Star Trek - Vanguard 03 - Ernte den Sturm
machen Sie sich nicht zu viel Hoffnung, Jetanien. Mit sich reden zu lassen, war nie eine von Jeannes starken Seiten.“
„Vielleicht könnten Sie ihre Bereitschaft etwas erhöhen, indem Sie das Thema irgendwo anders ansprechen als in dieser grauen Kerkerzelle, die Sie absurderweise Ihr Büro nennen“, sagte Jetanien. „Zum Beispiel könnten Sie Ms. Vinueza zum Dinner im Manóns ausführen.“
„Ein ausgezeichneter Vorschlag, Botschafter“, sagte T’Prynn.
Der Commodore lehnte sich in seinem Sessel zurück und starrte Jetanien und T’Prynn an.
Verwirrt von seiner Reaktion auf die Vorstellung eines Abendessens mit seiner ehemaligen Gattin fragte Jetanien: „Gibt es irgendeinen Grund, warum Sie nicht mit Ms. Vinueza speisen wollen?“
„Sie meinen außer unserer Scheidung?“ Reyes verdrehte die Augen. „Da fällt mir nichts ein.“
Master Chief Petty Officer Mike „Mad Man“ Ilucci hatte keinen Grund zur Beschwerde, während er an der Bar des Tom Walkers saß, einer schnörkellosen Bar in Stars Landing. Das Bier war kalt, die Musik aus den Wandboxen war lebhaft und laut genug, damit niemand ihn und seine Kollegen belauschen konnte und der Schuppen war herrlich frei von Offizieren, die es im Allgemeinen vorzogen, sich im Manóns zu betrinken.
Zu seiner Linken saß sein Kumpel Petty Officer Salagho Threx, umfasste ein Schnapsglas voll marsianischem Whiskey mit einer kräftigen Hand, knallte den Boden des Glases auf die Theke und versenkte es in seinem Bierhumpen. Überschwappender Alkohol lief am Rande des Glases hinunter, als der Whiskey schäumend versank. Threx erhob sein Glas, wodurch noch mehr Alkohol über seine Hand schwappte, und trank es aus, noch bevor die Reaktion vorbei war. Bierschaum blieb im dichten dunklen Bart des großen, muskelbepackten Denobulaners hängen.
Auf Iluccis rechter Seite saß Crewman Torvin, ein streberhafter junger tiburonischer Mechaniker. Er nippte an seinem Getränk, einem blass lavendelfarbenen Gebräu, dass Ilucci noch nie zuvor gesehen hatte. Der kahle und zerbrechlich aussehende Torvin war erst knapp ein Jahr aus der Grundausbildung und schien noch immer vom Großteil des Universums eingeschüchtert zu sein. Ilucci gab ihm einen freundschaftlichen Klapps auf den Rücken. „Trink aus, Junge“, sagte er. „Wer weiß, wann wir das nächste Mal Landurlaub haben.“
Torvin linste zu den Lautsprechern hoch und zuckte zusammen. Wie die meisten Tiburonier hatte er einen extrem ausgeprägten Gehörsinn. Dies gab ihm einen Vorteil bei heiklen Diagnosearbeiten, aber es bedeutete auch, dass er laute Geräusche oftmals als unerträglich empfand. „Gibt es keinen leiseren Ort, an den wir gehen könnten, Master Chief?“
Der Chefingenieur kippte einen Schluck Bier herunter und antwortete: „Keinen, an dem die Sternenflotte Preisnachlässe bekommt. Was ist los? Magst du keine Musik?“
Nach einem zaghaften Nippen an seinem Getränk murmelte Torvin: „Ich mag Musik. Wollen Sie mir etwa weismachen, dass dieser Lärm Musik ist? Ich dachte, das wäre ein Schallimpuls, um Nagetiere zu verscheuchen.“
Threx wischte sich den Schaum vom Kinn und sagte: „Das nennt sich Rock ‘n’ Roll, Tor. Da gewöhnst du dich noch dran.“ Er steckte sein langes, fettiges Haar wieder hinter seine Ohren und nickte dem Wirt wegen einer neuen Runde zu.
„Hör auf Threx“, riet Ilucci. „Der kennt sich mit Musik aus.“
Der jungenhafte Ingenieur saß still auf seinem Platz und sah Ilucci nachdenklich dabei zu, wie dieser sein Bier austrank und ein weiteres bestellte. Er starrte in sein Getränk. „Ich frage mich, ob Sayna Musik mag.“
Ilucci rollte mit den Augen. Threx schüttelte den Kopf. Sie hatten sich schon viel zu viel anhören müssen über Torvins unerwiderte Liebe zu der Schiffspilotin, einer wunderschönen jungen andorianischen
zhen
namens Celerasayna zh’Firro. Ilucci ergriff väterlich die Schultern des jungen Mannes. „Du musst diese Sache vergessen, Kumpel.“
„Ich weiß“, sagte Torvin, schien dabei aber einem Tränenausbruch gefährlich nahe. „Aber es ist so schwer, sie jeden Tag zu sehen und sie ist so …“
Ilucci brachte ihn schüttelnd zum Schweigen und bemühte sich, etwas Verstand in den jungen Mann zu brüllen.
„Du! Musst! Vergessen!“
Mit einem Daumen zeigte er über seine Schulter auf Threx. „Glaubst du, es ist leicht für ihn, seine Tage damit zu verbringen, Niwara hinterherzuhecheln? Die einzige Frau auf dem Schiff, die haariger ist als er
Weitere Kostenlose Bücher