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Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend

Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Jan Friedman , Christie Golden
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und kein lebendes Wesen konnte eine solche Schlacht gewinnen.
    Er sah zu, wie sich die Unterhaltung zwischen Crusher und der Wache entwickelte, die alle nur den alten Finsterblick nannten. Für ihn war klar, dass der Plan des Commanders ihnen nur Ärger einbrocken würde.
    Der alte Finsterblick willigte schließlich ein, mit seinem Arbeitgeber zu sprechen. Es fiel ihm sichtlich schwer, seinen monströsen Körper durch die vergoldete Tür zu zwängen. Derweil lehnte sich Crusher zu Tuvok herüber und sprach schnell und leise.
    »Ich bin nicht sicher, was für ein Etablissement das ist«, sagte der Commander, »aber ich habe eine ziemlich gute Ahnung.«
    »Unglücklicherweise«, flüsterte der Vulkanier mit ernster und unverhohlener Abscheu zurück, »habe ich die auch.«
    »Und doch, wir müssen vielleicht mitspielen.« Crusher sah Tuvok an. »Stellt das … ein Problem für Sie dar?«
    »Natürlich«, erwiderte der Vulkanier.
    Der Commander nickte. »Ich habe schon befürchtet, dass Sie das sagen würden.«
    »Nach dem, was ich über die menschlichen ehelichen Gepflogenheiten weiß«, sagte Tuvok, »vermute ich, dass es auch für Sie ein Problem darstellt.«
    Crusher sah verlegen aus. »Vielleicht könnten wir ein wenig mitspielen … um der Mission …«
    »Mein Herr will dich jetzt sehen«, sagte der alte Finsterblick. Er war wieder aufgetaucht, ohne dass der Vulkanier es bemerkt hatte. »Du kannst durch den Umkleideraum hinein, deine Kleidung ablegen und dich Pudris Barrh bei seinen Wonnen anschließen.«
    Tuvok verbarg seine Abscheu. Sein Begleiter bewahrte ebenfalls die Contenance, auch wenn die dunklere Färbung seiner Wangen ihn zu verraten schien. Der Vulkanier hoffte, dass der alte Finsterblick mit den physischen Manifestationen menschlicher Emotionen nicht vertraut war. Ansonsten war, wie Crusher es wohl beschrieben hätte, »das Spiel aus«.
    »Exzellent«, erwiderte Crusher herzhaft. Er drehte sich zu Tuvok um. »Sulak, begleiten Sie mich.«
    »Du wirst deine Waffen natürlich ebenfalls ablegen«, knurrte der alte Finsterblick.
    Der Commander zwinkerte. »Natürlich.«
    Die vergoldete Tür öffnete sich wieder, und sie gingen hindurch. Als sich die Tür hinter ihnen schloss, sah der Vulkanier, dass sie in einer Art Umkleideraum waren – oder akkurater: einem
Ent
kleidungsraum.
    Die Wände waren mit schwarzem Holz getäfelt, und es gab Spinde aus demselben Material. Die einzigen anderen Möbelstücke im Raum waren eine Reihe langer Bänke.
    Crusher äußerte eine menschliche Phrase, die Tuvok nur zu gut bekannt war. »Was zum Teufel machen wir jetzt?«, seufzte er.
    Der Vulkanier antwortete natürlich nicht. Die Frage war ganz offensichtlich rhetorischer Natur.
    Missmutig setzte sich der Commander auf eine der Bänke und begann, die Stiefel auszuziehen. Er sah nicht besonders glücklich aus.
    So wie er war auch Tuvok nicht glücklich. Wenn er es nicht besser gewusst hätte, hätte er gesagt, dass das unangenehme Gefühl tief in seinem Magen Furcht war. Natürlich war das unmöglich. Seine Kontrolle über seine Emotionen war tadellos.
    Und doch blieb der Eindruck bestehen.
    »Es muss einen anderen Weg geben«, sagte Crusher.
    »Es gibt keinen anderen Weg«, erklärte Tuvok. »Dies ist die Situation, in die uns Ihr Plan gebracht hat.« Er wusste, seine Worte klangen harsch, aber er wollte sie nicht zurücknehmen.
    Der Commander fuhr sich mit den Händen durch das dichte dunkle Haar. »Verdammt«, sagte er, »wenn Beverly jemals …«
    »Von all dem hier erfährt?«, legte der Ensign nahe.
    Mit unglücklichem Gesichtsausdruck nickte Crusher. »Aber wie Sie schon sagten, uns steht keine andere Option offen. Ich schätze, wir werden mit dem, was auf uns zukommt, so gut als möglich zurechtkommen müssen.« Mit tieferer Stimme fügte er hinzu: »Die Dinge, die wir für König und Vaterland tun.«
    Tuvok sah ihn an. »Wir dienen weder einem König noch verbündet sich die Sternenflotte mit irgendwelchen provinziellen Regierungen«, führte er aus, während er seinen Waffengurt abschnallte.
    Crusher blickte amüsiert. »Ich bin froh, dass Sie mich auf diesen Ritt begleiten, Ensign.«
    Dies war kein Ritt, sondern eine Mission. Allerdings sah der Vulkanier keinen Sinn darin, seinen Begleiter in diesem kritischen Augenblick zu korrigieren.
    Er schwieg, während Crusher und er sich auszogen. Es war keine besonders angenehme Erfahrung für Tuvok.
    Vulkanier waren äußerst private Wesen, und er stellte dabei keine

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