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Star Trek - Vanguard 07 - Das Jüngste Gericht

Star Trek - Vanguard 07 - Das Jüngste Gericht

Titel: Star Trek - Vanguard 07 - Das Jüngste Gericht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dayton Ward
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nicht, Sir«, erwiderte Diamond, und der Captain hörte ihr die Verwirrung an. »Es ist einfach weg.« Sie tippte auf ihrer Konsole herum, um sich dann zu ihm umzudrehen. »Ich glaube, es ist geflohen, Sir.«
    Mit gerunzelter Stirn sah er seinen Waffenoffizier an. »Geflohen?«
    Diamond nickte. »Ja, Sir. Die Sensoren haben festgestellt, dass es dieses System verlassen hat, aber es war so schnell, dass eine Verfolgung unmöglich war.« Sie sah auf den Hauptschirm, bevor sie erneut Okagawa anblickte. »Es tut mir leid, Sir.«
    Okagawa tat ihre Entschuldigung mit einer Handbewegung ab und blickte erneut auf den Schirm. »Da konnten Sie nichts machen, Lieutenant.« Nach einem Moment sah er über die Schulter zur Kommunikationsstation hinüber. »Ensign Pzial, rufen Sie die
Sagittarius
und danken Sie Captain Nassir. Er soll seinem Chefingenieur ausrichten, dass er ein Genie ist. Falls er das Schiff wechseln möchte, wäre er hier herzlich willkommen.«
    Auf dem, was von meinem Schiff noch übrig ist
.
    Bei diesem Gedanken richtete er den Blick erneut auf den Schirm, auf dem die größer werdende Wolke aus den Trümmern der ehemaligen Sekundärsektion der Lovell zu sehen war. Er dachte an das Wesen, das diese Zerstörung angerichtet hatte. Wohin war der Shedai geflüchtet? Und, noch viel wichtiger, würde er wiederkommen? Okagawa wusste es nicht, und er würde heute wohl auch keine Antwort auf diese Fragen erhalten. Vorerst gab es wichtigere Dinge zu tun, wie innezuhalten und an Araev zh’Rhun und Kurt Davis zu denken, die ihr Leben geopfert hatten, um ihre Schiffskameraden zu retten.
    »Danke«, flüsterte Okagawa.

Kapitel 37
    Frei!
    Die Shedai-Wanderin schoss tiefer in die Leere hinein, fort von den
Telinaruul
und ihrem verfluchten Gefängnis. Sie spürte nichts als die grenzenlose Energie des Kosmos selbst. Die Schwäche und die Schmerzen, die ihr die Waffen der
Telinaruul
zugefügt hatten, verschwanden bereits wieder und wurden durch die Macht ersetzt, die sie so lange vermisst hatte. Sie war versucht, umzukehren und die Vergeltung fortzusetzen, die sie gerade erst begonnen hatte, nun da ihre Kraft zurückgekehrt war.
    Nein, beschloss sie. Trotz ihrer Einschränkungen würde sie die
Telinaruul
nie wieder unterschätzen. Es war ihnen gelungen, eine nicht perfekte, aber ausreichende Kontrolle über Technologien zu erlangen, die sie niemals vollkommen verstehen konnten, und sie hielten den Vorvater noch immer gefangen, obwohl sich die Wanderin sicher war, dass die Parasiten nicht wussten, was sie da eigentlich besaßen. Allein dafür hatten sie ihre Vernichtung verdient. Trotz ihrer dürftigen Auffassungsgabe stellten die Emporkömmlinge eine Bedrohung dar. Ließ man ihnen die Zeit, waren sie durchaus in der Lage zu begreifen, welche Macht sie in den Händen hielten. Und was dann? Würden sie sie und die letzten Shedai verfolgen? Was einst wie ein unwahrscheinliches Gedankenspiel ausgesehen hatte, schien nun durchaus möglich zu sein. Das alleine war Grund genug, ihren Intellekt und ihre Fähigkeiten nicht noch einmal falsch einzuschätzen. Schließlich hatten solche Arroganz und Selbstsicherheit vor Generationen dazu geführt, dass die Shedai in ihr selbst gewähltes Exil getrieben worden waren. Solche Fehler durften sich nicht wiederholen, wenn ihr Volk seine frühere Größe zurückgewinnen wollte. Es war das Schicksal der Shedai zu herrschen, die Galaxis ihrem Willen zu unterwerfen.
    Die Wanderin wusste, dass das nur erreicht werden konnte, wenn sie von diesem Augenblick an die
Telinaruul
nicht mehr als Lakaien ansah, sondern als das, was sie wirklich waren: der Feind. Die Gefahr, die sie darstellten, war groß. Sie waren Gegner, die man respektieren, aber nicht fürchten musste. Man musste sie als kundig, aber nicht überlegen einstufen. Ihr standen nicht viele Optionen offen, und der Sieg würde nicht einfach werden, aber er war auch nicht unmöglich.
    Diesen Sieg konnte sie allerdings nicht ohne Hilfe realisieren. Sie musste anderen ihrer Art vertrauen. Sie musste einen Weg finden, jene zu überzeugen, die einst ihre Widersacher gewesen waren, damit sie ihre eigenen egoistischen Interessen vergaßen und sich stattdessen mit ihr gegen den gemeinsamen Feind verbündeten. Würden sie dazu bereit sein? Die Wanderin wusste es nicht, aber sie musste es versuchen. Ihre einzige Alternative war, stillzuhalten und nichts zu tun, um vielleicht zu erleben, wie der Widersacher das beendete, was er begonnen hatte. Die mutige

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