Star Trek - Vanguard 02 - Rufe den Donner
grinste er wölfisch. „Es gibt immer ein erstes Mal.“
„Es wäre aber auch das letzte Mal“, antwortete Jetanien. „Wenn ein rigelianischer Chelone angegriffen wird, entsteht ein tödliches Gift, das über die Haut abgegeben wird. Das ist ein automatischer Verteidigungsmechanismus.“
Lugok senkte die Klinge ein wenig. „Gift ist die Waffe eines Feiglings.“
Jetanien nickte. „Ich streite mich nie mit einem Klingonen über Ehre, aber ich kann nichts dagegen unternehmen, Botschafter. Das Gift entfaltet seine Wirkung nach einigen Stunden. Sie würden auf unangenehme und höchst unrühmliche Weise sterben, und das bringt doch niemandem etwas.“
„Das ist eine Lüge“, sagte Lugok an Sesrene gewandt. „Der Chelone versucht, mich zu täuschen.“
„Testen Sie doch Ihre Theorie, Botschafter
“, antwortete der Tholianer. „
Das Ergebnis würde mich interessieren.“
Der Klingone knurrte verärgert, steckte das Messer aber zurück in die Scheide an seiner linken Hüfte. „Ich tanze nicht, wenn ein Feind mich dazu auffordert.“ Er wandte sich wieder an Jetanien. „Obwohl mich das Ergebnis auch interessieren würde.“
Jetanien hob die Hände, um dem Klingonen zu zeigen, dass er kein Interesse an weiteren Feindseligkeiten hatte. Er spürte, dass er einen Weg gefunden hatte, die nächste Klippe zu umschiffen. „Freunde, man hat uns nicht gebeten, unsere Völker zu repräsentieren, weil wir uns so gut streiten können. Wir verstehen es, mit anderen zu verhandeln und dabei mit klarem Verstand, Abkommen auszuhandeln, die es uns allen erlauben, harmonisch zusammenzuleben. Wir haben geschworen, diese Pflicht zu erfüllen. Können wir also fortfahren?“
Zu seiner Überraschung kehrte Lugok nach einem letzten Knurren an seinen Platz zurück. Sesrene stieß einige seltsame Klick- und Zwitscherlaute aus, dann ging auch er an seinen Platz auf der anderen Seite des Tischs.
Vielleicht ist doch noch nicht alles verloren
, dachte Jetanien. Er nahm seinen Platz ebenfalls ein.
„Müssen wir noch einmal über diesen Punkt reden?“, fragte Lugok, während er sich setzte. „Wie lange sollen wir denn noch darüber streiten, wer das Recht hat, über
unbeanspruchten
Raum zu herrschen? Die Tholianer erheben keinen Anspruch auf den Gonmog-Sektor, trotzdem behindern sie uns dort.“
Sesrene rieb seine Beine gegeneinander, bevor er antwortete:
„Wie ich schon sagte, gehen unsere Gründe niemanden etwas an.“
„Und wie ich schon sagte“, entgegnete Lugok, „verlangen wir eine Erklärung.“
Jetanien klopfte auf den Tisch. „Man könnte argumentieren, dass die Tholianer das Recht haben, die einheimischen Völker dieser Region vor ungewollten und aggressiven Invasoren zu schützen.“
Der Klingone fletschte die Zähne. „Dann unterstützt die Föderation also diese Haltung und überlässt es den Tholianern, sich die Finger … oder was auch immer … schmutzig zu machen, während Sie sich hinter Ihrer Nichteinmischungspolitik verstecken?“
„Die Föderation diktiert unsere Handlungen nicht“
, sagte Sesrene.
„Mein Volk hat nicht vor, über dieses Territorium zu herrschen.“
Jetanien achtete darauf, keine Reaktion auf die Worte des Tholianers zu zeigen.
Seltsam, dass er das jetzt zugibt, obwohl zu diesem Zeitpunkt für sein Volk mehr auf dem Spiel zu stehen scheint, als für alle anderen
.
„Und wieder nur Lügen“, sagte Lugok. Seine Augen verengten sich voller Misstrauen. „Ihr Volk herrscht über alles, was ihm in den Kram passt. Wieso also nicht über den Gonmog-Sektor?“
Sesrene klopfte zur Unterstreichung seiner Worte auf den Boden.
„Ich biete Ihnen Wahrheiten und Fakten. Wir wehren uns gegen Ihre Anwesenheit in dieser Region und versuchen, Ihre Expansion zu verhindern, weil dieser Raumsektor nicht kolonisiert werden sollte.“
„Und deshalb erklären Sie dem Klingonischen Imperium fast den Krieg?“, brüllte Lugok.
„Botschafter“, bat Jetanien. Er hatte Angst, dass das barsche Verhalten des Klingonen den Tholianer wieder in seinen sprichwörtlichen Panzer zurücktreiben würde. Zum ersten Mal redete Sesrene über die Gründe für das seltsame Verhalten, das sein Volk in den letzten Wochen gezeigt hatte. „Exzellenz“, sagte er an ihn gewandt, „können Sie das genauer erklären? Das wäre für uns alle sehr hilfreich. Die Föderation möchte die Tholianer und Ihre Bedenken besser verstehen.“
Sesrene antwortete nicht. Jetanien nahm an, dass er sich mit seinen Abgesandten
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