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Star Trek - Vanguard 02 - Rufe den Donner

Titel: Star Trek - Vanguard 02 - Rufe den Donner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dayton Ward , Kevin Dilmore
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er geradezu meisterhaft dahinter verbarg. Dass ihm dies gelang, ließ auf einen starken Willen schließen, eine der Qualitäten, die sie an ihm schätzte – nein, liebte.
    „Das weiß ich“, antwortete Fisher, „und darum geht es mir. Er kapselt sich ab. All den Schmerz schließt er ein. So kann er nicht heilen, Rana.“
    Desai nickte. „Sie sind der Heiler. Was schlagen Sie vor?“
    „Ich habe keine Ahnung“, sagte Fisher.
    „Und wieder einmal ist Ihr weiser Rat von unschätzbarer Hilfe“, antwortete Desai sarkastisch und steckte den Schläger heftiger als nötig in ihre Tasche. Es war nicht immer einfach, mit Reyes auf einer persönlichen Ebene umzugehen, doch auf professioneller war es fast noch schwerer. Sie wusste, dass das größtenteils an ihr selbst lag.
    „Wir waren in einigen Dingen unterschiedlicher Meinung, Fish, und diese Unstimmigkeiten sind manchmal eskaliert.“ Sie schrieb das der Leidenschaft zu, mit der sie die Föderationsgesetze vertrat, selbst wenn diese nicht im Einklang mit den Zielen der Sternenflotte standen. „Ich weiß, dass er rein intellektuell versteht, dass ich nur meine Arbeit mache, aber trotzdem frage ich mich manchmal, ob unsere professionellen … Reibereien nicht persönliche Konsequenzen haben, die dazu führen, dass wir uns nach und nach entfremden.“
    Fisher schüttelte den Kopf. „Werten Sie ihn nicht ab, Rana. Er würde sofort erkennen, wenn Sie Ihre Pflichten vernachlässigten, um Spannungen abzubauen, ob es sich um Spannungen zwischen Ihnen beiden oder um die handelt, die er in sich trägt. Er würde es Ihnen nie verzeihen, wenn Sie das täten.“
    „Jetzt reden Sie wie ein Arzt“, sagte Desai, als sie von der Bank aufstand. „Vielleicht sollte ich öfter mal einen Termin bei Ihnen machen.“
    „Sie sind jederzeit willkommen.“ Fisher lächelte. „Sie müssen noch nicht einmal vorher anrufen.“
    Er stand ebenfalls auf und betrachtete sie auf diese väterliche Weise, die sie schätzen gelernt hatte. „Machen Sie sich keine Sorgen, Rana. Reyes trägt momentan zwar eine große Verantwortung, aber es tut ihm gut, sich ausnahmsweise mal mit einer Person zu befassen, die nicht nur Befehle von ihm entgegennimmt. Er kriegt das schon hin und Sie auch.“ Er deutete mit dem Kopf auf das Spielfeld. „Lassen Sie sich davon nicht Ihr Spiel versauen.“
    Er lächelte, drehte sich um und verließ den Raum. Desai blieb zurück. Sie stopfte ihre Sachen in die Tasche und versuchte, ihre Gedanken zu ordnen. Sie erkannte, dass es Fisher wieder einmal gelungen war, sie aufzubauen und zu unterstützen, ohne ihr einen wirklichen Rat gegeben zu haben.
    Wie macht er das nur?
    Desai wusste jedoch auch, dass sie vor einer Entscheidung stand. Entweder achtete sie noch sorgfältiger als zuvor darauf, dass ihre beruflichen Meinungsverschiedenheiten nicht auf das spärliche Privatleben übergriffen, oder sie ergab sich in das, was viele sicherlich für unvermeidlich gehalten hätten. Wäre es nicht viel einfacher, sich ausschließlich auf die Arbeit zu konzentrieren und sich von Reyes zu distanzieren, auch wenn dabei Glück und Harmonie auf der Strecke blieben?
    Desai erkannte verstört, dass es keine klare Antwort auf diese Frage zu geben schien.

Kapitel 8
    T’Prynn saß mit übereinandergeschlagenen Beinen und durchgedrücktem Rücken auf dem Boden ihres Quartiers. Die Hände hatte sie im Schoß gefaltet. Die einzige Lichtquelle im Raum bestand aus einer Kerze, die vor ihr auf einem flachen Tisch stand. Sie sah die flackernde Flamme durch ihre geschlossenen Augenlider. Abgesehen davon war der Raum dunkel. Nichts sollte sie ablenken oder aus ihrer Konzentration reißen. Sie reinigte ihre Gedanken, öffnete ihren Geist und begann – zum zweiten Mal – zu meditieren.
    Und zum zweiten Mal scheiterte sie. Die Ruhe und Harmonie, die sich in ihrem Geist zu bilden versuchten, wurden von einer jähen Forderung unterbrochen.
    Unterwirf dich
.
    Es war Stens Stimme, die Stimme ihres toten Verlobten, der seit dreiundfünfzig Jahren beinahe ununterbrochen nach ihr rief. Damals hatte sie ihm, überwältigt von der Leidenschaft und der Gewalt des
Plak tow
, das Genick gebrochen und ihn so getötet. Sie hatte die Tat während des rituellen
Kal-if-fee
-Kampfes begangen, den sie den vulkanischen Traditionen folgend ausgerufen hatte, um ihre Verlobung durch einen Kampf auf Leben und Tod zu lösen. Sterbend hatte Sten all das aufgegeben, wonach ein Vulkanier strebte. Als ihre Hände sein Genick

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