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Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend

Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Jan Friedman , Christie Golden
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nicht!«
    Abbis’ Augen verengten sich. »Was?«
    Wyl schwankte etwas, als er Tuvok mit einer Mischung aus Ehrfurcht und Verärgerung ins Gesicht sah. »Er scheint keine Emotionen zu haben. Zumindest kann ich keine spüren.«
    Abbis blickte missbilligend – und ziemlich gereizt, wie Crusher dachte. »Zum Teufel mit ihm«, sagte er dann, »versuch’s bei dem anderen.«
    Als sich der Indarrhi neben ihn kniete und die Finger ausstreckte, um sein Gesicht zu berühren, rief sich der Commander alle Techniken zum Erlangen geistiger Gelassenheit ins Gedächtnis, von denen er je gehört hatte. Er versuchte an irgendetwas anderes zu denken als den wahren Grund, warum Tuvok und er hergekommen waren.
    Ein saftiges blutiges Steak. Ein gutes Bier. Einen schönen Eisbecher mit Streuseln. Das erste Mal, als er Beverly geküsst hatte.
    Der derzeitige Schmerz in seiner Blase.
    »Kannst du
seine
Emotionen fühlen?«, fragte der Thallonianer.
    Der Indarrhi nickte. »Bei ihm geht’s.«
    Abbis wandte seine Aufmerksamkeit Crusher zu. »Was wollen Sie von Bin Nedrach?«
    Der Commander versuchte Ärger zu fühlen. »Wie oft soll ich es noch sagen? Wir wollen ihn anheuern.«
    Der Thallonianer legte den Kopf argwöhnisch zur Seite. »Wen wollen Sie töten lassen?«
    Furcht errichtete eine weiße Wand in Crushers Geist. Dann antwortete er. »Warum sollte ich Ihnen irgendetwas sagen, bevor wir einen Deal ausgehandelt haben? Wenn Sie wissen, um wen es sich handelt, könnten Sie den Preis erhöhen.«
    Abbis biss sich auf die Lippe. »In welcher Beziehung stehen Sie zu dem anderen Mann hier?«, erkundigte er sich und deutete mit einer schnellen Handbewegung auf Tuvok.
    Verdammt auch
, dachte der Commander,
der Mann kennt keine Gnade
.
    »Er ist mein Bodyguard. In meinem Gewerbe kann man nicht vorsichtig genug sein.« Crusher zwang sich zu lachen, aber es klang falsch, sogar für seine eigenen Ohren. »Aus gutem Grund, wie Sie selbst ja bestens belegen.«
    »Er lügt«, sagte der Indarrhi voller Überzeugung. »Sein Freund und er sind definitiv nicht hier, weil sie ein Ross suchen.«
    Abbis ging zu dem Commander und blickte auf ihn herab. »Wenn Sie nicht hier sind, um Bin Nedrach anzuheuern … warum sind Sie dann hier?«
    Crusher sagte nichts. Er starrte dem Thallonianer nur direkt in die Augen.
    Abbis seufzte. »Unter diesen Umständen«, sagte er dann etwas widerstrebend, »fürchte ich, dass mir keine andere Wahl bleibt, als Sie beide zu töten. Obwohl ich zugegebenermaßen sehr neugierig bin, was Ihre wahre Mission ist, kann ich es mir nicht leisten, nachsichtig zu sein. Es wäre einfach zu riskant.«
    Beiläufig griff er nach einer Energiewaffe an seinem Gürtel. Mit einer schnellen Bewegung zog er sie und zielte direkt zwischen die Augen des Commanders.
    Ich liebe dich, Beverly
.
    »Warten Sie!« Das kam von Tuvok. »Es besteht keine Notwendigkeit für ein Blutvergießen. Ich werde Ihnen freiwillig sagen, was Sie wissen wollen.«
    Abbis zögerte eine Sekunde. Dann senkte er die Waffe.
    Crusher sah den Vulkanier an und versuchte einen neutralen Gesichtsausdruck zu bewahren. Er fragte sich, welch ausgeklügelte Geschichte Tuvok dem Thallonianer auftischen wollte, um ihn auf eine falsche Fährte zu locken.
    »Ich bin Ensign Tuvok. Dies ist Lieutenant Jack Crusher. Wir sind Sternenflottenoffiziere und handeln im Auftrag der Vereinten Föderation der Planeten.«
    Überraschung und Ärger stiegen in Crusher hoch. Was zum Teufel tat Tuvok da?
    »Wir wollen Bin Nedrach finden«, fuhr der Vulkanier fort, »weil wir glauben, dass er für das Attentat auf den melacronianischen G’aha des Gesetzes und der Vollstreckung verantwortlich ist.«
    Der Commander konnte nicht glauben, was er hörte. Er wollte Tuvok anbrüllen, ihm befehlen, still zu sein, aber das hätte nur die Wahrheit der Erklärung bestätigt.
    Tuvok fuhr mutig mit seiner Beichte fort. »Wir operieren im Geheimen auf Geheiß unseres Captains. Unsere Mission ist es, diejenigen, die hinter den terroristischen Anschlägen auf Melacron V und Cordra III stecken, zu identifizieren und aufzuhalten, da diese Gräueltaten beide Völker in einen Krieg treiben.«
    »Mit anderen Worten heißt das«, schloss Abbis, »dass ihr versucht, den Krieg zu verhindern.«
    »Das ist korrekt.«
    Zorn übermannte Crusher fast. Er wünschte sich, Tuvok wäre nie zur Sternenflotte zurückgekommen. Ganz klar passte er nicht zu ihr.
    »Und das ist die Wahrheit?«, fragte Abbis.
    »Die Wahrheit«, erklärte Tuvok.

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