Star Trek - Vanguard 07 - Das Jüngste Gericht
war?«
»
Unsere Bemühungen haben wichtige Informationen über die Sicherheitsmaßnahmen auf dem Computer der
Omari-Ekon
zutage gebracht
«, erwiderte T’Prynn. »
Das kommt unserer Infiltrationsstrategie zugute und ermöglicht es uns, unsere Anwesenheit im System noch besser zu verbergen
.«
»Worum zum Henker geht es hier eigentlich, T’Prynn?«, fragte er. »Was ist so verdammt wichtig, dass wir durch all diese brennenden Reifen springen müssen?«
»
Ich kann keine nähere Auskunft über die Art der Daten geben
«, erklärte die Vulkanierin, »
aber ich kann Ihnen sagen, dass sie mit den Shedai zu tun haben und mit der Position einer Welt, die möglicherweise die Technologie birgt, um sie zu besiegen. Wir glauben, dass Ganz’ Schiff oder eines seiner anderen Schiffe entweder zu dieser Welt gereist ist oder Artefakte von dort erworben hat
.«
»Der Kristall«, flüsterte Reyes.
»
Das ist korrekt
«, bestätigte T’Prynn. »
Jetzt dürften Sie verstehen, wie wichtig und dringend dieser Auftrag ist
.«
Mithilfe ihrer Instruktionen verließ Reyes das Systemsubnetz, schloss das Interface und brachte die Spielekonsole wieder in ihren Normalzustand. Zur Sicherheit setzte er erneut etwas Geld und spielte noch zwei Partien Poker, ohne auf T’Prynns Rufe zu reagieren, und zwar so, dass es jeder sehen konnte, der an seinem Tisch vorbeiging. Erleichtert darüber, dass niemand zu ihm kam und ihm die Mündung eines Disruptors ins Gesicht hielt, beendete er die Spielesitzung und griff nach dem Drink, den er beinahe vergessen hatte. Er beäugte die Flüssigkeit und wog seine Chancen ab, die giftige Substanz, die man dem Brandy möglicherweise beigemischt hatte, zu überleben.
Gib dein Bestes, Ganz
, dachte er grimmig, bevor er den Kopf in den Nacken legte und den Inhalt des Glases auf einmal herunterstürzte. Er genoss das Brennen des Brandys, der sich seinen Weg die Kehle hinab bahnte, und stöhnte zufrieden auf, als die Flüssigkeit seinen Magen erreichte. Wenn er sterben musste, dann gab es definitiv schlimmere Arten als diese.
»
Mister Reyes
«, rief T’Prynn schon zum achten oder neunten Mal.
»Was meinen Sie«, sagte er und stellte das leere Glas auf den Tisch, »da die Wahrscheinlichkeit recht hoch ist, dass ich morgen um diese Zeit bereits tot bin, könnten Sie mich doch einfach Diego nennen, oder?«
Es entstand eine kurze Pause, bevor der Geheimdienstoffizier erwiderte: »Diego, meinen Scans zufolge sind unsere Bemühungen nicht entdeckt worden.«
»So ein Glück«, sagte Reyes. »Und was jetzt?« Er ging davon aus, dass was auch immer T’Prynn vorhatte, um die Sicherheitsmaßnahmen zu überwinden, die sie im System entdeckt hatten, einige Zeit in Anspruch nehmen würde, bevor sie einen weiteren Versuch wagen konnten, unbemerkt auf den Computer der
Omari-Ekon
zuzugreifen. Vorausgesetzt, dass sie die erforderlichen Gegenmaßnahmen überhaupt umsetzen konnte.
Es mochte Einbildung sein, aber Reyes hätte schwören können, dass er Unsicherheit in der Stimme der Vulkanierin hörte, als sie ihm antwortete.
»
Halten Sie sich bereit. Ich werde mich bald wieder melden
.«
Kapitel 14
Admiral Nogura stand vor dem großen Schirm, der die Backbordwand seines Büros dominierte, und studierte das Bild des Alls, das darauf zu sehen war. Das hatte ihn bisher immer entspannt, da er so für kurze Zeit auf andere Gedanken kam, inmitten des gewaltigen, unglaublichen Wunders, das das Universum darstellte. Wie viele Sterne konnte er genau in diesem Moment sehen, und wie viele davon waren bereits gestorben, Millionen Jahre, bevor ihr Licht ihn erreichen würde? Dieser Anblick erinnerte Nogura immer wieder aufs Neue daran, wie unbedeutend er im Vergleich zu all dem war, was ihn umgab. Und doch verlieh es ihm stets neue Energie, wenn er über dieses gewaltige, unangetastete Potenzial nachdachte. In den kommenden Jahrhunderten würden die Grenzen des Wissens weiter ausgedehnt, um diese Sterne zu umfassen, ebenso wie weitere in größerer Ferne. Was würde man finden? Allein diese Frage weckte Sehnsucht in Nogura und auch ein klein wenig Neid auf jene, die solche Reisen unternehmen würden, wenn er schon lange nicht mehr war.
Allerdings habe ich vor, noch eine ganze Weile hierzubleiben
.
Nachdem er sich zu seinen Besuchern umgedreht hatte, deutet Nogura auf den Schirm. »Wissen Sie, was hier fehlt? Ein Fenster. Schirme sind nett, aber ich sehe mir lieber die Realität an.«
Auf den beiden Stühlen vor dem Schreibtisch
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