Star Trek - Vanguard 07 - Das Jüngste Gericht
verschicken werde, einen persönlichen Brief an ihre Familien schreiben.«
Jackson nickte. »Aye, aye, Sir.«
Bevor Nogura weitersprechen konnte, piepte das Interkom auf seinem Schreibtisch, aus dem daraufhin die Stimme seines Assistenten, Ensign Toby Greenfield erklang. »
Admiral, Commander Moyer ist hier und möchte Sie sprechen, falls das möglich ist
.«
»Schicken Sie sie rein, Ensign«, erwiderte Nogura und nickte Jackson dann zu. »Das wäre alles, Lieutenant. Wegtreten.« Seine Bürotür ging auf, um den Sicherheitschef hinauszulassen. Nogura beobachtete, wie der bullige Mann seinen massigen Körper zur Seite drehte, um an Lieutenant Commander Holly Moyer vorbeizukommen, die mit einer Datentafel in der Hand direkt vor der Tür stand. Ihr Gesichtsausdruck spiegelte ihre Unsicherheit wider, und Nogura konnte erkennen, dass sie Mühe hatte, Haltung zu bewahren. Ohne Jacksons Gruß zu erwidern, wartete sie, bis er aus dem Weg war, bevor sie Noguras Büro betrat. Dort hielt sie inne, bis sich die Tür geschlossen hatte.
»Commander«, sagte Nogura anstelle eines Grußes. »Was kann ich für Sie tun?«
»Guten Abend, Admiral«, erwiderte Moyer. »Ich wurde soeben über den gescheiterten Rettungsversuch an Bord der
Omari-Ekon
informiert. Bei allem gebotenen Respekt, Sir, aber was zum Teufel denkt sich die Sternenflotte eigentlich dabei, eine Geheimoperation auf einem orionischen Schiff zu genehmigen? Wollen die etwa einen Krieg anzetteln?«
»Hören Sie mir bloß auf mit der Sternenflotte«, erwiderte Nogura und schüttelte den Kopf. »Ich habe auch erst nach ihrem Scheitern von dieser Rettungsmission erfahren. Das Sternenflottenkommando ist anscheinend besorgt hinsichtlich des Schadens, der entstehen würde, falls Reyes von den Orionern, oder wen immer sie auch dafür anheuern, verhört und gebrochen werden sollte.« Er zuckte mit den Achseln. »Ich halte das für keine realistische Bedrohung, da sie wissen müssen, dass wir ihnen auf die Finger schauen. Wenn wir erfahren sollten, dass so etwas geschieht, werde ich nicht zögern, alle Regeln in den Wind zu schießen und eine bewaffnete Entermannschaft an Bord dieses Schiffes zu schicken, die unsere Flagge auf deren Brücke hisst.« Er machte eine Pause, und ein humorloses Lächeln erschien kurz auf seinem Gesicht. »Natürlich nur im bildlichen Sinne. Aber Sie können sich sicher sein, dass mir das Hauptquartier deswegen Rede und Antwort stehen wird, und zwar schon sehr bald.«
»Das ist nur der letzte Punkt einer sehr langen Liste von Dingen, die geschehen sind, seit wir hierher gekommen sind«, meinte Moyer, die diese Aussage offensichtlich nicht beruhigte. »Diego Reyes hat seine Karriere geopfert, weil er vieles von dem, was hier vorgeht, für falsch hält. Nicht alles, aber
einiges
.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, ob ich seine Entscheidungen befürworten kann, und wir könnten uns den ganzen Tag darüber streiten, ob diese Handlung oder jene Entscheidung notwendig gewesen ist, aber über einige Dinge lässt sich
nicht
streiten.«
Beeindruckt von der Leidenschaft, mit der sie ihre Worte vortrug, nickte Nogura zustimmend. »Sie haben recht, Commander. Über manche Dinge kann man nicht streiten. Die Geschichte wird darüber entscheiden müssen, ob die Schritte, die wir hier unternommen haben, die richtigen waren, aber vorerst können wir nichts weiter tun, als unsere Befehle zu befolgen und auf unser Gewissen zu hören. Falls es zu einem Konflikt zwischen beidem kommt, müssen wir einfach unser Bestes geben und hoffen, dass wir von vernünftigen Prinzipien geleitet werden und das Interesse aller im Sinn haben, die von dem beeinflusst werden, was wir hier zulassen – oder nicht zulassen.«
Moyer runzelte die Stirn. »Ich werde ehrlich zu Ihnen sein, Admiral, das kann ich hier nicht erkennen. Ich sehe Leute herumschleichen, die versuchen, sich einen Vorteil gegenüber den Orionern, den Klingonen oder wer immer uns noch im Weg steht zu verschaffen. Mir ist klar, dass wir die Klingonen daran hindern müssen, Shedai-Technologie in die Finger zu bekommen, aber wenn wir dadurch einen Krieg mit dem Imperium riskieren, was haben wir dann gewonnen? Wie viele sind gestorben, seit die erste Probe des Meta-Genoms gefunden wurde? Wie viele müssen noch sterben, damit das weiterhin ein Geheimnis bleibt?«
»Hoffentlich keine«, sagte Nogura, »aber wir beide wissen, wie unwahrscheinlich das ist. Stattdessen können wir nur hoffen, dass niemand
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