Star Trek - Vanguard 08 - Sturm auf den Himmel
Artefakt gefunden haben.«
Terrell sah Nassir zweifelnd an. »Ist es für uns sicher, dorthin zu fliegen?«
Theriaults sonniges Gemüt wich einer gewissen Besorgnis. »Größtenteils.«
Sorak machte einen Schritt auf Nassir und Terrell zu. »Um Lieutenant Theriaults Antwort weiter auszuführen: der Statit würde uns vor einem Großteil der unmittelbar gefährlichen Strahlung des Pulsars schützen – aber nicht vor allem. Selbst in seinem Schatten wären wir immer noch einem gefährlichen Grad an kosmischer Strahlung und elektromagnetischen Einflüssen ausgesetzt. Innerhalb des Schiffes hätten wir mit aktivierten Schilden nur wenig zu befürchten. Aber jeder, der das Schiff verlässt, darf diesen Dingen nicht länger als vier Stunden am Stück ausgesetzt bleiben. Nach seiner Rückkehr auf das Schiff müsste er sich außerdem einer Anti-strahlentherapie unterziehen.«
Dastin warf dem Vulkanier einen zweifelnden Blick zu. »Sollte das nicht ein Mediziner entscheiden?«
»Ich bin Mediziner«, erwiderte Sorak.
»Außerdem hat er einen Doktortitel in Archäologie und Xenobotanik«, erklärte Terrell dem neuen taktischen Offizier schmunzelnd. Wenn Sie also mal der Drang überkommen sollte, mit ihm über Fossilien oder Blumen zu sprechen … lassen Sie es besser.« Der leichte Tadel reichte aus, um Dastin dazu zu bringen, seine Aufmerksamkeit wieder auf die eigene Konsole zu richten. Terrell drehte sich um und fragte Sorak: »Wie lange wird es dauern, ein Außenteam zusammenzustellen?«
»Zwanzig Minuten«, antwortete Sorak. »Doch es gibt eine weitere Komplikation.«
Nassir hatte das bereits erwartet. »Keine Transporter.«
»Korrekt, Sir.« Den anderen gegenüber erklärte er: »Trotz des Schutzes, den uns der Statit bietet, ist der Transporter innerhalb der Emissionsachse des Pulsars nicht funktionsfähig. Wir müssen das Schiff landen und uns dann entweder zu Fuß oder mit den Rovern fortbewegen. Das ist abhängig von der Schwerkraft und dem Terrain, das wir dort vorfinden.«
Nassir kehrte zu seinem Sessel zurück und setzte sich. Er fühlte sich, als hätte ein schwarzes Loch seinen Mut geschluckt. Er erinnerte sich an den übertriebenen Slogan auf einem Rekrutierungs-poster, das er als Jugendlicher auf Delta IV gesehen hatte: »Es ist nicht nur ein Job. Es ist ein Abenteuer.«
Wenn das mal nicht den Nagel auf den Kopf trifft
.
»Sayna, errechnen Sie einen Warpsprung zum Statiten. Clark, nehmen Sie Sorak, Theriault und Ilucci und finden Sie sich mit Schutzanzügen im Frachtraum ein. Wir sagen Ihnen Bescheid, wenn Sie sicher an Land gehen können.« Er drückte auf einen Knopf in der Armlehnenkonsole und öffnete einen Kanal. »Ensign Taryl, melden Sie sich auf der Brücke. Doktor Babitz, melden Sie sich auf dem Frachtdeck, und bringen Sie für das Außenteam Hyposprays gegen Strahlung mit.«
Während Sorak, Theriault und Terrell die Brücke verließen, beobachtete Nassir den Pulsar auf dem Hauptsichtschirm. Er konnte die relativistischen Ströme superaufgeladener Teilchen nicht sehen, die in regelmäßigen Intervallen von weniger als zwei Sekunden ausgestoßen wurden, aber er wusste, dass sie da waren – genauso sicher, wie er wusste, dass selbst die kleinste Fehlkalkulation von zh’Firro dazu führen würde, dass die
Sagittarius
zu ionisiertem Gas reduziert wurde, bevor einer von ihnen merkte, dass sie tot waren.
Er umklammerte die Armlehne fester und setzte eine Maske der Ruhe auf.
Es ist nicht nur ein Job
, rief er sich ins Gedächtnis,
es ist ein Abenteuer
.
Die
Sagittarius
landete ein wenig unsanft, und Ilucci spürte, wie ihm der Aufprall durch die Glieder fuhr.
Commander Terrell versiegelte die Luke zum Hauptdeck, und der über hundertjährige Lieutenant Sorak aktivierte die Dekompres-sionssequenz für den Frachtraum, beides in Vorbereitung auf die Öffnung der hinteren Ausgangsluke. Ilucci hatte es nie besonders gemocht, seine füllige Form in einen Raumanzug zu quetschen, einem der unvorteilhaftesten Kleidungsstücke, das die Sternenflotte zu bieten hatte. Als der Aufbruch des Außenteams unmittelbar bevorstand, zupfte der Chefingenieur in einem verzweifelten Versuch, sich wenigstens genug Platz zu verschaffen, um normal gehen zu können, am Innensaum seines Anzugs. Er fragte sich, warum diese Schutzanzüge immer nur für Dünne geschnitten zu sein schienen.
Ein kleiner Anfall von seiner Meinung nach angemessener Paranoia ließ ihn einen erneuten Blick auf die Einstellungen des Anzugs
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