Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend

Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Jan Friedman , Christie Golden
Vom Netzwerk:
Unterhaltung, um ihren Geist abzulenken.
    Nichts außer dunklen, kargen Bergen, ihren Kollegen und die mikroskopischen Organismen, die sich nach wie vor ihrer genaueren Untersuchung entzogen.
    Kirnis seufzte schwer. Die Kreaturen waren zuerst eine Verlockung, eine unwiderstehliche Versuchung gewesen. Der G’aha der Medizin hatte sich mit den ersten Funden aus einer unbemannten melacronianischen Sonde an sie gewandt. Die winzigen Lebensformen, die tief in den Felsen eingebettet waren, warteten mit einer Gen-Sequenz auf, die kein Wissenschaftler je zuvor gesehen hatte.
    Vorläufige Tests deuteten an, dass es eine Möglichkeit geben könnte, diese mikroskopischen Entitäten zu medizinischen Zwecken einzusetzen. In etwa so, wie ihr Volk vor dreihundertfünfzig Jahren aus ganz gewöhnlichen Bakterien Heilmittel für eine Vielzahl unterschiedlicher Krankheiten entwickelt hatte.
    Diese Aussicht war auf wundersame Weise aufregend. Und von all den großen Wissenschaftlern, die auf Melacron V tätig waren, hatte man Kirnis gebeten, diese Expedition zu leiten.
    Das war vor vier Jahren gewesen, dachte sie. Vier lange, frustrierende Jahre. Im Namen der Götter, wie konnte die Zeit nur so schnell verrinnen?
    Kirnis seufzte noch einmal und rief dann den neuesten Bericht auf ihren Bildschirm. Die Datei legte nahe, dass Muster 857230-KRA, welches im Herz der vulkanischen Gebirgskette, die auf 42,5 Grad Breite und 37 Grad Länge lag, ebenso enttäuschend war wie all die anderen Proben, die sie bisher genommen hatten.
    Unter Laborbedingungen überlebte der Organismus einfach nicht. Wie sollte man aber einen mikroskopischen Organismus studieren, wenn dieser sich weigerte, mehr als einen Tag zu überdauern – und das auch noch aus keinem nachvollziehbaren Grund?
    Vier Jahre, dachte sie noch einmal, und all ihre Bemühungen waren vergebens gewesen. Kirnis war darauf alles andere als stolz, und das galt umso mehr, da ihre Reise hierher von sehr hohen Erwartungen begleitet worden war.
    Sie blickte hinüber zu ihrem grün-roten Schal, der sorgfältig gefaltet auf sie wartete. Wenigstens würde die Innenschau morgen Abend beginnen; damit konnte sie sich trösten. Es war ihre liebste Zeit im Jahr.
    Normalerweise erwarb ein Melacronianer jedes Jahr einen neuen Schal und trug ihn während der Innenschau. Dann wurde er gemäß der uralten Sakramente verbrannt. Ihr Team und sie waren jedoch schon zwei Jahre länger als geplant auf diesem Außenposten. Ein Resultat dessen war, dass sie keine neuen Schals kaufen konnten.
    Die Tradition besagte, dass es Pech brachte, wenn man einen Schal behielt und ihn nicht verbrannte. Aber Kirnis hatte schon immer den schleichenden Verdacht gehegt, dass diese »Tradition« von Schalherstellern begründet worden war. Zudem konnte sie die Vorstellung nicht ertragen, keinen Schal für …
    Hinter ihr piepte das Frühwarnsystem der Kolonie. Offenbar hatten die Sensoren im Orbit um den Außenposten etwas entdeckt, das sich ihnen näherte.
    Adrenalin strömte durch Kirnis’ Körper. Sie erwartete in den nächsten Monaten kein melacronianisches Schiff. Kirnis wirbelte herum und überprüfte den Monitor. Ihre Augen weiteten sich, als sie die Angaben las – unmögliche, erschreckende und doch unwiderlegbare Angaben.
    Status: ein sich näherndes Schiff. Kurs: zwei sechs vier Komma zwei. Schiffstyp: Cordrazitisches Kriegsschiff Klasse 3, Waffensysteme aktiv.
    »Nein«, hauchte sie. Natürlich gab es viel böses Blut zwischen den Melacronianern und den Cordraziten, aber das war kein Grund, ein bewaffnetes Kriegsschiff gegen einen isolierten Außenposten zu schicken.
    »Hier gibt es doch nichts«, beklagte sie sich, obwohl niemand bei ihr war, der sie hätte hören können.
    In Panik knirschte sie mit den Zähnen. Dann legte Kirnis einen Schalter auf der Kommunikationskonsole um. Blitzschnell erschien ein Bild des sich nähernden Schiffs auf dem Schirm. Es war in der Tat ein cordrazitisches Kriegsschiff, vor Waffen strotzend und mit einem schrecklichen Ziel.
    Sie entschied, es zu kontaktieren. Sie würde sie überzeugen, dass sie einen gewaltigen Fehler begingen.
    »Die oberste Wissenschaftlerin Lir Kirnis an das cordrazitische Schiff«, sagte sie mit bebender Stimme. »Dies ist ein melacronianischer Außenposten, der nur von Wissenschaftlern und ihren Familien bewohnt wird. Wiederhole: Dieser Außenposten wird nur von Wissenschaftlern und ihren Familien bewohnt. Die Resultate unserer Forschung stehen jedermann offen. Es

Weitere Kostenlose Bücher