Star Trek - Vanguard 02 - Rufe den Donner
Hand griff er in den Parka und zog seinen Kommunikator heraus.
„Xiong!“ La Sala schob den Leistungsregler ihres Phasers ganz nach vorn. „Phaser auf Maximum und Feuer! Los!“
Xiong richtete seine Waffe mit zitternden Fingern auf das Ding, das sich Zhao näherte. Der Phaser fauchte. Ein dünner, blauer Strahl schoss heraus, bohrte sich neben La Salas Strahl in das Wesen. Gemeinsam versuchten die beiden Offiziere, es vom Captain abzulenken.
Zhao duckte sich unter dem Schlag des Wesens hinweg und lief auf das Fahrzeug zu. Xiong stieß entsetzt die Luft aus, als der Captain ausrutschte und mit dem Gesicht nach vorn in den Schnee fiel. Phaser und Kommunikator wurden ihm aus der Hand geprellt. Die Geräte rutschten über das Eis und blieben weit entfernt von ihm liegen.
„Nein!“
, schrie La Sala. Sie sprang aus ihrer Deckung und schoss noch einmal auf das Wesen. Es drehte sich um. Sein leeres Gesicht schien die Humanoiden anzustarren, und Xiong spürte, wie eiskalte Angst nach ihm griff. Im gleichen Moment zog Bohanon an seinem Arm.
„Schieß!“, schrie der Denobulaner.
Das Ding bewegte sich direkt auf sie zu. Eis, Schnee und Dreck wurden empor gewirbelt. Xiong schützte sein Gesicht mit der freien Hand. Gleichzeitig hob er den Phaser für einen letzten Schuss. Die Waffe vibrierte in seiner Hand, als sie einen Energiestrahl abschoss, der erneut wirkungslos verpuffte. Dann war das Wesen heran. Es baute sich so gewaltig vor Xiong auf, dass es die Sonne verdeckte.
Das Vibrieren in seiner Hand breitete sich plötzlich über seinen ganzen Körper aus, aber erst als goldene Funken um ihn herum zu tanzen begannen, begriff er, dass er in einem Transporterstrahl hing. Das blendend weiße Licht verschwand …
… und er stand in einem nüchternen Transporterraum. Der Techniker, der vor ihm an der Konsole stand, starrte entsetzt auf La Sala. Die Sicherheitsoffizierin ließ den Phaser, den sie versehentlich auf ihn gerichtet hatte, rasch sinken.
„Tut mir leid, Chief“, sagte sie, als sie die Plattform verließ. Sie drehte sich zu Xiong um. „Lieutenant …“, begann sie, aber der Rest des Satzes blieb in ihrer Kehle hängen. Ihre Augen weiteten sich voller Entsetzen. Ihr Mund öffnete sich. Geschockt sah sie auf etwas, das sich rechts von Xiong befand.
Er drehte den Kopf. Bohanon stand neben ihm. Überraschung und Entsetzen hatten sich in sein Gesicht gegraben. Seine Arme waren ausgestreckt, so als wollten sie einen unsichtbaren Feind abwehren. Zwischen seinem Kragen und seinem Unterleib befand sich ein fast kreisrundes Stück Nichts, das seinen Oberkörper vollständig durchbohrt hatte.
Der Denobulaner brach tot auf der Transporterplattform zusammen. Xiong spürte, wie auch seine Beine unter ihm nachgaben. Die Farbe schien aus der Welt zu weichen, dann wurde alles schwarz.
„Angriff!“
Wieder einmal klammerte sich Khatami an den Armlehnen ihres Sitzes fest, während die
Endeavour
alles versuchte, um sie zu Boden zu schleudern. Der Energiestrahl von der Oberfläche traf sie dieses Mal seitlich. Khatami wurde mit dem Rippenbogen gegen den Sitz gedrückt. Funken sprühten an der mittlerweile unbemannten Kontrollstation der Lebenserhaltungssysteme.
„Transporterraum, Meldung!“, rief Khatami in das Interkom ihres Sitzes. Sie versuchte den Schmerz in ihrem Kiefer so gut es ging zu ignorieren.
„Wir haben drei …“
„Den Captain?“
Die Pause am anderen Ende verstärkte ihre Sorge. „
Nein, Commander.“
Khatami begann frustriert, mit den Fingerspitzen ihre Augenbrauen zu kneten. „Versuchen Sie es weiter.“
„Das mache ich ja“
, sagte der Transporterchef, „
aber da unten lässt sich nichts mehr anpeilen.“
Die Sorge um Zhao und das Lager und die Vorstellung, welches Grauen sich an der Oberfläche abspielte, lähmte Khatami beinahe. Halses Stimme riss sie aus ihren Gedanken.
„Uns erreichen Schadensmeldungen, Commander“, sagte er. „Sekundärhülle ist in Mitleidenschaft gezogen. Kritisches Leck auf dem Hangardeck. Lebenserhaltungssysteme sind runter auf vierundvierzig Prozent.“
Mog drehte sich an seiner Station um. „Der Maschinenraum muss abgeriegelt werden“, sagte er. „Es ist Kühlflüssigkeit ausgetreten.“ Er sah Khatami an. „Ich gehe wohl besser nach unten.“
„Ich brauche Sie hier“, stieß sie hervor. Ihre Worte überraschten sie selbst. Der Tellarit sah sie an. Er war hin und her gerissen, wusste nicht, ob er sich um seine Leute oder seine Kommandantin
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