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Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend

Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Jan Friedman , Christie Golden
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gibt keine Notwendigkeit für diesen Angriff.« Sie schluckte, aber ihre Kehle war trocken und schmerzte. »Bitte antworten Sie, damit wir die Angelegenheit weiter besprechen können.«
    Dann drückte Kirnis auf einen hell leuchtenden Knopf an der Konsole und wartete auf die Antwort der Cordraziten. Zu ihrem Entsetzen kam keine.
    Sie zitterte, ihre beiden Herzen rasten. Noch einmal wiederholte sie die Nachricht und fügte hinzu: »Wir haben keine Waffen hier, keine taktischen Systeme. Dies ist ein rein wissenschaftliches Projekt. Bitte antworten Sie, cordrazitisches Schiff. Ihre Befehle, diese Einrichtung anzugreifen, müssen ein Irrtum sein.«
    Doch in der Weite des leeren, kalten Raums herrschte nur Stille. Das Schiff drehte auch nicht bei. Es hielt seinen Kurs.
    Kirnis sah auf die Durchgangsstraße hinunter, wo ihre Kollegen und deren Familien von einem Ort zum nächsten gingen. Sie waren sich der Gefahr, die über ihnen schwebte, gar nicht bewusst.
    Die Wissenschaftlerin fragte sich, ob sie ihnen sagen sollte, was gleich geschehen würde. Sie fragte sich, ob sie es wissen wollen würde, wären die Rollen vertauscht – und beschloss, nichts zu sagen.
    Wenn dies ihre letzten Momente waren, was immer wahrscheinlicher wurde, warum sollten sie diese dann in Angst verbringen? Warum sollte sie ihre Kollegen nicht so weitermachen lassen, als wäre alles in Ordnung, damit sie jeden Moment bis zu ihrem letzten Atemzug genießen konnten?
    Kirnis wandte sich wieder dem Monitor zu. Wie betäubt und ungläubig sah sie zu, wie aus den Waffensystemen des Schiffs ein leuchtend grüner Strahl schoss – und als Wissenschaftlerin wusste sie, was das bedeutete.
    »Das darf nicht passieren!«, schrie sie der Kommunikationskonsole entgegen. »Nicht feuern! Cordrazitisches Schiff, Sie machen einen Fehler! Es gibt hier keine Waffen, nichts von Wert.« Sie fühlte, wie sich ihre Bauchmuskeln zusammenzogen. »Wir haben Kinder hier … Kinder, verdammt noch mal! Kommen Sie herunter und überzeugen Sie sich selb…«
    Und dann war es zu spät, um noch zu protestieren, zu spät für alles, als der Himmel von abscheulichem, smaragdgrünem Feuer erleuchtet wurde. Der letzte Gedanke, der Kirnis durch den Kopf schoss, war absurderweise, dass ihr das Nichtverbrennen des Innenschau-Schals zwei Jahre hintereinander in der Tat großes Pech beschert hatte.

13
    »Das darf nicht passieren!«
, schrie Lir Kirnis.
»Nicht feuern! Cordrazitisches Schiff, Sie machen einen Fehler! Es gibt hier keine Waffen, nichts von Wert.«
Sie benetzte ihre Lippen.
»Wir haben Kinder hier … Kinder, verdammt noch mal! Kommen Sie herunter und überzeugen Sie sich selb…«
    Jean-Luc Picard sah mit Entsetzen zu – zusammen mit dem übrigen kellasianischen Rat – wie die melacronianische oberste Wissenschaftlerin Lir Kirnis verzweifelt versuchte, den Angriff abzuwenden, dem sie letzten Endes zum Opfer fiel.
    Kirnis starrte mit weit aufgerissenen Augen auf etwas außerhalb des Bildes. Ihr Gesicht wurde in kränklich grünes Licht getaucht. Ihr Mund bewegte sich, aber es kamen keine Worte heraus. Und dann wurde der Bildschirm schwarz.
    Der Captain biss die Zähne zusammen. Er hatte die Angst in Kirnis’ Gesicht gesehen. Und er hatte die Sensordaten geprüft, die von den Computern der Kolonie heruntergeladen worden waren und irgendwie den Angriff überstanden hatten. Zuletzt hatte er die Liste der Namen derer gelesen, die umgekommen waren.
    Wie Kirnis schon gesagt hatte, gab es auf dem Außenposten tatsächlich Kinder – sogar sehr viele von ihnen, wie es schien. Sie waren alle dem cordrazitischen Kriegsschiff zum Opfer gefallen.
    »Es besteht kein Zweifel!«, schrie der melacronianische G’aha der Finanzen schrill. Seine Augen brannten vor Zorn. »Am Tag vor der für uns ehrwürdigsten und heiligsten Zeit sind die cordrazitischen Monster wie Dämonen aus alten Legenden erschienen, um die Jungen, die Hilflosen und die Unschuldigen abzuschlachten!«
    »Nein!«, entgegnete Sammis Tarv, der sich erhob, wobei seine Fühler sich vor Empörung nach vorne richteten. »Zweifel gibt es tatsächlich keine. Dies ist der kaltherzige, kalkulierte Versuch der melacronianischen Regierung, den Cordraziten die Schuld an dieser Tragödie zu geben! Diese … diese
Kreaturen
haben ihre eigenen Wissenschaftler ermordet und es so aussehen lassen, als wären wir es gewesen!«
    »Wir sollen die Unseren getötet haben?« Der G’aha war ob dieser Anschuldigung fassungslos. »Und das am Tag vor

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