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Star Trek - Vanguard 06 - Enthüllungen

Star Trek - Vanguard 06 - Enthüllungen

Titel: Star Trek - Vanguard 06 - Enthüllungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dayton Ward
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Fall ein Risiko war. Ich hoffte, dass Amity das ebenfalls klar einschätzen konnte.
    Ich wollte vorbereitet sein, also kippte ich mein Bier schnell hinunter. Kurz danach tauchte Amity wieder auf und schlängelte sich durch die Spielergruppen, die sich im Casino tummelten. Als sie mich erreichte, sprach sie laut genug, um den Lärm zu übertönen. »Sir, es ist einfacher, wenn ich Ihnen zeige, wo die Toiletten sind.«
    »Verstehe«, antwortete ich und folgte ihr durch die Menge. Sie bewegte sich ziemlich schnell auf wesentlich hochhackigeren Schuhen, als ich sie bisher hatte tragen sehen, aber nicht so schnell, dass ich nicht mit ihr hätte Schritt halten können. Nach ein paar Haken um die Kunden erreichten wir zwei Türen, die sich im hinteren Teil der Schiffshülle befanden. Amity griff nach meinem Jackettärmel, um sich enger an mich zu drücken.
    »Er ist da reingegangen. Ich hoffe, er ist noch nicht fertig«, sagte sie. »Menschlicher Mann, etwa Ihre Größe. Blondes Haar. Rötlicher Ledermantel über einem pastellfarbenen Hemd.«
    »Okay. Und?«
    »Zeichnen Sie ihn auf, damit wir ihn identifizieren können. Er gehört zur Sternenflotte.«
    »Und er ist interessant, weil …?«
    »Weil das niemand hier drinnen wissen soll«, erwiderte Amity, bevor sie meinen Arm losließ. Mit lauterer Stimme sagte sie dann: »Oh, nichts zu danken, Sir« und stolzierte davon.
    Ich betrat den Waschraum und blinzelte, denn das Licht hier war greller als im Casino. Ich ging an einer Reihe Waschbecken vorbei und um die Ecke in den eigentlichen Toilettenbereich, der größer war als erwartet. Angesichts der vielen verschiedenen Toilettenvorrichtungen, die sich vor mir erstreckten, konnte man den Orionern keinen Mangel an Gastfreundlichkeit vorwerfen. Hier war für eine große Bandbreite biologischer Bedürfnisse gesorgt, wenn auch hauptsächlich für menschliche. In der Wand verankerte Becken verschiedener Größen waren ebenso zu sehen wie flexible Schläuche mit Verbindungsstutzen für die Gäste, die Schutzanzüge tragen mussten, um in der auf dem Schiff und der Station üblichen Atmosphäre überleben zu können. Das alles erschien mir sehr effizient gehandhabt – ganz abgesehen davon, dass der Waschraum viel angenehmer roch als der Rest des Casinos.
    Aus einer der Kabinen erklang gedämpftes Wasserrauschen, und ich wandte mich an das nächste in der Wand installierte Becken. Ich fummelte ein wenig an meiner Hose herum, damit es so schien, als hätte ich mich um meine Bedürfnisse gekümmert. Gleichzeitig justierte ich so unauffällig wie möglich das Aufnahmegerät. Gerade als ich den Daumen auf den Aufnahmeknopf drückte, öffnete sich die Kabinentür, und ein Mann, der auf Amitys eher vage Beschreibung passte, trat heraus. Ich drehte mich um und nickte ihm kurz zu. Auf dem Weg zu den Waschbecken ging ich weit genug vor ihm her, um einen guten Aufnahmewinkel zu erzielen. Meine Hände glitten an den Wasserhahn, um den Strahl auszulösen, aber ich tauchte nur eine Hand auf eine Art ein, die hoffentlich nicht allzu verdächtig wirkte. Dann wandte ich mich vom Becken ab. Ich hielt dabei meine Hände so vor mich, dass es – wie ich hoffte – nur eine Drehung brauchte, um die Linse des Rekorders zu positionieren. Sie befand sich zwischen meinem Handgelenk und der Hemdmanschette.
    Der Mann drehte sich jetzt ganz zu mir um, lächelte und wünschte: »Einen schönen Abend noch.«
    »Ihnen auch, Sir. Viel Glück beim Spielen«, erwiderte ich, als er ging. Und das war’s. Einen Moment lang war ich überrascht, dass alles so glattgegangen war. Es sei denn, ich hatte die Linse falsch eingestellt. Aber ich hatte mehr als genug eingefangen, um festzustellen, wer der Mann war. Und dann kam mir eine Idee. Ich war so leicht an das Bild gekommen, dass ich mich fragte, ob ich an diesem Abend vielleicht eine kleine Glückssträhne hatte.
    Ich zog das Jackett aus, legte es über meinen Arm und verließ den Waschraum. Dann hielt ich einen Moment lang inne, damit sich meine Augen an das wesentlich dunklere Spieldeck gewöhnen konnten und bahnte mir schließlich einen Weg durch die Menge, wobei ich mich drehte und wendete, um mit der Linse meines Rekorders möglichst viele Personen zu erfassen. Ich erwartete nicht, dass ich einen Haufen Bösewichter überführen konnte, die sich an diesem Abend rein zufällig auf dem Schiff befanden, aber wenn ich über etwas stolperte, das sich als hilfreich erwies, würde ich froh sein, es riskiert zu haben.
    Aber

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