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Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse

Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse

Titel: Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dayton Ward
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und zurückgekehrt ist, zunächst seine erneute Beherzigung unserer Lebensweise demonstrieren muss“, erklärte T’Lon. „Die Bewährung dient dazu, Geist und Körper von allen Überbleibseln jener Gesellschaft zu reinigen, der anzugehören die Rückkehrer einst wünschten.“ Sie zögerte einen Moment. „Ich muss gestehen, dass ich die Logik selbst nicht verstehe.“
    Bevor sie weitersprach, blickte sie sich um, als wolle sie sichergehen, dass ihre Unterhaltung von niemandem mitgehört wurde. „Auch ich hege Neugier für das, was außerhalb des Dorfes ist. Ich wünsche, die Städte zu sehen, vielleicht die Akademie der Wissenschaften, die Tempel von Gol, Mount Seleya. Möglicherweise möchte ich sogar einmal zu anderen Welten reisen. Ihr Planet, Mr. Pennington, erscheint mir zum Beispiel interessant.“
    „Es spricht nichts dagegen, dass du all das auch kannst“, sagte der Reporter. „Soweit ich die vulkanische Kultur kenne, basiert sie auf dem Prinzip der Selbstbestimmung. Was du mit deinem Leben anfangen willst, liegt ganz allein bei dir, richtig?“
    Es war offensichtlich, dass die Richtung der Unterhaltung T’Lon beunruhigte, aber sie tat ihr Bestes, um ihre stoische Fassade aufrechtzuerhalten. „Derartige Fragen beschäftigen mich. Wenn doch Aufklärung vulkanische Art ist, und die Erweiterung des Intellekts durch Logik, warum werde ich dann für etwas bestraft, was nach meinem Ermessen nichts weiter als natürliche Neugierde ist? Ich bin in diesem Dorf geboren und habe mein ganzes Leben hier verbracht, doch sollte ich mich zum Gehen entschließen, werde ich verbannt und im Falle einer Rückkehr öffentlich gemieden.“
    Eine seltsame Dichotomie, wie Pennington zugeben musste. Er konnte sie sich weder erklären, noch Antworten oder Rat bieten. Selbst wenn er über ein solches Wissen verfügte, wäre es wohl kaum angemessen, es mit T’Lon oder einem anderen Dorfbewohner zu teilen. Immerhin war er hier Gast. Sein Bauchgefühl sagte ihm, dass ein derartiger Ratschlag, erbeten oder nicht, von der Mehrheit der Personen, die Kren’than Heimat nannten, nicht positiv aufgenommen werden würde.
    Plötzlich kam ihm ein beunruhigender Gedanke.
    „T’Lon“, begann Pennington, und je länger er über die so abrupt gekommene Idee nachdachte, desto besorgter wurde er. „Weißt du, was aus T’Prynn werden wird, wenn sie sich erholen sollte? Ich meine, weil sie ja hier ist. Wie wird das Dorf sie behandeln?“
    „Sollte sie sich zum Bleiben entscheiden, werden die Ältesten sie vermutlich zum
Ri-gla-yehat
erklären.“
    „Und wenn sie sich nicht dafür entscheidet?“, fragte Pennington, „Angenommen, die Sternenflotte taucht nicht kurz nach ihrem Erwachen auf und führt sie in Handschellen ab, wird sie doch zumindest eine kleine Weile bleiben und sich erholen müssen, richtig? Wie werden die Dorfbewohner dann mit ihr umgehen?“
    „Man wird ihr keinerlei medizinische Hilfe vorenthalten“, antwortete T’Lon, „aber jeglicher weiterer Kontakt obliegt dem Urteil der Ältesten.“
    „Kurz gesagt, sie wäre also allein.“
    „Korrekt.“ T’Lon blickte auf, als der Klang einer Glocke über den Hof wehte. „Ich muss jetzt gehen“, sagte sie und stand auf. „Zeit für die nachmittäglichen Studien. Vielen Dank für Ihre Zeit, Mr. Pennington. Ich fand unsere Unterhaltung höchst erhellend.“
    „Das war sie in der Tat, meine Liebe“, entgegnete der Journalist. „Und ich danke
dir
.“
    Nachdem das Mädchen die Veranda verlassen hatte und über den Hof eilte, lehnte sich Pennington auf seinem Stuhl zurück und dachte über ihre Unterhaltung nach. Es schien ihm offensichtlich, dass sich T’Prynn im Falle einer Genesung in einer ähnlichen Situation wiederfinden würde, wie er vor nicht allzu langer Zeit: verstoßen, allein und von den Personen geächtet, die sie einst als Familie und Freunde betrachtet hatte.
    Niemand verdient so etwas
, dachte er.
Nicht einmal die Person, die dir dein Leben zur Hölle gemacht hat
.
    Sollte T’Prynn sich jemals nennenswert erholen, würden sie und Pennington allem Anschein nach tatsächlich etwas gemeinsam haben.
    Staub verstopfte ihre Lungen, doch sie zwang sich, nicht zu husten. Sie durfte ihre Position nicht verraten. Das schwache Licht der Glühbirnen an der rauen Steinwand versuchte vergeblich, den seltsam leuchtenden Nebel zu durchdringen, der den Tunnel durchzog. Es waren alte Lampen, die, wie sie sich erinnerte, von einer irgendwo außerhalb der Mine liegenden

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