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Star Trek - Vanguard 06 - Enthüllungen

Star Trek - Vanguard 06 - Enthüllungen

Titel: Star Trek - Vanguard 06 - Enthüllungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dayton Ward
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ich dastand und T’Prynn ansah. Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter. Sie gehörte Dr. Fisher. »Tim, kommen Sie. Wir gehen ein Stück.«
    Ich folgte ihm in ein kleines Schwesternzimmer. Er schloss die Tür, um es etwas privater zu gestalten. Ich nahm auf einem gepolsterten Stuhl Platz, er setzte sich auf einen identischen mir gegenüber. »Ich muss mich entschuldigen, Doktor. Ich bin nicht ganz sicher, was da drinnen über mich kam.«
    »Sie sind nicht der Erste, der diese Erfahrung macht, und Sie werden auch nicht der Letzte sein.«
    »Erfahrung? Ich bin nicht sicher, was Sie meinen.«
    »Es ist nicht leicht, jemanden in T’Prynns Verfassung zu sehen. Eine emotionale Reaktion darauf ist nicht ungewöhnlich. Ihre Tränen könnten eine Reaktion auf alles Mögliche sein. Offenbar geht in Ihrem Leben derzeit einiges vor. Ich kenne die Geschehnisse, die Sie mit T’Prynn verbinden, den persönlichen Schmerz und den Verlust, den sie für Sie verursacht hat. Dr. M’Benga vertritt sogar die Theorie, dass T’Prynn wie jeder andere Vulkanier, der unter psychischem Druck steht, möglicherweise in der Lage ist, einen Schatten dessen, was er in komatösem Zustand fühlt, auszusenden. Stellen Sie es sich als ein Notsignal von einem Medium zum anderen vor. M’Benga vermutet, dass ein solches Signal in seltenen Momenten stark genug ist, dass jeder Umstehende es empfängt.«
    »Und Sie halten das für möglich?«
    »Wer weiß das schon bei diesen Leuten«, sagte Fisher. »Aber M’Benga hat diese Theorie noch niemandem außer mir selbst verraten, also betrachten Sie sie als vertraulich.«
    Ich lachte ein wenig. »Alles klar.«
    »Also, bin ich nah dran?«
    Ich wählte meine Worte sorgfältig, bevor ich antwortete. »Meine Gedanken kehren immer wieder zu ihrem Zusammenbruch zurück. Der Schmerz, der auf ihrem Gesicht zu sehen war. Ich dachte, wenn ich sie hier in einem Zustand der Ruhe und des Friedens sehe, dann könnte ich alles etwas vernünftiger betrachten. Sehen, dass ihr Schmerz vorbei ist und dieses Bild aus meinem Gedächtnis streichen.«
    »Vielleicht können Sie das Bild aus Ihrem Gedächtnis streichen, wenn Sie ein wenig nachhelfen. Nicht unbedingt ihr, sondern sich selbst. Wenn Sie an Ihrer Wut ihr gegenüber festhalten, wenn Sie boshafte oder rachsüchtige Gedanken hegen, dann könnte es durchaus sein, dass das, was ihren Schmerz in Ihrem Gedächtnis hält, eine gute Portion Schuld ist.«
    »Oh, davon habe ich eine ganze Menge, das können Sie mir glauben«, sagte ich. »Reyes ist im Knast, T’Prynn im Koma, Quinn im Kreuzfeuer eines Orioners, der stinksauer auf mich ist, und die gesamte Föderation in Angst vor zornigen, uralten fremden Wesen – ich bin wohl die Zielscheibe jedes Einzelnen in diesem ganzen verdammten Quadranten.«
    »Oh, das waren alles Sie selbst?«
    »Etwa nicht? Ich habe diesen Job – und zum Teufel, ich mache ihn auch
weiterhin
–, weil ich Dinge in Ordnung bringen will. Nicht, weil ich jedem Unglück bringen will, den ich kenne. Aber in letzter Zeit habe ich nicht viele Dinge geradegerückt.«
    »Dann sollten Sie Folgendes bedenken, Tim«, sagte Fisher. »Vielleicht sollten Sie nicht versuchen, gleichzeitig in einem Quadranten, auf einem Planeten und einer Station alles zum Besseren zu wenden. Überlegen Sie, was Sie für ein Individuum tun können. Wenn Sie ein Leben zum Besseren wenden, dann kann es sein, dass Sie sich auch wegen der ganzen Welt gut fühlen. Warum zum Teufel sollte ich sonst der Medizin treu bleiben?«
    »Also liegt es nicht daran, dass Sie hier kostenlos Kaffee kriegen?«
    Fisher lächelte und nickte mir zu. Dann stand er auf und tätschelte meine Schulter. Als wir zusammen zur Rezeption gingen, konnte ich nicht anders. Ich sah mich zur Geschlossenen Abteilung 4 um, wo Pfleger und Schwestern Anzeigen prüften, Hände hielten und die Welt veränderten, indem sie ein Leben nach dem anderen retteten.
    Aber das einzige Leben, das ich in diesem Moment ändern wollte, war mein eigenes.

Kapitel 15
    Es hätte mich nicht überraschen sollen, dass zwei Tage pausenlosen Trinkens im Tom Walker’s nur wenig halfen, um mein Leben zu ändern. Nun, wenig außer der Tatsache, dass zu diesem Zeitpunkt selbst die gutmütigsten Kellner des Etablissements ihre Geduld mit mir verloren.
    Nicht dass ich an meinem Tisch zu einem ungebärdigen, ungewaschenen Penner geworden wäre. Ich hatte mein Bestes gegeben, mich an die Öffnungszeiten der Kneipe zu halten und mein professionelles

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