Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Star Trek - Vanguard 06 - Enthüllungen

Star Trek - Vanguard 06 - Enthüllungen

Titel: Star Trek - Vanguard 06 - Enthüllungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dayton Ward
Vom Netzwerk:
Auftreten aufrechtzuerhalten. Aber ich legte dabei eine Art an den Tag, die mich noch unnahbarer erscheinen ließ als üblich. Ja, ich wusste, dass meine nächste Story von der nächsten Person hätte kommen können, die an meinem Tisch vorbeiging, und dass ein offenes und interessiertes Auftreten der Schlüssel zu den Geheimnissen anderer Leute war. Aber in diesem Moment hätte ich nicht einmal eine gute Spur haben wollen, wenn man sie mir auf Eis serviert hätte. Ich mochte den Eindruck erwecken, dass ich nur zum Trinken hierhergekommen war, doch selbst das war nur eine Fassade. Statt auf Spesen einen Whisky nach dem anderen hinunterzukippen, starrte ich nur in das Glas vor mir, als ob ich es essen wollte. Wahrscheinlich verlor ich durch Verdunsten genauso viel Alkohol wie durch die Verdauung.
    »Soll ich Ihnen nachfüllen, Tim?«
    Mein Kopf schoss hoch, um nach der Quelle der Worte Ausschau zu halten, und ich erwartete fast, dass Amity in ihrem knappen Kellnerinnen-Outfit von der
Omari-Ekon
vor mir stand. Stattdessen war es Meryl, die junge Brünette, die die einzige Serviererin war, die noch Interesse daran zu haben schien, nach mir zu sehen. »Tut mir leid«, sagte sie. »Ich wusste nicht, dass Sie eingeschlafen waren.«
    »War ich nicht. Und ich will’s nicht.«
    »Was wollen Sie nicht? Schlafen?«
    »Doch. Schlafen. Und ich will nichts von dem, was auch immer Sie mir da angeboten haben.«
    »In Ordnung«, meinte sie und stellte einen Tumbler mit Eiswasser auf den Tisch. »Ich hab Ihnen trotzdem das hier gebracht.«
    »Toll.« Ich griff nach dem Glas und setzte es an meine Lippen. Die Kälte des Wassers hinterließ in der halb verheilten Unterlippe einen Stich, aber sie ließ meinen Kopf auch klarer werden. Ein Wassertropfen rann mein Kinn hinab, und als ich ihn mit dem Finger abwischte, erinnerte mich mein kratziges und unrasiertes Gesicht daran, dass ich wahrscheinlich so aussah, wie ich mich fühlte: antriebslos und unmotiviert. Ich hatte seit Amitys Verschwinden weder die Anrufe meiner Redakteurin, geschweige denn die von Quinn beantwortet, und so wusste Meryl wahrscheinlich als Einzige, wo ich mich aufhielt.
    »Tim?«
    »Ja?« Ich stellte das Glas ab und sah sie an.
    »Ich weiß, ich kenne Sie noch nicht lange, aber ich glaube, das sieht Ihnen nicht sehr ähnlich«, sagte sie. »Ich weiß nicht, ob ich Sie fragen soll, ob Sie reden wollen oder Sie lieber einfach allein lassen sollte.«
    »Was wollen Sie denn tun?«
    »Fragen.«
    »Lassen Sie mich allein.« Sie senkte ihren Blick und betrachtete den Tisch. Meine Worte hatten sie also wenigstens ein bisschen getroffen. »Meryl? Tut mir leid. Das war meine Art von Humor.«
    »Dann ist das jetzt meine Art von Lachen«, sagte sie mit steinerner Miene.
    »Das habe ich verdient. Ich bin einfach nur ein wenig mit mir selbst beschäftigt. Vergessen Sie, was ich gesagt habe. Ich weiß es zu schätzen, dass Sie fragen.«
    »Dann frag ich noch mal«, sagte sie und schenkte mir ein kleines Lächeln. »Wenn auch nur, um festzustellen, ob Sie nicht gestorben sind.«
    »Wenn Sie mich loswerden müssen, dann sagen Sie’s nur.«
    »Das könnte ich auf diese Art tun«, sagte sie über die Schulter, als sie vom Tisch fortging. »Aber es wäre viel lustiger, das den Sicherheitsdienst erledigen zu lassen.«
    Ich richtete meinen Blick wieder auf den Tisch und beschloss, meinen Schluck Wasser mit einem Schluck Whisky herunterzuspülen. Ich schluckte und presste die Augen zusammen, als ich das angenehme Brennen des Single Malts spürte. Ich war dankbar für dieses vertraute Gefühl, das mir half, meine Erinnerung an das, was auch immer ich da auf dem orionischen Schiff serviert bekam, zu vergessen. Dieses Gesöff hatte zu meiner Desorientierung geführt und damit auch zu meiner Unfähigkeit, Schaden von Amity fernzuhalten. Daran wollte ich nicht ständig denken müssen.
    »Mr. Pennington?«
    Die tiefe Stimme ließ mich den Blick heben, und als meine Sicht langsam klarer wurde, konnte ich einen roten Fleck erkennen, der sich vor meinen Augen langsam zu einem Mann in einem Uniformhemd der Sternenflotte formte.
    »Warten Sie«, sagte ich schnell zu der roten Silhouette. »Die Frau wollte die Sicherheit gar nicht rufen, das war nur ein Witz!«
    »Ich wurde nicht gerufen, um Sie rauszuwerfen«, sagte der Mann. »Wenigstens noch nicht.«
    Mein Blick wurde langsam so scharf, dass ich das Gesicht des Mannes erkennen konnte. »Lieutenant Ginther.«
    »Ich habe ein paar Neuigkeiten für

Weitere Kostenlose Bücher