Star Trek - Vanguard 03 - Ernte den Sturm
wären, hätte ich vielleicht die Genehmigung dazu, aber das sind Sie nicht, und deswegen muss ich Sie nun bitten, zu gehen.“ In einem etwas sanfteren Tonfall fuhr er fort: „Ich melde mich, sobald ich weiß, was aus Ihren Leuten geworden ist.“ Er deutete mit einem ausgestreckten Arm zur Tür.
„Ich mag keine Geheimnisse, Commander“, warnte Vinueza.
„Die mag keiner, Ma’am.“ Er trat einen Schritt zurück, öffnete für sie die Tür und beendete damit die Diskussion. „Bitte, Frau Präsidentin. Zwingen Sie mich nicht dazu, die Sicherheitsleute zu rufen.“
Vinueza ließ sich Zeit beim Hinausgehen. Als sie an ihm vorüberschlüpfte, sagte sie in einem neckisch-verführerischen Tonfall: „Sie würden wegen mir nicht die Wachleute rufen, Commander. Sie denken, dass ich viel zu scharf dafür bin.“ Ihr wissendes Grinsen brannte sich in seinem Gedächtnis ein, während sie die Tür hinter sich zuzog. Er behielt den Anblick in seinem Kopf, als er seinen Kommunikator herauszog und aufschnappen ließ.
„
Lovell
, hier spricht al-Khaled. Können Sie mich hören?“
Captain Okagawa antwortete: „Wir hören Sie, Mahmud. Legen Sie los.“
„Captain, haben Sie die forensischen Proben des Angriffs auf unseren Erkundungstrupp hoch gebeamt?“
„Positiv“, sagte Okagawa. „Wir stellen gerade die Daten für Dr. Fisher auf Vanguard zusammen. Wieso, was ist passiert?“
Al-Khaled bemühte sich, seine Atmung zu kontrollieren und ruhig zu bleiben. „Wir müssen eine Botschaft höchster Dringlichkeit nach Vanguard schicken, jetzt sofort. Sagen Sie dem Commodore, dass der ‚Sturm‘, vor dem er uns gewarnt hatte, gerade aufzieht – und es sieht so aus, als würde er genau über uns hereinbrechen.“
Mogan war sein ganzes Leben lang ein klingonischer Krieger gewesen, und für die letzten zehn Jahre auch ein Agent des Imperialen Geheimdienstes. Er hatte zahllose Kämpfe ausgefochten, war über unzählige Schlachtfelder gegangen … aber dieses hier war das erste, das ihn stutzen ließ.
Der Ausgang des Kampfes schien vollkommen einseitig zu sein. Mehr als ein Dutzend klingonischer Kundschafter waren dahingemetzelt worden, zerstückelt wie
lingta
im Schlachthaus. Abgetrennte Glieder und Köpfe waren über das schwelende Gelände auf dem Grund einer Schlucht verstreut. Auf der verbrannten Erde lagen verdrehte, verstümmelte Leichen neben Körpern, die von einer schrecklichen Macht ausgeweidet worden waren. Alle blutigen Stümpfe, jeder abgetrennte Schädel waren umhüllt von einer kristallinen Schicht. Von den Disruptorgewehren waren nicht mehr als bloße Bruchstücke übrig.
Auf halber Höhe der Schlucht, sechzig
quams
über dem Boden, befand sich ein Tunnel, dessen Wände aus Vulkanglas bestanden, und der aussah, als ob er aus dem Felsgestein herausgeschnitten worden war.
Seine Kolonne von
QuchHa’
schwärmte hinter ihm aus, als er sie über das Feld des Todes führte, wachsam nach jedem Anzeichen von Hinterhalt oder einer Falle Ausschau haltend. Stiefel knirschten auf dem Schotter, als ein heißer Westwind Staub von den Felsen aufwirbelte und das abendliche Licht gelblich einfärbte. „Flanken bewachen“, sagte er zu seinen Männern, die nickten und damit fortfuhren, nach klingonischen Überlebenden oder Feinden zu suchen.
An der Schlucht stoppte Mogan und betrachtete den Weg, den er gekommen war, bis hin zum gepanzerten Bodentransporter, den er und seine Männer benutzt hatten, um von ihrem Basis-Camp hierher zu gelangen. „Es ist sicher“, verkündete er. Dann suchte sein Blick den Wissenschaftler des Teams. „Dr. Kamron“, sagte er. „Beginnen Sie Ihre Analyse.“
Kamron, einer der wenigen Männer unter Mogans Kommando, die nicht zu den
QuchHa’
gehörten, kniete mitten in einem Durcheinander aus Körperteilen und begann, sie mit einem Handgerät zu scannen. Als Nächstes kratzte er Stücke der kristallinen Substanz ab und steckte die Splitter für eine intensivere Analyse in seinen Scanner.
Mogan studierte die Streubreite der Trümmer, die Muster aus Brandflecken und Blutspritzern. Er stellte sich die Entstehung von jedem dieser Beweise vor und spielte den Kampf in seiner Vorstellung durch. Einem in der Nähe stehenden
QuchHa’
erklärte er die Details: „Der Angriff begann hier. Mehrere Gegner. Sie kamen von da oben, aus diesem Loch im Felsen. Die Mitte der Kompanie wurde zuerst angegriffen.“ Er drehte sich und trat ein paar Schritte zurück, während er den Spuren folgte und dabei
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