Star Trek - Vanguard 02 - Rufe den Donner
wird nicht unbedingt schön.“
„Was ist denn mit Jetanien und T’Prynn?“, fragte Desai. „T’Prynn kann dir mit mehr Logik aushelfen, als du jemals brauchen wirst und wenn dich jemand besser auf dem militärischen und politischen Minenfeld beraten kann als Jetanien, dann habe ich noch nicht von ihm gehört.“
„Das ist was anderes. Ich brauche jemanden, mit dem ich
reden
kann. Jemanden, der mir die Zeit gibt, Dinge zu regeln, während er mich auf Möglichkeiten hinweist, an die ich selbst nicht denke.“
„Du meinst, wie bei der Konzeption der Kolonien, die du als Sternenflottendepots ausbauen willst?“
Unwillkürlich musste Reyes lachen. Es erleichterte ihn und löste den Druck, unter dem er in letzter Zeit immer gestanden hatte, ein wenig. „Genau“, sagte er und streckte den Arm nach ihr aus. „Einer, der keine Angst davor hat, mir zu sagen, wenn ich auf dem Holzweg bin.“ Es war richtig, Jetanien war eine unschätzbare Quelle der Erleuchtung, was den besten Umgang mit Klingonen und Tholianern anging. Und T’Prynns besondere Talente waren ebenfalls nicht hoch genug zu bewerten – mal abgesehen von ihren kürzlich angewendeten fragwürdigen Methoden. Doch keiner der beiden taugte als der moralische Kompass, den er benötigte, wenn er erfolgreich vorankommen wollte.
Doch Desai war noch nicht wieder versöhnt. Sie legte den Kopf schief und sah ihn an. „Hast du mir alles gesagt, was ich wissen muss?“
„Nein“, antwortete Reyes ohne zu zögern und ließ die Arme wieder sinken. Es stimmte zwar, dass sie beide den tiefen Respekt vor Ethik und Gerechtigkeit teilten. Doch Reyes wusste, dass Desai einige der Maßnahmen nicht akzeptieren konnte, die er zur Sicherheit Vanguards getroffen hatte. Wenn sie davon erfuhr, würde ihr Gerechtigkeitssinn sie zwingen, Ermittlungen anzustellen und gegebenenfalls alle Ergebnisse und die Beteiligten an höhere Autoritäten weiterzugeben. Und das ohne Rücksicht darauf, welche Folgen das für die Geheimnisse haben konnte, die er und eine Handvoll Vertrauter zu verbergen suchten.
Das ist der Grund, warum du sie brauchst
, erinnerte sich Reyes.
Der Zweck heiligt die Mittel, oder was soll das sonst heißen, was du hier tust? Sie hilft dir, die Wahrheit zu erkennen
.
„Es gibt einige Dinge, die ich dir wahrscheinlich nie sagen werde“, meinte er. „Tut mir leid, aber das geht nicht anders. Ich kann auch nicht versprechen, dass es in Zukunft nicht wieder passiert. Es steht einfach zu viel auf dem Spiel, und gerade jetzt sind einige der Geheimnisse notwendig. Ich will dich nicht anlügen oder dir etwas Falsches sagen, aber es wird Zeiten geben, in denen ich dir etwas einfach nicht sagen kann. Du musst mir einfach vertrauen, dass ich alles aus den richtigen Motiven heraus tue.“
„Ich vertraue dir, Diego“, sagte Desai. „Darum habe ich die Ermittlungen bei der
Bombay
-Sache auch beendet. Ich dachte zu diesem Zeitpunkt, es sei die richtige Entscheidung, nach allem, was ich über den Angriff erfahren hatte und weil ich daran geglaubt habe, dass du nichts Illegales oder Fahrlässiges tun würdest.“ Sie warf ihm einen schiefen Blick zu. „Das war vor diesem ganzen Mist mit Tim Pennington. Zuerst dachte ich, er wäre einfach nur ein besonders geschickter Mistkerl, der einfach nur ein bisschen übereifrig sei und seine Hausaufgaben nicht ordentlich gemacht hat. Aber ich glaube, wir beide wissen, dass es nicht so war. Er wurde vorsätzlich zu Fall gebracht und es gibt nur eine Handvoll Leute auf dieser Station, die das können. Ich glaube sogar, es gibt nur eine.“
Reyes sagte nichts.
Desai hob eine Hand und fuhr fort. „Ich weiß, was operative Sicherheit ist, Diego, aber sogar die braucht etwas Rechenschaftspflicht. Wenn ich beweisen könnte, dass T’Prynn die Vorschriften missachtet hat, dann hätte ich sie schon aus der nächsten Schleuse geworfen. Du solltest übrigens wissen, dass ich noch immer auf der Suche nach diesem Beweis bin.“ Sie wies mit einem Finger auf seine Brust. „Bring mich nicht dazu, falsche Berichte zu unterschreiben oder irgendetwas zu vertuschen. Ich weiß, du brauchst hier ein wenig Spielraum, aber das heißt nicht, dass ich deshalb die Gesetze breche.“
Reyes verzog keine Miene. „Du bist verdammt sexy, wenn du so energisch bist, weißt du das?“
Der Witz erfüllte seinen Zweck. Der Schatten eines Lächelns huschte über ihre Lippen, bevor sie sich zusammennahm und es verscheuchte. „Ich meine, was ich sage,
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