Star Trek - Vanguard 07 - Das Jüngste Gericht
gerade direkt in eine Falle steuerte.
Ich schätze, das werden wir bald herausfinden
.
Kapitel 34
Etwas knallte gegen die Wand hinter Jetaniens Kopf. Der Botschafter schreckte von der Steinplatte auf, die ihm in seinen Privatgemächern als Bett diente. Er erhob sich, ging zum Fenster und schob einen der Vorhänge so weit beiseite, dass er hinaussehen konnte. Genau in diesem Moment flog etwas Kleines und Schnelles direkt auf das Fenster und somit sein Gesicht zu.
Das Projektil – was auch immer es war – schlug gegen das verstärkte, kugelsichere Glas. Jetanien taumelte zurück und ließ sich auf sein Bett fallen. Sein Herz raste, auch wenn ihm die Logik sagte, dass er sich nie wirklich in Gefahr befunden hatte. Der Chelone griff nach dem großen Bademantel, der auf einem Tisch neben seinem Bett lag, und streifte ihn über. Als er das Kleidungsstück gerade zuband, klopfte es an seiner Tür und er hörte die besorgte Stimme von Sergio Moreno.
»Botschafter? Geht es Ihnen gut?«
Jetanien ging zum Schreibtisch, der eine Ecke seines Privatquartiers einnahm, drückte auf die in die Tischplatte eingelassene Steuerkonsole und entriegelte die Tür. Als Moreno eintrat, antwortete der Botschafter: »Es geht mir gut, Sergio.« Er ging wieder zum Fenster und zog die Vorhänge ganz auf, da er sich nicht länger hinter ihrem symbolischen Schutz verbergen wollte. »Wie ich sehe, sind sie wieder da.«
»Ja, das sind sie«, bestätigte sein Assistent, in dessen Stimme ein Hauch der Angst zu hören war. »Und sie scheinen dieses Mal noch wütender zu sein.«
Draußen war die Dämmerung noch nicht angebrochen und es war fast stockdunkel, nur die wenigen Straßenlampen, die noch funktionierten, spendeten ein wenig Licht. Auf den Straßen lagen die Hinterlassenschaften des nächtlichen Aufstands. Überall waren Stücke künstlicher Steine, angesengte und zersplitterte Balken und andere Trümmer zu sehen. Rauch drang aus offenen oder eingeschlagenen Fenstern, und an den Dächern und Mauern von wenigstens drei Gebäuden, die Jetanien von seinem erhöhten Standpunkt aus sehen konnte, zeichneten sich Brandspuren ab. Er ging davon aus, dass die anderen Straßen und Gebäude ähnlich aussahen, da sie alle den aufständigen Horden zum Opfer gefallen waren, die die Stadt offenbar durchstreiften.
»Wie viele sind es?«, wollte er wissen und deutete auf die kleine Versammlung auf der Straße unter ihnen.
»Etwa ein Dutzend«, erwiderte Moreno. »Ich habe einige erkannt, Botschafter. Ich glaube, sie sind alle Kolonisten aus der Föderation.«
Einige Mitglieder der Gruppe versteckten sich lieber in dunklen Ecken, als die Sonne aufging. Die meisten schienen Menschen zu sein, aber Jetanien sah auch einige Tellariten sowie einen Gallamiten. Sie wirkten samt und sonders schmutzig und zerzaust, wobei manche von ihnen diverse Verletzungen aufwiesen, während sich andere kaum noch auf den Beinen halten konnten. Einer der Menschen, eine Frau, trat aus der Tür eines Nachbargebäudes auf die Straße und trug etwas, das Jetanien nicht auf Anhieb erkannte. Als sie das Objekt jedoch an die Schulter hob, begriff der Chelone, dass sie mit einer Art Waffe zielte. Bevor er reagieren konnte, taumelte die Frau, als das Gewehr abgefeuert wurde, und er hörte einen weiteren Einschlag an einem der anderen Fenster des Raumes.
»Was ist das?«, kreischte Moreno, dessen Stimme sich überschlug. Als Jetanien ihn ansah, konnte der Assistent seine Furcht nicht mehr verhehlen.
»Eine Art einfacher Projektilwaffe«, erklärte der Botschafter. Er beobachtete, wie die Frau wieder ins Haus lief, und konnte dabei ihre Waffe genauer in Augenschein nehmen. Sie glich keinem Gewehr, das er je gesehen hatte, und wirkte, als wäre sie aus einem langen Metallrohr gebaut worden. An einem Ende schien eine Art Kanister oder ein anderer Behälter zu hängen. Ein Schlauch verband Kanister und Rohr, und Jetanien fragte sich, ob die Waffe möglicherweise mit Gas betrieben wurde. Waren die Sicherheitskräfte über die Bewaffnung der Kolonisten informiert? Auch wenn sie selbst mit Phasern ausgerüstet waren, bezweifelte Jetanien nicht, dass die einfachen Projektile, mit denen seine Fenster beschossen wurden, an einem ungeschützten Körper ziemlichen Schaden anrichten konnten.
Als er zu dem Computerbildschirm hinübersah, erkannte er, dass ein Mann, offensichtlich der Anführer, direkt vor den jetzt verbarrikadierten Treppenstufen und Toren stand, die von der Straße zum
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