein«, sagte er dann und warf einen Blick zur Tür, um sicherzustellen, dass sie niemand belauschte. »Sie können denken, was Sie wollen. Sie können auch berichten, was Sie wollen. Vergessen Sie nur nicht, dass Sie meinen Befehlen folgen, bis diese Mission abgeschlossen ist – egal, wie viele Jahre älter als ich Sie auch sein mögen. Haben Sie das verstanden?«
    Tuvok war versucht zu kontern, hielt sich dann jedoch zurück. Immerhin hatte der Mensch mit der Einschätzung der Pflichten des Vulkaniers recht. Tuvok konnte Einwand erheben – mehr aber auch nicht.
    »Ich werde Ihren Befehlen folgen«, stimmte er zu.
    Das schien Crushers Ärger verrauchen zu lassen. Der Mensch atmete tief ein und zog sich dann weiter an. Gelegentlich warf er dem Vulkanier einen prüfenden Blick zu.
    Crusher wollte sein Freund sein, das hatte Tuvok bemerkt. Ihm war das von dem Moment an, da sie sich getroffen hatten, aufgefallen. Er hatte sogar anerkannt, dass der Commander und er etwas gemein hatten – Familien, die ihnen viel bedeuteten, auch wenn sie weit weg waren.
    Und doch hatte alles, was Crusher unternommen hatte, Tuvok irritiert und alarmiert – und ihre Mission in Gefahr gebracht. Der Ensign begann mental, seinen Bericht zu verfassen.
    Er hoffte nur, dass er lange genug lebte, um ihn aufschreiben zu können.

11
    Mendan Abbis war ein glücklicher Mann.
    Das thallonianische Ale in seinem Krug war heute überraschend gut. Es wurde ihm sogar mit Zimmertemperatur gereicht, was die natürliche Schroffheit betonte. Selbst sein Indarrhi-Freund Wyl war guter Stimmung, hatte er doch genügend mephylitische Freudenschoten verzehrt.
    Aber noch wichtiger, dachte Abbis, war eindeutig, dass die Melacronianer und Cordraziten in Massen starben und niemand auch nur die leiseste Ahnung hatte, warum das so war. Alles verlief genau nach Plan.
    Abbis hatte Debennius VI, diesen »letzten Halt vor dem Nirgendwo«, zu schätzen gelernt. Für den Rest seines langen und ausgesprochen mächtigen Lebens würde er auf diese Tage und diesen Ort mit großer Zuneigung zurückblicken.
    Sogar das Versteck hatte seine Vorzüge, befand er, während er sich umsah. Es war immer schön düster und überfüllt, sodass einen die Leute in Ruhe ließen. Natürlich roch es ein bisschen, aber was war schon eine kleine Unannehmlichkeit?
    »Er ist hier«, sagte Wyl mit seiner hohen, nasalen Stimme.
    Abbis

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