Star Trek - Vanguard 07 - Das Jüngste Gericht
Botschaft zu übermitteln, vom Wachmann oder jemand anderem aus Ganz’ Organisation, der die Unterhaltung in diesem Raum zweifellos gerade überwachte, entdeckt werden würde. Daher entschied er, das Risiko nicht einzugehen, und erwiderte nur: »Du auch, Zeke.«
»So, mein Freund«, meinte Fisher zu seiner Eskorte, während er auf die Tür zuhielt, »dann lassen Sie uns gehen. Ich muss noch sehr viel vom Schiff inspizieren, bevor ich Feierabend machen kann.«
Der Wachmann warf ihm einen finsteren Blick zu und trat beiseite, damit der Arzt den Raum verlassen konnte. Dann sah er Reyes an. »Sie können jetzt gehen, Mensch.«
»Danke, Kumpel«, erwiderte Reyes mit einem spöttischen Salut. »Ich hatte schon Sorge, ich würde meinen Massagetermin verpassen.«
Er wartete, bis Fisher und der Wachmann verschwunden waren, bevor er leise seufzte und den Kopf schüttelte ob der Dinge, die sich gerade ereignet hatten. War Fisher und T’Prynn wirklich gelungen, was andere vor ihnen – allen verifizierten Berichten zufolge – nie geschafft hatten? Sie hatten tatsächlich einen Spion auf die
Omari-Ekon
geschmuggelt. Reyes musste davon ausgehen, dass hin und wieder andere verdeckte Agenten auf dem orionischen Schiff operiert und sich inmitten der Besatzung und den Passagieren versteckt hatten. Ebenso war er sicher, dass die meisten, wenn nicht gar alle dieser Spione letzten Endes von Ganz oder Mitgliedern seiner Organisation enttarnt und eliminiert worden waren.
Dann wollen wir doch hoffen, dass wir mit diesem Trend brechen können, was?
Der Gedanke ging ihm noch durch den Kopf, als er den Raum schon verlassen hatte und zu einem der Turbolifte ging, die ihn zum Glücksspieldeck zurückbringen würden. Erst als er den Lift verließ und von den wilden Klängen und dem Durcheinander im Kasino begrüßt wurde, kehrte T’Prynns Stimme zurück.
»
Ich werde mich bald bei Ihnen melden, Mister Reyes, aber ich überwache diese Frequenz in einem passiven Scanmodus, falls Sie Hilfe benötigen sollten. Im Namen von Admiral Nogura und Commander ch’Nayla möchte ich Ihnen dafür danken, dass Sie zugestimmt haben, uns bei diesem Unterfangen zu helfen
.«
Reyes sah sich um, ob er beobachtet wurde, während er auf die Bar in der Mitte des Glücksspieldecks zuging. Er konnte ein leises Kichern nicht unterdrücken, als er über seine momentane Lage nachdachte.
»Dann kann ich nur hoffen, dass ich nicht im Schlaf spreche.«
Kapitel 10
Wie jeden Tag in den vergangenen drei Wochen machte Lieutenant Ming Xiong einen Rundgang durch die Eindämmungskammer. Genau wie bei den vorherigen Gelegenheiten während des Baus und der Installation der Einheit, studierte er jedes Detail und ließ sich keine Einzelheit entgehen. Er inspizierte die Einstellungen jeder Steuerungseinheit, beäugte jede Fuge und jede Schweißnaht, an der die Duraniumplatten aneinanderstießen, um die Außenhülle der Zelle zu bilden. Selbst die Leitungen, die den Container mit seiner Energiequelle verbanden, wurden einer gründlichen Musterung unterzogen. Als er die erste Steuerungstafel erreichte, die er bei seiner letzten Überprüfung inspiziert hatte, begann Xiong ohne Zögern von vorn, nur dass er sich dieses Mal umdrehte und den Container in die andere Richtung umkreiste.
»Sieh dir das an«, sagte eine männliche Stimme zu seiner Rechten, »jetzt ist er endgültig übergeschnappt.«
Eine weitere Stimme, ebenfalls männlich, jedoch etwas höher, ertönte. »Was meinst du mit übergeschnappt? Für mich wirkt er ganz normal.«
»Siehst du es denn nicht?«, fragte der erste Mann mit eindeutig spöttischem Tonfall. »Er geht falsch rum.« Danach wurde seine Stimme lauter. »Lieutenant, wenn Sie so weitermachen, haben Sie bald die Deckplatten durchgelaufen.«
Xiong unterbrach die Inspektion und konnte ein Grinsen nicht unterdrücken, als er die beiden Männer sah, die am Eingang zum zweiten Frachtraum der
U.S.S. Lovell
standen. »Mister Anderson, Mister O’Halloran. Schön, dass Sie kommen konnten.«
»Wir wollten es auf keinen Fall verpassen«, entgegnete Anderson, als er zusammen mit O’Halloran den Frachtraum durchquerte.
»Du vielleicht«, warf O’Halloran ein. »Das sollte mein freier Tag sein.«
Anderson schüttelte den Kopf. »Heul doch.«
Das Wortgefecht heiterte Xiong auf. Die Ingenieure trugen beide Lieutenantstreifen, auch wenn sie so aussahen, als hätten sie gerade erst die Akademie verlassen. Xiong fand, dass ihr jugendliches Erscheinungsbild auch
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