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Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend

Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Jan Friedman , Christie Golden
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ich viel zu müde zum Nachdenken bin. Vielleicht sollten wir es für heute gut sein lassen.«
    »Wie Sie wünschen.«
    »Vielen Dank für den Wein«, sagte Thul über die Schulter hinweg, während er den Raum durchquerte.
    »Jederzeit gerne«, erwiderte Picard. »Möge er Ihnen helfen, besser zu schlafen.«
    Der Thallonianer blieb in der Türe stehen. »Ich sehe Sie morgen, vorausgesetzt, die Ratskammer steht dann noch.«
    »Bis morgen«, antwortete der Captain.
    Und damit verließ Thul den Raum.
    Picard sah zu, wie sich die Tür hinter ihm schloss. Dann hob er das Glas und betrachtete das Spiel des Lichts in der Flüssigkeit.
Ihm
würde dieses Zeug nicht helfen, besser zu schlafen. Er bezweifelte, dass irgendetwas das hätte bewerkstelligen können.
    Aber nur für den Fall schenkte er sich noch ein Glas ein.
    Nachdem er scheinbar eine Ewigkeit mit seinen Fesseln gerungen hatte, kam Crusher zu der frustrierenden Schlussfolgerung, dass sie von einem Experten verschnürt worden waren.
    »Das dauert schon eine Ewigkeit«, knurrte er, sprach aber eher zu sich selbst.
    »Sie sind erst seit einer Stunde, zwölf Minuten und siebzehn Sekunden bei Bewusstsein«, korrigierte Tuvok. »Und Sie haben nur sechsundsiebzig Prozent dieser Zeit damit verbracht zu versuchen, sich zu befreien.«
    Der Commander öffnete den Mund für eine wenig freundliche Erwiderung, hörte dann jedoch schlurfende Geräusche auf der anderen Seite der Tür. Er blickte Tuvok an, der dies offenbar auch gehört hatte. Beide verhielten sich still.
    Einen Moment später vernahmen sie das knirschende Geräusch eines Riegels, der zurückgeschoben wurde. Dann wurde die Tür aufgestoßen.
    Crusher erkannte, dass das Wesen, das nun vor ihnen stand, ein Thallonianer war, auch wenn er nie zuvor mit einem gesprochen hatte. Der große, rothäutige Fremde blickte sie aus leuchtenden Augen an.
    »Mein Name ist Mendan Abbis«, sagte er überheblich und unbedacht. »Ich hörte, Sie haben in Bezug auf meine Rösser herumgeschnüffelt. Sagen Sie, meine Freunde – was wollen Sie
wirklich
von Bin Nedrach?«
    »Ah.« Der Commander versuchte so zu agieren, als befänden sie sich nicht in einer solch unvorteilhaften Lage. »Sie sind also der schwer zu erreichende Reiter, von dem wir so viel gehört haben. Ich kann nicht sagen, dass es mir besonders gefällt, wie Sie Ihre Geschäfte abwickeln.«
    Der Thallonianer lächelte nicht über den Scherz. »Ich habe Ihnen eine Frage gestellt.«
    »Was sollte
irgendjemand
schon von ihm wollen?«, erwiderte Crusher so nonchalant wie möglich. »Wir wollen ihn natürlich anheuern. Wir haben einen Job für ihn – wenn er denn tatsächlich so gut ist, wie es heißt.«
    Abbis’ Blick fixierte Crusher. »Das klingt plausibel. Wenn es stimmt, wird das schnell genug bestätigt werden. Dann können wir – vielleicht – ins Geschäft kommen.« Er blickte über seine Schulter. »Wyl!«
    Ein großes, schlaksiges Wesen trat in den Raum. Seine Haut war dunkel, sein Haar weiß und gewellt, und seine tief liegenden Augen glitzerten silbern. Er wartete auf Anweisungen des Thallonianers.
    »Mein Freund Wyl hier ist ein Indarrhi«, sagte Abbis. »Vielleicht haben Sie schon gehört, wozu sein Volk in der Lage ist.« Er machte eine Pause. »Seien Sie versichert, dass er aus Ihnen die Wahrheit herausholen wird.«
    »Folter?«, fragte Crusher so beiläufig, als würde er den Thallonianer fragen, ob er Milch und Zucker in seinen Kaffee wollte.
    Der Mann lachte. »Man kann der Folter widerstehen, wenn man nur willensstark genug ist. Wyl hat … andere Möglichkeiten.«
    Er deutete in Tuvoks Richtung, und der Indarrhi näherte sich dem Vulkanier. Er kniete sich neben den Ensign, streckte die Hand aus und platzierte die dicken, plumpen Finger an Tuvoks Schläfe. Konzentriert schloss er die silbernen Augen.
    Obwohl sein Gesichtsausdruck absolut neutral blieb, war für Crusher klar, dass dem Vulkanier dies ganz und gar nicht gefiel. Unter den Umständen konnte er sich aber kaum widersetzen.
    »Nun denn«, sagte Abbis. »Ich frage Sie noch einmal – und Sie antworten besser ehrlich, wenn Ihnen Ihr Leben lieb ist – was wollen Sie von Bin Nedrach?«
    Mit tonloser Stimme erwiderte der Vulkanier: »Wir wollen ihn anheuern, um ein Attentat auszuführen.«
    Der Thallonianer blickte zu seinem Freund. »Wyl? Lügt er?«
    Der Indarrhi schüttelte den Kopf mit den weißen Locken. Er sah verwirrt aus, und seine dunkle Stirn legte sich in Falten. »Ich … ich weiß es

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