Star Trek - Vanguard 02 - Rufe den Donner
Zeit damit, ihren gemeinsamen Interessen nachzugehen. Diese Hobbys bestanden, soweit T’Prynn das einschätzen konnte, hauptsächlich in der methodischen Vernichtung der Getränkevorräte, die sich in den Tavernen von Stars Landing angehäuft hatten.
Ursprünglich war sie davon überzeugt gewesen, dass Quinn die Rolle, die er bei Penningtons Karriereende gespielt hatte, nicht preisgeben würde, doch mittlerweile zweifelte sie an dieser Einschätzung. Quinn würde auf Lügen zurückgreifen müssen, um die Bergung der Drohne zu erklären. Sollte das fehlschlagen und sollte sich die Freundschaft so gefestigt haben, wie T’Prynn annahm, dann war es durchaus möglich, dass Quinn sich moralisch verpflichtet fühlen würde, seine Sünden zu beichten. In diesem Fall würde T’Prynn auf der anderen Seite gezwungen sein, etwas Unangenehmes, aber Unvermeidbares zu tun, um Vanguards Geheimnis zu bewahren.
Aber bis dahin ist Quinn von großem Nutzen
, dachte sie.
Und der Journalist könnte sich auch noch als nützlich erweisen
.
Sie nahm an, dass es den beiden gelingen würde, die relativ einfache Suche nach der Drohne erfolgreich abzuschließen, doch die Wahrscheinlichkeit, dass sie es schaffen würden, einer Entdeckung zu entgehen und die gesuchten Informationen zu beschaffen, bevor die Drohne diese an ein bereitstehendes Schiff übermitteln konnte, war nicht sehr hoch.
Aber was beinhalteten diese Daten eigentlich? T’Prynn wusste es nicht. Um genau zu sein, wusste sie nichts über den Bereich des Alls, den die Drohne in genau sechs Tagen überprüfen sollte. Jinoteur, so hatten die Kartographen der Föderation diese Gegend genannt, als sie sie zwei Jahre zuvor mit ihren eigenen Langstreckensensoren abgetastet hatten. Gefunden hatten sie dort nichts. Wahrscheinlich hätte man dieses scheinbar unauffällige System auf absehbare Zukunft sogar ignoriert, denn Vanguard hatte mit der Verwaltung neuer Kolonien, dem Aufbau neuer Sternenflottenaußenposten und der Überwachung der Handelsschiffe, die sich durch den ganzen Sektor verteilten, mehr als genug zu tun.
Die Prioritäten hatten sich jedoch bereits während der Errichtung von Sternenbasis 47 dramatisch verschoben. Schuld daran waren die unerklärten Fehlfunktionen auf der Station. Anfangs hatte man geglaubt, es handele sich um Kinderkrankheiten einer unausgereiften Konstruktion, doch dann hatte man entdeckt, dass die Anomalien durch Störungen hervorgerufen wurden, die von einer „Trägerwelle“ – das war die Bezeichnung, auf die Spezialisten des Ingenieurskorps der Sternenflotte gekommen waren –, die ihren Ursprung irgendwo im Jinoteur-System hatte, ausgelöst wurden. Speziell modifizierte Sensoren hatten sie entdeckt.
Eine Computeranalyse hatte ergeben, dass es sich bei der Welle um ein bisher unbekanntes Kommunikationssignal handelte. Durch Übersetzungssoftware war man zu der Schlussfolgerung gekommen, es handele sich möglicherweise um ein Warnsignal. Die Techniker des Korps und der Station antworteten auf das Signal, worauf es plötzlich verstummte. Monatelange Analysen folgten, aber der Grund für das seltsame Signal oder die Identität derer, die es gesendet hatte, blieben weiterhin ungeklärt.
Gab es einen Zusammenhang zu dem größeren Rätsel, das die Crew von Vanguard lösen sollte? Bestand vielleicht eine Verbindung zwischen den Sendern des Signals und den uralten Wesen, die möglicherweise das rätselhafte Meta-Genom erschaffen hatten, nach dem die Wissenschaftler der Sternenflotte bereits suchten?
Das musste man herausfinden, doch es war wichtig, unauffällig und vorsichtig vorzugehen, um weder das Klingonische Imperium noch die tholianische Versammlung auf den Plan zu rufen. Seit die Föderation in die Taurus-Region vorgedrungen war, zeigten auch diese beide Mächte großes Interesse an dieser Gegend. Die Klingonen schienen dabei jedoch auf die sorgfältig geplante Desinformationskampagne der Sternenflotte hereinzufallen. Dutzende von Föderationskolonien und -außenposten schossen überall in der Taurus-Region wie Pilze aus dem Boden. Die Menschen, die sie gründeten und dort lebten, ahnten nicht, dass einige dieser Kolonien als Tarnung für Forschungsoperationen dienten, die Artefakte einer uralten außerirdischen Zivilisation untersuchen sollten. Ihre Aufgabe bestand vor allem darin, nach einer Verbindung zwischen den Artefakten und den Erschaffern des Meta-Genoms zu suchen.
T’Prynn hatte viel Zeit und Mühe aufwenden müssen, aber
Weitere Kostenlose Bücher