Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Star Trek - Vanguard 06 - Enthüllungen

Star Trek - Vanguard 06 - Enthüllungen

Titel: Star Trek - Vanguard 06 - Enthüllungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dayton Ward
Vom Netzwerk:
entschuldigen, sie zu beruhigen und ihr zu versichern, dass alles gut werden würde – wenigstens war das meine Absicht. Aber ich war in einem Augenblick an ihr vorbei, aus dem Casino hinaus und in einer Dunkelheit versunken, die ich von Schlaf nicht unterscheiden konnte.

Kapitel 13
    Es wurde hell. Wenigstens vor einem meiner beiden Augen. Und dann kam der Schmerz.
    Wenn ich richtig lag, befand ich mich wieder in Vanguards Terrestrischer Anlage. Dem Helligkeitsgrad des künstlichen Sonnenlichts nach zu urteilen, war es früher Morgen. Meine Wange lag auf einer kratzigen, kühlen Oberfläche, möglicherweise einem gepflasterten Weg in der Nähe einer Kneipe in Stars Landing. Für Frühaufsteher, die hier entlangkamen, war ich wahrscheinlich nichts weiter als ein Trunkenbold, der versucht hatte, nach Hause zu taumeln, dann aber auf der Straße seinen Rausch ausgeschlafen hatte.
    Ich schob mich selbst in eine sitzende Position und betrachtete meine Umgebung. Ich lag richtig, der Haupteingang zum Tom Walker’s war nur ein paar Meter von mir entfernt. Ich stand mühsam auf und warf einen Blick auf meinen äußeren Zustand. Meine Kleider waren verdreckt und blutbefleckt, offenbar eine Folge davon, dass die orionischen Türsteher mich hergezerrt hatten. Wer konnte schon ahnen, was sie mir Unwürdiges angetan hatten. Ich sah auch meine Hände an. Doch diese hatten aus irgendeinem Grund abgesehen von ein paar Schnitten und Abschürfungen an den Knöcheln nichts abbekommen. Ich hoffte, dass die Verletzungen das Ergebnis von ein paar saftigen Schlägen meinerseits waren, statt nur Spuren des Herschleifens. Wenigstens schien ich keine Gelenkverletzungen davongetragen zu haben, wofür ich äußerst dankbar war. Meine Knie taten nicht über Gebühr weh, als ich sie beugte, ebenso wenig meine Ellbogen. Ich spürte ein Stechen, als ich meine Schultern und Arme bewegte, aber das war schon da gewesen, als ich aufgewacht war.
    Ich raffte allen Mut zusammen, um zu einem Schaufenster zu schlurfen und dort nachzusehen, ob ich auch im Gesicht verletzt war. Kaum hatte ich hineingeschaut, bereute ich, dass ich damit nicht gewartet hatte, bis ich in meinem Apartment war. Wie ich vermutet hatte, war mein rechtes Auge zugeschwollen, was das regelmäßige Pochen erklärte. Die Braue über dem Auge war angerissen, und die blutende Wunde hatte eine dicke rote Kruste um das Auge und bis auf die Wange darunter gebildet. Es sah aus, als hätte ich blutige Tränen geweint. Meine geschwollene Unterlippe schien zwei Mal aufgeplatzt zu sein, und auf jeder Wange prangten Abschürfungen, die meine Mutter früher immer Erdbeeren genannt hatte, wenn sie auf meinen Knien erschienen waren. Mein linkes Ohr hatte ebenfalls einiges abbekommen.
    »Du solltest mal den anderen sehen«, nuschelte ich mir selbst durch meine verletzten Lippen zu, und als ich das tat, wurde meine Aufmerksamkeit auf etwas gelenkt, das ich in meinem Mund sah – oder besser, nicht sah. Ich zog meine Unterlippe trotz der Schmerzen darin herab und sah ein Loch, wo gestern noch ein Zahn gewesen war.
    »Oh, Scheiße.«
    Ich machte mich auf den Weg zu meinem Apartment und kam dort ohne weitere Zwischenfälle an. Allerdings erschreckte ich auf dem Weg dorthin ein paar Mitpassanten. Einen guten Teil meines Vormittags verbrachte ich damit, vorsichtig meine Wunden zu säubern und zu verarzten. Schmerz kann den Verstand sowohl klären als auch betäuben, also rechnete ich nicht unbedingt damit, so geistesgegenwärtig zu sein, wie ich mich fühlte. Besonders wenn ich an die Stärke des Drinks dachte, den man mir serviert hatte. Auf der anderen Seite war die orionische Droge darin vielleicht darauf ausgelegt, genauso schnell aus dem Metabolismus zu verschwinden, wie sie ihn überschwemmte. Wie auch immer sich das verhielt, ich spürte keine Symptome eines klassischen Katers, wie ich es ursprünglich befürchtet hatte.
    Als ich mich ein wenig gefasst hatte, bestand mein dringendstes Anliegen darin, herauszufinden, wo sich Amity befand, und zu hoffen, dass sie nicht genauso zusammengeschlagen worden war. Mein Rekorder, der mir auch als Kommunikator diente, enthielt keine Nachricht von ihr, und meine wiederholten Anrufe, mit denen ich schon bei meiner Ankunft in meinem Apartment begonnen hatte, blieben unbeantwortet. Ein Hindernis, an das ich bis zu diesem Moment nicht gedacht hatte, war, dass ich nicht wusste, wo sie auf Vanguard lebte. Sie hatte mir nichts darüber gesagt, und keines unserer

Weitere Kostenlose Bücher