Star Trek - Vanguard 06 - Enthüllungen
nur bei ihrem Vorhaben behilflich, die Station zu verlassen.«
»Das hätte sie nie gewollt.«
»Oh doch, sie wollte«, sagte Zett und schlenderte in mein Wohnzimmer. »Wenn ich mich recht erinnere, sagte sie, sie wünschte, sie wäre nie nach Vanguard gekommen, sondern auf dem Schiff geblieben, das sie herbrachte. Also half ich dabei, ihr diesen Wunsch zu erfüllen.«
»Wie konnten Sie jemandes Existenz auf dieser Station so vollständig aus jeder Datenbank auf Vanguard löschen?«
»Sie wollte fort, also half ich ihr, so gut ich konnte.«
»Sie haben sie getötet.«
»Sie ist fort, und niemand wird sie vermissen.«
»Das entspricht absolut nicht der Wahrheit«, widersprach ich. »Sie hat überall auf dem Schiff Ihres Bosses Freunde.«
»Wie Sie sich sicher denken können, ist die Frequenz unseres Personalwechsels, sagen wir, recht hoch. Unsere Mitarbeiter sind es gewohnt, dass die Kollegen mitunter kommen und gehen, und das ohne lange Ankündigung. Daher finden sie solche Dinge auch nicht wirklich … der Rede wert.«
»Jemand wird nach ihr suchen.«
»Und dieser Jemand wird genau wie Sie herausfinden, dass sowohl Miss Prices Ankunft als auch ihre Abreise sehr unspektakulär vonstattenging«, fuhr Zett fort. »Ich würde sogar sagen, Mr. Pennington, wenn Sie ebenfalls jemand wären, der nicht vermisst werden würde, dann … wären Sie mit ihr abgereist.«
»Aber ich habe momentan einen hinreichenden Bekanntheitsgrad«, stellte ich fest. »Und das könnte sich als wirklich nützlich erweisen, sollte ich gezwungen sein, der
Omari-Ekon
weitere Besuche abzustatten.«
»Wie auch immer, es wäre für Ihre Bekannten nicht von Nutzen. Ich wäre wirklich enttäuscht, wenn beispielsweise Mr. Quinn den gleichen Weg von dieser Station nehmen würde wie Miss Price. Nein warten Sie, das würde ich gern korrigieren, wenn ich darf. Ich wäre kein bisschen enttäuscht.«
Falls Zett mich aus der Reserve locken wollte, hatte er es jetzt geschafft. Mich selbst für einen Job in Gefahr zu bringen, kann ich hinnehmen – aber niemals auf Kosten der Gesundheit und der Sicherheit eines anderen. Ich musste Zett nicht antworten, damit er erkannte, dass er ins Schwarze getroffen hatte. Mein verwundetes und niedergeschlagenes Gesicht sowie die schmerzenden, zusammengefallenen Schultern sagten ihm genug.
»Ich glaube, wir haben uns verstanden«, schloss Zett. »Und danke für Ihre Zeit und Ihre Aufmerksamkeit.« Die Tür glitt zu.
Ich weiß nicht, wie lange ich an diesem Vormittag in meinem stillen, leeren Apartment stand und wie lange und wie intensiv ich mir wünschte, dass Amity Price einfach nur fortgeschickt worden war. Schließlich hatte ich mich beinahe selbst davon überzeugt, dass es so war. Ich stellte mir vor, dass sie die Gangway zum erstbesten Shuttle hinaufstieg, das Vanguard verließ, um an einem anderen Ort der Grenze der großen Story nachzujagen, die sie unbedingt schreiben wollte. An einem Ort, wo ein Reporter und eine Story den großen Unterschied machen können, ohne dass Leute verhaftet, verletzt oder getötet werden.
Es war ein Ort, an dem ich mich lange nicht mehr aufgehalten hatte.
Vielleicht war es Zeit, zu gehen.
Kapitel 14
»Sie sehen furchtbar aus, mein Sohn, und ich habe keine Scheu, Ihnen das zu sagen.«
»Doktor Fisher«, erwiderte ich. »Sollte ich je das Verlangen nach einem Kurs in Offenheit haben, bin ich sicher, dass Sie in der Lage wären, mir alles darüber beizubringen.«
Der Leitende Medizinische Offizier beugte sich so nah über mich, dass ich dachte, seine Stirn würde gleich die meine berühren. Ich fühlte sein Lachen eher, als dass ich es hörte. Als ich hergekommen war, hatte er sich gerade mit einem Kaffeebecher in der Hand an der Rezeption des Krankenhauses herumgetrieben – praktisch an der gleichen Stelle, an der ich ihn bei meinem Versuch getroffen hatte, T’Prynn zu besuchen. Sobald er mich gesehen hatte, bugsierte er mich persönlich in einen Behandlungsraum, statt auf einen verfügbaren Arzt zu warten.
Ich saß auf der Kante des einzigen Biobetts im Raum. Fisher verarztete meine Wunden und gab sich dabei seiner Gewohnheit hin, jeden Schritt der Behandlung zu erklären. Ich musste mich fragen, ob er das tat, um sich selbst oder eher mich zu beruhigen. Wie auch immer, es schien zu helfen. Ich versuchte, mich selbst bei Laune zu halten, indem ich mich bemühte, vorherzusagen, wann er in seinen Sätzen eine Pause machte.
»Dieser Wundschließer, den ich hier benutze,
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