Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend

Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Jan Friedman , Christie Golden
Vom Netzwerk:
anderen Spezies in diesem Sektor sich für eine Seite entscheiden.«
    »Vielleicht …«, begann Jilokh.
    Culunnh schnitt ihm mit einer Handbewegung das Wort ab. »Nein … geben Sie sich keiner falschen Hoffnung hin, Jilokh.« Er sah den Captain, Ben Zoma und dann Thul an. »Sie haben den Anfang von all dem heute erlebt. Da wir zwischen den Fronten stehen, werden die Benniari – wie immer – die Opfer von all dem sein.« Er schüttelte den Kopf. »Wir haben versagt. Ich bin zutiefst beschämt.«
    »Sie haben getan, was Sie konnten«, beschwichtigte ihn Picard. »Sie haben beide Seiten länger in diesen Gesprächen gehalten, als es jeder für möglich gehalten hätte. Ich würde das nicht als Versagen ansehen.«
    »Es ist irrelevant, was zuvor kam«, sagte Culunnh. »Die Cordraziten und die Melacronianer verlassen diesen Ort mit dem Feuer des Krieges in ihren Herzen.«
    »Das noch immer ersticken könnte«, warf der Thallonianer ein.
    Der Erste Gesandte sah ihn mit einem matten Lächeln an. »Ich wusste gar nicht, dass Thallonianer solche Optimisten sind.«
    »Nein, keine Optimisten«, räumte Thul ein. »Aber die oberste Tugend meines Volkes ist der Mut, mein Freund. Und dabei geht es um mehr als nur um die Frage, wie gut man sich in einem Kampf schlägt.«
    »Sobald der erste offizielle Angriff geführt wird«, erklärte Culunnh, »werden wir alle mutig sein müssen. Ich bete darum, dass wir genug Tapferkeit in unseren Herzen finden werden.«
    Picard seufzte. Er hatte gehofft, dem Sternenflottenkommando einen optimistischen Bericht übermitteln zu können. Aber es schien nun nicht mehr so, als wäre dies noch länger eine Möglichkeit.
    Commander Jack Crusher hatte einmal unter Kopfschmerzen gelitten, die stärker gewesen waren als diese hier. Aber nur einmal in seinem Leben.
    Damals war er noch jung gewesen, gerade 22 Jahre alt, und hatte beim Junggesellenabschied eines anderen Kadetten mitgefeiert. Es gab Frauen, Tanz, laute Musik und beachtlich süffiges romulanisches Ale, das irgendwie auf die Erde geschmuggelt worden war.
    Crusher hatte zu viel getrunken und getanzt, und seine Freunde hatten ihn später davon überzeugen wollen, dass er auch noch allerhand anderes getan hatte. Aber er konnte sich an nichts davon erinnern. Woran er sich erinnerte, was er niemals vergessen würde, war die erlesene Qual des Katers, der ihn mit der Wucht eines klingonischen Disruptors getroffen hatte.
    Die jetzigen Kopfschmerzen kamen dem sehr nahe.
    Er versuchte sich aufzusetzen, und erst da bemerkte er, dass seine Hände auf dem Rücken gefesselt waren. Er zuckte zusammen, als der Schmerz in seinem Gesicht ganz unerwartet aufflammte.
    Seine Nase tat am meisten weh. Sie fühlte sich an, als wäre sie flachgedrückt worden. Vermutlich konnte er dem alten Finsterblick bei einem Hässlichkeitswettbewerb jetzt ernsthafte Konkurrenz machen. Aber wahrscheinlich war es nichts, was Greyhorse nicht wieder richten konnte.
    Dummerweise befand sich der Commander nicht in Greyhorses Krankenstation. Er sah sich in dem Raum um, in dem er war, und versuchte, die Prellungen, das getrocknete Blut und seine steifen Glieder zu ignorieren. Der Raum war klein, kalt und schmutzig. Es gab keine Fenster und nur eine Tür.
    Er nahm eine Silhouette neben sich wahr, die mit der Dunkelheit fast verschmolz. Das musste Tuvok sein. Sein Gesicht war von ihm abgewandt, darum konnte Crusher nicht abschätzen, wie schwer die Verwundungen des Vulkaniers waren. Aber nach dem zu urteilen, was er sehen konnte, atmete Tuvok ruhig – und das war das Wichtigste.
    Plötzlich hörte der Commander draußen Stimmen, aber er verstand nicht, was gesagt wurde. Dem Gespräch folgte eine harsche, schnelle Salve garstigen Lachens. Der Witz ging vermutlich auf seine Kosten.
    Crusher fluchte leise. Er vermutete, dass er diese Behandlung verdient hatte. Aber nun war es zu spät, etwas dagegen zu tun. Er erinnerte sich an den merkwürdigen Blick, den ihm die Orionerin zugeworfen hatte. Er hatte sich selbst geschmeichelt und gedacht, dass sie nur wegen seines guten Aussehens auf ihn aufmerksam geworden war. Aber nun erkannte er, dass die Frau auf diese Art versucht hatte, ihn vor der Falle zu warnen.
    »Sie sind wach«, ertönte Tuvoks Stimme, die trotz der Prügel, die er bezogen hatte, erstaunlich ausgeruht klang.
    Der Commander musterte den Vulkanier, der sich ihm nun zugewandt hatte. Er hatte Prellungen und geronnenes Blut im Gesicht, aber die braunen Augen blickten so

Weitere Kostenlose Bücher