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Star Trek - Vanguard 06 - Enthüllungen

Star Trek - Vanguard 06 - Enthüllungen

Titel: Star Trek - Vanguard 06 - Enthüllungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dayton Ward
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anschließen und sie auf ein Getränk einladen durften. Auf Sandesjos Tisch befanden sich ein Datentafel und ein halb mit einer klaren Flüssigkeit gefülltes Glas. Sie trank nicht daraus, während T’Prynn sie ihre Möchtegern-Verehrer ebenso leicht wie gekonnt abwehren sah. Vermutlich fand sich die Assistentin des Botschafters öfter in derartigen Situationen wieder. Blieb die Frage, warum sie überhaupt Lokale wie dieses aufsuchte, wenn sie doch wusste, dass sie dort ungewollt die Aufmerksamkeit potenzieller Partner weckte.
    Vielleicht wartet sie schlicht auf jemanden, der spezifischen Anforderungen entspricht
. Die Folgerung erschien T’Prynn logisch und es wert, auf den Prüfstand gestellt zu werden.
    Sie verließ ihren Beobachtungsposten im vorderen Bereich des Clubs, umschiffte Tische und Gäste und grüßte, wann immer ihr Blick auf einen Kollegen oder Zivilisten fiel, den sie kannte. Dann hatte sie Sandesjos Tisch erreicht. Die junge Frau konzentrierte sich gerade auf die Datentafel vor ihr, doch ihr Gesichtsausdruck und ihre Körperhaltung sagten T’Prynn, dass sie sich der Anwesenheit einer neuen Person durchaus bewusst war. Sandesjo tat nur so, als bemerke sie es nicht. Fünf Sekunden verstrichen, bis sie leise seufzte und von ihrer Lektüre aufsah. Als ihr Blick auf T’Prynn fiel, weiteten sich ihre Augen vor Überraschung.
    »Commander«, sagte sie. Die erste Silbe stotterte sie nahezu.
    T’Prynn nickte. »Ms. Sandesjo. Es ist … angenehm, Sie wiederzusehen.«
    Sandesjo lächelte. »Ich freue mich auch, Sie zu sehen.« Sie deutete auf den freien Stuhl an ihrer Seite. »Bitte, setzen Sie sich.«
    »Erwarten Sie niemanden?«, fragte T’Prynn, die Hand auf der Stuhllehne.
    Sandesjo schüttelte den Kopf. »Ich fürchte, nein. Allerdings haben schon mehrere Personen versucht, mich vom Gegenteil zu überzeugen. Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?«
    »Sie dürfen«, antwortete T’Prynn und nahm Platz.
    Einige Sekunden verstrichen, in denen sich die beiden Frauen einfach nur ansahen. Dann runzelte Sandesjo sichtlich verwirrt die Stirn und lachte leise. »Nun?«
    »Ja?«, erwiderte T’Prynn in recht teilnahmslosem Tonfall.
    »Ich fragte, ob Sie etwas trinken wollen«, sagte Sandesjo. Ihr Blick wanderte zu etwas hinter T’Prynn.
    Die Vulkanierin schüttelte den Kopf. »Nein. Sie fragten, ob Sie mir etwas zu trinken anbieten dürften. Ich tat nichts weiter, als Ihnen diese Bitte zu gewähren.« Warum verhielt sie sich so? T’Prynn wusste, dass Sandesjo eine derartige Wortklauberei als Kritik an ihren grammatikalischen Fähigkeiten auffassen mochte. Dennoch konnte sie sich dem Reiz nicht entziehen, den der Schlagabtausch auf sie ausübte.
    Sandesjos Mundwinkel hoben sich zu einem kleinen, zögerlichen Lächeln, und der Blick ihrer grünen Augen bohrte sich in T’Prynns. »Würden Sie gern etwas trinken?«
    »Nein«, antwortete T’Prynn und hob diesmal gleichzeitig die rechte Braue, was Sandesjo ein lauteres Lachen entlockte.
    »Commander«, sagte die Assistentin. »Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, Sie flirten mit mir. Aber ich dachte, Vulkanier flirten nicht.«
    T’Prynn dachte kurz über eine Erwiderung nach. »Vulkanier neigen weniger zu dieser Tätigkeit als Menschen, doch auch wir sehen in ihr eine effiziente Methode, um mit einem potenziellen Partner ins Gespräch zu kommen.« Da sie bereits seit Jahren das Verhalten ihrer menschlichen Kollegen beobachtete, glaubte sie zu wissen, wie man taktisch effizient Kommunikation betrieb.
    Ihre Aussage schien Sandesjo zu überraschen. Zumindest blinzelte diese mehrfach, bevor sie etwas erwiderte. Dann beugte sie sich vor, bis ihre Ellbogen auf dem Tisch lagen, und sah T’Prynn mit durchdringendem Blick an. »Sind wir das? Potenzielle Partner?«
    »Es gibt immer Möglichkeiten«, antwortete T’Prynn. Zum ersten Mal seit Betreten des Offiziersclubs reflektierte sie darüber, welche Richtung ihre Handlungen genommen hatten. Seit Stens Tod hatte sie keine Beziehung gesucht. Tatsächlich waren ihr emotionale Bande zu anderen Personen dank der Auswirkungen, die ihr toter Verlobter durch seine erzwungene Geistesverschmelzung noch immer auf ihre Psyche hatte, nach wie vor ein Gräuel. Doch Sandesjo faszinierte sie aus Gründen, die T’Prynn nicht einmal alle benennen oder beschreiben konnte. Letzteres beunruhigte sie durchaus, wusste sie doch einiges über die junge Botschafterassistentin.
    Anna Sandesjo war die Spionin, nach der sie

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