Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse
Verbindung zu seiner Arbeit, wenn die Tinte vom Stift auf das Papier floss und dabei von seinem Willen, seinen Gedanken und Gefühlen geleitet wurde.
Keine Ahnung, was ich mit dem Text anfangen soll. Darüber denke ich nach, wenn er fertig ist
.
Noch immer verharrte T’Lon regungslos neben ihm. „Hast du noch eine Frage?“, erkundigte er sich.
Die junge Vulkanierin nickte. „Ich wollte wissen, ob Sie mir eine Frage zu T’Prynn beantworten möchten.“
Überrascht rutschte Pennington in seinem Sitz umher. „Kennst du sie?“
„Nein, aber ich habe unter der Anleitung ihrer Schwester T’Nel studiert. Ich wollte mich nach ihrem momentanen Zustand erkundigen.“ Mit gesenktem Blick fügte sie hinzu: „Man gibt uns nur wenig Informationen, doch viele von uns sind neugierig.“
Pennington lächelte. Das Verlangen des Kindes, alles um es herum zu erfassen, passte zu seinem jugendlichen Wesen – und er konnte sich damit identifizieren. In T’Lons Alter war er nicht anders gewesen und mit seiner unersättlichen Neugierde oft bei seinen Eltern, seinen Lehrern und so ziemlich allen anderen angeeckt.
„Was möchtest du denn wissen?“, forderte er sie auf.
T’Lon zögerte einen Augenblick, dann fragte sie: „Hat sie je von unserem Dorf gesprochen?“
„Nein, das kann ich nicht behaupten“, antwortete Pennington. „Um ehrlich zu sein, kenne ich sie gar nicht so gut. Über ihr Privatleben weiß ich kaum etwas. Bevor ich hierher kam, war mir zum Beispiel nicht bewusst, dass sie eine Schwester hat.“
T’Lon runzelte nicht die Stirn, doch ihr Gesichtsausdruck veränderte sich deutlich genug, dass Pennington sah, wie verwirrt sie war. „Das verstehe ich nicht“, sagte sie. „Wenn Sie nicht T’Prynns Freund sind, warum haben Sie sie und Dr. M’Benga dann hierher begleitet?“
„Eine hervorragende Frage, meine Liebe“, erwiderte der Journalist und wischte sich seufzend den Schweiß von der Stirn. „Man könnte wohl sagen, dass unsere Beziehung eher … kompliziert ist. In letzter Zeit habe ich T’Prynn aber schätzen gelernt – warum kann ich selbst kaum erklären.“ Er schüttelte den Kopf. „Ich hoffe wirklich, dass sie sich wieder erholt und wir darüber sprechen können.“
„Und was werden Sie tun, wenn T’Prynn nicht gesund wird?“, fragte T’Lon.
Pennington hob die Schultern und ließ ein leises, humorloses Grunzen hören. „Das weiß ich wirklich nicht.“ Mit einem Mal war ihm die Situation unangenehm. „Wie ich hörte, hat T’Prynn einst hier gelebt, ging aber in jungen Jahren fort. Weißt du etwas darüber?“
T’Lon setzte sich und stellte die Karaffe auf den Tisch. „Die Tradition verbietet es den Dörflern, offen von jenen zu sprechen, die die Gemeinschaft verlassen haben. Ich weiß nur, dass sie mit dem Leben in Kren’than unzufrieden war und die Kommune verließ, um Antworten auf Fragen zu finden, die ihr hier verwehrt blieben. Sie ist nicht die Einzige. Es gibt Geschichten von anderen, die ähnliche Wege einschlugen.“
„Ist jemals einer von ihnen zurückgekehrt?“, fragte Pennington. „Vielleicht, weil er die Antworten nicht fand? Oder weil er danach beschloss, dass das Leben hier dem vorzuziehen war, was außerhalb der Dorfgrenzen wartete?“
„Ein paar kehrten zurück“, berichtete T’Lon. „Die Kommune hat nie jemanden abgewiesen, möchte aber jemand wiederkommen, erklären ihn die Dorfältesten zum
Ri-gla-yehat
. Zum Ungesehenen, wie Sie es ausdrücken würden. Er wird in der Gemeinschaft aufgenommen, für eine gewisse Bewährungszeit aber von den anderen Dörflern weder angesprochen noch angesehen. Es ist, als existiere er gar nicht.“
Schockiert runzelte Pennington die Stirn. „Wie Mitgefühl hört sich das aber nicht gerade an.“
„Mitgefühl ist eine emotionale Reaktion“, entgegnete T’Lon.
„Verdammt richtig.“ Aufgebracht räusperte Pennington sich und rutschte in seinem Sitz umher. „Und wie lange dauert diese Probezeit?“
Es dauerte einen Moment, bis T’Lon antwortete. „Nach menschlichen Zeitmaßstäben ungefähr zwölf Ihrer Jahre.“
„Zwölf
Jahre
?“, wiederholte Pennington verblüfft. „Das ist eine verflucht lange Zeit, um mit dem scharlachroten V auf der Brust herumzulaufen.“ Die junge Vulkanierin hob fragend die rechte Augenbraue, und sofort hielt er die Hand hoch. „Nur ein schlechter Scherz. Aber sage mir, wo die Logik darin liegt, Leute derart zu behandeln.“
„Man sagt, dass jemand, der das Dorf verlassen
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