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Star Trek - Vanguard 06 - Enthüllungen

Star Trek - Vanguard 06 - Enthüllungen

Titel: Star Trek - Vanguard 06 - Enthüllungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dayton Ward
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ich wollte mein Glück nicht überstrapazieren und machte mich auf den Weg zum Ausgang des Schiffs. Die beiden Orioner, die den Eingang bewachten, schienen dieselben zu sein, die ich beim Herein-gehen passiert hatte, und so bestand eine gute Chance, dass ich still und schnell an ihnen vorbeikommen würde. Der Klang meiner Schritte reichte aus, um einen von ihnen dazu zu bringen, sich umzudrehen und in meine Richtung zu schauen. Als ich herankam, wandte der Türsteher der Gangway den Rücken zu. Es schien bestenfalls eine leere Geste zu sein, denn der Platz, der dadurch entstand, war kaum genug, um mich an ihm vorbeizulassen. Aber ich versuchte es trotzdem. Ich wollte keinen Aufstand machen.
    »Schönen guten Abend, meine Herren. Wenn Sie mich entschuldigen würden«, sagte ich und schlängelte mich zwischen ihnen hindurch. Als ich an ihnen vorbeiglitt, spürte ich einen Widerstand, der mein Jackett von meinem Arm zu reißen drohte. Ich drehte mich um und sah, dass mein Jackettkragen am Heft eines Dolchs hängen geblieben war, der im Gürtel des Türstehers steckte, aber ich konnte den Ruck nicht mehr vermeiden, der mir das Jackett vom Arm riss. Mein Unterarm wurde geradegezogen, mein Jackett fiel auf den Boden und blieb dort in einem unordentlichen Häufchen neben den Sandalen des größeren der beiden Türsteher liegen.
    Ich bemerkte, dass ich das Gewicht meines Rekorders nicht mehr spürte, der in meinem Ärmel versteckt gewesen war.
    Ich hoffte, der Schrecken, der sich in meinem Ausdruck zeigte, war nicht schlimmer, als er hätte sein sollen. Ich bückte mich sofort, um das Jackett mit einem nervösen Lachen aufzuheben. »Oh! Tut mir leid, meine Herren.« Ich griff hektisch nach dem Jackett und presste es zusammengeknüllt an meine Brust. Ich konnte nur hoffen, dass der abgerissene Rekorder irgendwo in dem Knäuel versteckt war und lächelte die beiden muskelbepackten Wachen schnell entschuldigend an. Mein Herz schlug so heftig, dass es in meinen Ohren widerhallte. Ich drehte mich um und ging wieder die Gangway hinunter.
    »Sir, Sie haben etwas verloren.«
    Beim Bariton der Stimme hinter mir stieg das sofortige und unwillkommene Verlangen in mir auf, die Gangway hinunterzurennen. Trotz meiner großen Hoffnungen begriff mein Verstand, dass ich keine Chance hatte, den Orionern zu entkommen. Egal, wie weit ich auf die Station – oder noch wichtiger, auf Föderationsgebiet – hätte fliehen können.
    »Oh, danke.« Ich zitterte leicht und drehte mich herum, um zu sehen, was sie gefunden hatten.
    Einer der Türsteher hielt ein gefaltetes Stück Papier in seiner fleischigen, grünen Faust.
    »Ah«, sagte ich und atmete möglichst unauffällig aus. Mir war bis dahin nicht bewusst gewesen, dass ich den Atem angehalten hatte. »Ein altes Theaterprogramm. Da sieht man mal, wie lange ich das Jackett nicht mehr anhatte.«
    »Schönen Abend noch«, sagte der Türsteher.
    »Vielen Dank«, erwiderte ich und hoffte, dass ich aus seinem Blickfeld verschwinden konnte, bevor die Schweißtropfen, die sich auf meiner Stirn bildeten, auch für ihn sichtbar wurden. So nonchalant wie möglich drückte ich mein Jackett an mich, während ich meinen Ärmel tätschelte – bis ich spürte, dass der Rekorder einfach nur weiter in Richtung meines Ellbogens gerutscht war.

Kapitel 9
    »Zeitungsjunge, du siehst schlimmer aus als ein klingonisches Scheißhaus. Und das will was heißen.«
    »Besonders wenn es von dir kommt.«
    Quinn stand in meiner Tür. Auch wenn ich an diesem Morgen noch nicht an einem Spiegel vorbeigekommen war, gab es keinen Grund, an seiner Aussage zu zweifeln. Auf dem Weg von der
Omari-Ekon
nach Hause hatte ich mir eine anständige Flasche Whisky besorgt und noch einen Großteil davon hinter die Binde gekippt, bevor ich schlafen gegangen war. Okay, bevor ich bewusstlos geworden war. Ich wollte niemandem gegenüber zugeben – am wenigsten mir selbst –, dass mir die Begegnung mit den beiden orionischen Türstehern eine Heidenangst eingejagt hatte, die schlimmer war als so manches, was ich in letzter Zeit erlebt hatte. Und das trotz Jinoteur. Dort war es allerdings ums nackte Überleben und den Kampf gegen elementare Kräfte gegangen. Letzte Nacht hingegen musste ich mich angesichts der Gefahr auf meinen Verstand verlassen. Ich hatte dieser Gefahr in die Augen geschaut – und mir dabei fast in die Hose gemacht. Also hatte ich versucht, meine Angst im Alkohol zu ertränken. Und wenn ich jetzt wirklich so aussah, wie ich

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