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Star Trek - Vanguard 03 - Ernte den Sturm

Star Trek - Vanguard 03 - Ernte den Sturm

Titel: Star Trek - Vanguard 03 - Ernte den Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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Föderationsraum verbringen.
    Es war fast 0800, er hatte noch keinen Kaffee getrunken und die Besprechung der Führungskräfte würde gleich beginnen. Normalerweise entschied Reyes immer erst nach dem Mittagessen, ob ein Tag gut oder schlecht war. Als er aber Richtung Turbolift trottete, um nach oben zu fahren, entschied er, dass ein Tag, der mit dem plötzlichen Auftauchen seiner Exfrau begann, auf keinen Fall gut enden konnte.
    Jeanne Vinuezas empathische Fähigkeiten waren keinesfalls so stark ausgeprägt wie bei den Vulkaniern, aber sie hatte genug Erfahrung darin, Gefühle und Gesichtsausdrücke einzuschätzen, um zu wissen, wann man sie anlog. Während sie über den großen grauen Tisch hinweg den chelonischen Botschafter und die zwei Sternenflottenoffiziere ansah, war sie sich sicher, dass zumindest einer von ihnen etwas verheimlichte.
    Es war sicher nicht Aole Miller. Der Kolonieverwalter der Sternenbasis 47 war für sie wie ein offenes Buch, voller Gutmütigkeit, Wärme und unverdorbenem Wohlwollen. Männer wie er waren Vinuezas Erfahrung nach eine Seltenheit: gute Seelen frei von Pessimismus oder Zynismus. Klein von Statur und dunkelhäutig, mit einem glattrasierten Schädel und einem strahlenden Lächeln, war er zweifellos die ehrlichste und entgegenkommenste Person in diesem unterkühlten, zweckdienlich eingerichteten Konferenzraum.
    Botschafter Jetanien und Captain Rana Desai, JAG-Offizier der Sternenflotte, waren wiederum ein ganz anderes Thema.
    Jetanien hielt ein Datengerät in einer seiner schuppigen Klauen hoch. „Ich habe Ihre Petition dreimal gelesen, Ms. Vinueza“, sagt er. „Und ich verstehe sie immer noch nicht.“
    „Sie verstehen unsere Petition nicht?“, fragte Vinueza.
    „Inhaltlich ist sie mir absolut klar“, sagte er und legte das Datengerät auf dem Tisch ab. „Was ich einfach nicht begreife, ist, wieso ich sie überhaupt lese. Ehrlich gesagt ist mir Ihr Anliegen, den Schutzstatus abzulehnen, vollkommen schleierhaft.“
    Sie erwiderte im gleichen herablassenden Tonfall: „Vielleicht kann es Ihnen ja Ihre Kollegin Captain Desai erklären, Herr Botschafter.“ Sie versuchte, seine Reaktion zu erraten, doch sein Gesicht – eine ledrige grünliche Maske, komplettiert von einem schildkrötenähnlichen Schnabel und tiefliegenden bernsteinfarbenen Kugeln als Augen – verriet nichts. Seine Gedanken waren ihr noch fremder; chelonische Gehirnwellen waren denen der meisten Humanoiden zu unähnlich, um sie lesen zu können.
    Miller, der durch die Petition der Siedler mehr als verblüfft schien, schaltete sich in die Unterhaltung ein. „Ich respektiere das Recht Ihrer Kolonie auf Unabhängigkeit“, sagte er und beugte sich vor. „Aber den offiziellen Schutz der Sternenflotte abzulehnen, in einem Sektor, dem Eroberung durch die Klingonen droht, scheint mir, nun ja … unklug.“
    Desai fügte hinzu: „Wenn es Ihnen darum geht, die gesetzmäßige Unabhängigkeit Ihrer Welt zu bewahren, Ms. Vinueza, es gibt mehrere Ausnahmen der Föderationscharta für die Taurus-Region. Unseren Schutz zu akzeptieren, würde Sie in keiner Weise zu etwas verpflichten, das nicht durch ein Votum der Koloniebewohner bestätigt wurde.“
    Es lag keine Falschheit in Desais Gedanken, zumindest konnte Vinueza keine erspüren. Aber irgendetwas stimmte nicht mit dem Verhalten der schlanken indischen Frau. Ein Fünkchen Besorgnis, ein Hauch Zweifel, die Andeutung eines Geheimnisses verbarg sich hinter ihren Worten.
    Sie hat keine böse Absicht
, schloss Vinueza,
aber sie ist auch nicht vollkommen ehrlich
.
    Vinueza antwortete: „Es geht nicht um unsere Unabhängigkeit, Captain. Unsere Bedenken beruhen auf den wachsenden Konflikten zwischen der Föderation und dem Klingonischen Imperium. Wenn wir UFP-Protektoratsstatus akzeptieren, können wir der Kolonie gleich eine Zielscheibe aufmalen. Politische und ökonomische Neutralität scheint uns der sicherste Weg zu sein. Also, mit allem nötigen Respekt, die Bewohner von New Boulder würden lieber nicht Ihre Flagge über ihren neuen Heimen hissen.“
    „Ich wage zu sagen, dass es Ihnen sehr schwer fallen wird, einen überzeugteren Unterstützer der kolonialen Selbstregierung zu finden“, sagte Jetanien. „Jedoch muss ich gestehen, dass ich Ihre politische Risikoeinschätzung der Taurus-Region wenig nuanciert und unglaublich naiv finde. Eine Zugehörigkeit zur Föderation abzustreiten wird keineswegs dazu führen, Sie der Beobachtung des Klingonischen Imperiums zu

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