Star Trek - Vanguard 03 - Ernte den Sturm
Autorität aus. Die anderen Stimmen im Sub-Link verstummten. Eine allgemeine nervöse Erwartung breitete sich aus.
Vierundzwanzig Facetten zeigten den gleichen Moment aus verschiedenen Perspektiven. Zwei Menschen, eine gekleidet in der Uniform der Sternenflotte, standen unter der großen Maschine und redeten mit der zweitmächtigsten Stimme.
„Wir bitten dich um ihre Freiheit“, sagte der männliche Mensch
.
Die Stimme fragte den weiblichen Menschen:
„Bittest du auch für die Freiheit der
Kollotaan
?“
„Ja“, sagte sie.„Kannst du sie zu ihrem Schiff zurückbringen?“
„
Das kann ich
“, sagte er nach einer kurzen Pause. „
Und das werde ich
.
“
Nezrene beendete die Erinnerungsgemeinschaft und übernahm die klare Sicherheit des Herrscherkonklaves.
Vielleicht ist es bei anderen Völkern Brauch, Gerechtigkeit mit Verrat zu belohnen, aber das ist nicht unsere Gepflogenheit. Sie haben uns in Schutz genommen. Darum haben wir sie verteidigt
.
Ihr Argument rüttelte die Besatzung der
Lanz’t Tholis
wach. Ihre gemeinsame Gedankenleitung beruhigte sich zu einem gedämpften Goldschimmer. Die Disziplin würde wieder die Oberhand gewinnen. Das Einzige, wovor es ihr jetzt noch graute, war ihre Heimkehr.
Als der leitende Kommandant des Schiffes würde es ihre Aufgabe sein, das Herrscherkonklave darüber zu informieren, dass die Shedai erwacht waren – und dass sie sich über zahllose Welten des Sektors zerstreut hatten.
Tholias wahrer Feind war zurückgekehrt.
Nur ein einziger Weg hatte der Wanderin für ihre Flucht aus der Ersten Welt offen gestanden, ein Kanal durch die Erste Verbindung, ein Pfad zur Rettung. Entkräftet durch ihren Kampf gegen den Widersacher und seine Gefolgsleute, hatte sie ihn genommen.
Sie war allein auf einem ausgetrockneten Mond. Früher war er einmal geologisch aktiv gewesen, doch nun war er seit langem tot, genau wie die öde Welt, die ihn in ihrer Gravitationskraft hielt. Zwei verlorene Himmelskörper in der endlosen Dunkelheit, die rotierten und sich um einen sterbenden Stern drehten, der Inbegriff eines langsamen Todes.
Hinter ihr lag eine Verbindung, schwarz und kalt; ihre makellose obsidiane Oberfläche reflektierte das schimmernde Sternenlicht. Ohne eine Energiequelle war die Verbindung nicht viel mehr als eine Skulptur, eine stumme Erinnerung an Macht und Größe, die sich den Ungerechtigkeiten der Zeit hatten unterwerfen müssen. Verstummt und geschwächt hatte sie keinen Nutzen für die Wanderin. Niemals mehr würde das Lied aus ihr erklingen; ohne die Zufuhr von Energie aus der Ersten Verbindung war es nichts als eine Hülle, ein Mahnmal an das, was hätte sein können.
Dieses Sternensystem war eines der abgeschiedensten im ganzen Reich der Shedai. Es war wahrscheinlich der von der Ersten Welt am weitesten entfernte Knotenpunkt im Netz der Verbindungen und auch von den interstellaren Nationen der
Telinaruul
, die es gewagt hatten, in das Reich der Shedai einzudringen. Die Reise durch die Ödnis der Raumzeit zur nächsten verbundenen Welt würde viele Dutzend Lichtjahre umfassen und lang und einsam werden.
Doch das alles spielte keine Rolle. Die Stärke würde zurückkehren. Die Wanderin würde ihr Sein kräftigen, indem sie aus gewaltigen Energiereserven schöpfen würde, die in überdimensionalen Falten in der Raumzeit verborgen waren. Ihre Genesung würde, gemessen an den Maßstäben mancher
Telinaruul
lange dauern. Doch für sie wäre es nur eine kurze Ruhepause, eine vorübergehende Neugruppierung. Wenn diese vollzogen war, würde sie ihre Reise durch die Sterne beginnen.
Obwohl sie eine der am neuesten geschaffenen Shedai war, hatte sie sich durch ihre besondere Gabe ihren Namen und ihren Platz unter den
Serrataal
erworben, einzigartig unter ihrer Art: die Fähigkeit, ihr Bewusstsein über die größten Entfernungen des Alls zu projizieren, ohne eine Verbindung, um ihre Reise zu leiten. Mit genügend Zeit, um ihre Kräfte zu sammeln, konnte sie gewaltige Strecken zwischen Sternen zurücklegen, auf einem Planeten landen und wieder körperliche Form annehmen. Ihre Ankunft könnte ohne Warnung stattfinden. Ein Hauch aus den Himmeln, ein kaltes Flüstern wäre ihr einziger Vorbote.
Sie würde die Dunkelheit durchqueren. Von Welt zu Welt würde sie die anderen ausfindig machen, die Diaspora der Namenlosen. Denjenigen, die der Schöpferin treu waren, würde sie beistehen und sie ordnen. Die Anhänger des Widersachers jedoch würde sie zerstören. Die Shedai
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