Star Trek - Vanguard 07 - Das Jüngste Gericht
Hintereingänge des Gebäudes erreichten, blieb Jetanien stehen und schüttelte den Kopf. »Ich kann es nicht fassen. Es ist schon schlimm genug, eine Schlägerei, eine Arbeitsniederlegung oder Proteste gegen übereifrige Polizisten anzuzetteln, aber das? Andere absichtlich zu verletzen oder sogar zu töten?«
»Jeder, der auf die Missstände aufmerksam machen wollte und glaubte, nicht gehört zu werden, könnte das getan haben«, stellte Lugok fest, öffnete die Tür und warf einen vorsichtigen Blick nach draußen. »Jetzt hören Sie zu, nicht wahr?«
Als er Schritte vor der Tür hörte, trat Jetanien einen Schritt nach hinten, doch Lugok drängte sie weiter und trat mit erhobener, zum Schlag bereiter Faust auf die Straße. Hinter der Tür begegneten sie jedoch Constable Schiappacasse und einem ihrer Sicherheitsmänner, die beide ihre Phaser gezogen hatten. Sie sahen besorgt aus, was sich durch das anhaltende Jaulen der Alarmsirenen nur noch verschlimmerte.
»Meine Herren«, sagte Schiappacasse und bedeutete ihnen, ihr zu folgen. »Kommen Sie bitte mit. Wir bringen Sie zur Föderationsbotschaft, da das der sicherste Ort in der Nähe ist.«
Die drei Diplomaten folgten Schiappacasse, während der Constable sie von dem Gebäude weg und durch eine enge Gasse zum Nachbarhaus führte. Ihr Begleiter bildete die Nachhut. Die Nachtluft war von Lärm erfüllt. Sirenen plärrten, wobei das Geräusch von den Häuserfronten widerhallte, und Leute schrien entweder direkt auf der Straße oder aus den offenen Fenstern der Gebäude. Schiappacasse bahnte sich ohne Probleme den Weg durch die Seitengassen und umging die Hauptstraßen. Ein helles Licht, das von einem Feuer zu kommen schien, flackerte über die Wände, und Rauch aus einer unbekannten Quelle brannte in Jetaniens Nase. Schattenhafte Gestalten liefen kreuzende Straßen entlang, aber niemand schien Notiz von ihrer kleinen Gruppe zu nehmen.
Als Schiappacasse sie um eine Ecke führte, sah Jetanien voller Schreck ein Bodenfahrzeug der Sicherheitskräfte auf sie zurasen. Anstatt anzuhalten, fegte der Transporter an ihnen vorbei in Richtung Stadtzentrum, und Jetanien betete innerlich für die Sicherheit der darin sitzenden Offiziere. Es konnte niemand vorhersagen, wie die Lage an ihrem Zielort aussehen würde. Auch wenn die Sicherheitsteams die Einzigen waren, die in der Kolonie Waffen tragen durften, würde das die Aufständischen nicht davon abhalten, sie anzugreifen. Erst recht nicht, wenn sie in der Überzahl waren.
»D’tran«, sagte Jetanien und blickte seinen Freund an, in dessen Gesicht die Anstrengung zu sehen war. »Wir sind fast da.« Er deutete nach vorn, wo sich der vertraute Eingang der Föderationsbotschaft abzeichnete. Jetanien war erleichtert, dass vor den verstärkten Türen des Gebäudes sechs Sicherheitsleute warteten. Als einer von ihnen Schiappacasse entdeckte, winkte er ihr zu, dass sie sich beeilen sollte, und eine Minute später befand sich die Gruppe sicher im Gebäudeinneren.
»Botschafter!«, rief Sergio Moreno, der aussah, als hätte er nur auf Jetaniens Rückkehr gewartet. »Ein Glück, dass Ihnen nichts passiert ist. Geht es Ihnen gut?«
Jetanien schüttelte den Kopf. »Ich bin nicht verletzt, aber Senator D’tran braucht dringend Ruhe.« Er deutete auf seinen Freund. »Bitte kümmern Sie sich um ihn.«
Während Moreno D’tran wegführte, wandte sich Jetanien an Schiappacasse. »Constable, ich stehe in Ihrer Schuld.«
»Das gehört zu meinem Job«, erwiderte Schiappacasse, die bereits ihren Kommunikator in der Hand hielt. »Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden, ich versuche mir ein Bild der Lage zu verschaffen.«
»Bitte halten Sie mich auf dem Laufenden«, bat Jetanien, und der Sicherheitsoffizier nickte, drehte sich um und sprach mit jemandem über den Kommunikator. Als sich Jetanien in der Lobby umsah, merkte er, dass Lugok auf dem Weg zur Tür war.
»Lugok«, rief Jetanien, »wo wollen Sie hin?«
Der Klingone blieb auf der Schwelle stehen. »Ich muss zu meinem eigenen Konsulat. Meine Vorgesetzten müssen von dieser Situation erfahren, und ich werde sie bitten, Verstärkung zu schicken.« Er sah Jetanien mit trauriger Miene an. »Sie und D’tran sollten dasselbe tun.«
»Verstärkung?«, entgegnete Jetanien. »Glauben Sie wirklich, dass sich die Lage noch verschlimmern wird?«
»Ich weiß es nicht«, erwiderte Lugok, »aber mein Befehl lautet, den Hohen Rat zu informieren, wenn sich der Status quo hier ändert,
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