Star Trek - Vanguard 08 - Sturm auf den Himmel
Belastungsgrenzen? Die Sternenflotte würde mit eigener Technologie nie so nachlässig umgehen, also warum mit diesen Produkten einer unbekannten fremdartigen Wissenschaft?«
»Weil diese ‚unbekannte fremdartige Wissenschaft‘ alles ist, was zwischen uns und einer Wiederholung des Angriffs steht, der Ihr Labor in ein Schlachtfeld verwandelt hat«, erwiderte Nogura. »Der Shedai, den wir gefangen haben – und der später wieder entkommen ist – könnte jederzeit zurückkehren, Doktor. Wir konnten ihn nicht mehr verfolgen, als er auf Überlichtgeschwindigkeit gegangen ist, was bedeutet, dass wir keine Vorwarnung bei seinem nächsten Angriff bekommen werden, bis er uns anspringt. Phaser halten ihn kaum auf, und wir haben keine andere Möglichkeit, ihn einzufangen. Es tut mir also leid, wenn sich Ihre Prinzipien durch unsere Arbeit besudelt fühlen, aber ich versichere Ihnen, dass es absolut notwendig ist.«
Gemaßregelt lehnte sich Marcus zurück und verschränkte die Arme, um sich symbolisch von der Unterhaltung abzugrenzen. Xiong hob warnend eine Hand. »Wie dem auch sei, Admiral, mein Team und ich brauchen viel mehr Informationen, bevor wir fortfahren können. Und nicht nur über die Anordnung oder die Kristalle, sondern über die gesamte Theorie dahinter. Wir brauchen ein grundlegendes Verständnis sowie praxisbezogene Einzelheiten.«
Es war eine angemessene Forderung, aber der Gedanke an eine Verzögerung schmerzte Nogura, der wusste, dass ihm seine Vorgesetzten in der Sternenflotte und der Föderation deswegen die Hölle heißmachen würden. »Wie lange, schätzen Sie, werden Sie brauchen, um die benötigten Informationen zu bekommen und das Netzwerk zu aktivieren?«
Xiong und Theriault tauschten besorgte Blicke aus. »Das kann man unmöglich sagen«, erwiderte er. »In diesem Fall muss ich Doktor Marcus zustimmen, dass Vorsicht unerlässlich ist. Als wir mit nur zweien dieser Dinger experimentiert haben, wurden aus Versehen elf Welten in die Luft gesprengt …«
»Glücklicherweise keine davon bewohnt«, unterbrach Theriault.
Xiong fuhr fort. »… noch bevor uns klar war, was wir getan hatten. Aber nun haben wir Tausende dieser Artefakte, Sir. Wir werden eine Menge Energie benötigen, um sie zusammenarbeiten zu lassen – was bedeutet, dass das Risiko eines katastrophalen Fehlers exponentiell gestiegen ist. In dieser Phase würde ich dazu raten, von der Annahme auszugehen, dass wir wenig bis keinen Spielraum für Fehler haben.«
Nogura konnte sehen, dass dies kein Problem der persönlichen Motivation war, das er mit einem strengen Blick oder einem energischen Befehl aus der Welt schaffen konnte. Hier hatte er es mit harten Fakten und Zahlen zu tun. »Wie viele Mitglieder Ihres Teams haben sich Lieutenant Theriaults Aufzeichnungen der Eremar-Mission angesehen?«
»Alle«, sagte Xiong. »Wir gehen wirklich von jedem Winkel an das Problem heran, aber wegen der durch den Pulsar verursachten Störungen war ihr Trikorder nur in der Lage, einfache visuelle Scans zu machen. Was bedeutet, dass wir keine detaillierte atomare Abbildung oder eine Spektralanalyse haben.«
Die rothaarige Theriault fügte hinzu: »Wir haben genug Informationen, um einen Rahmen für die Kristalle zu bauen, aber keine Ahnung, wie wir ihn starten können. Es ist, als hätten wir die Hardware ohne funktionierende Software.«
»Mit anderen Worten«, brummte Nogura, »ist es ein teures Stück Müll.«
»Unglücklicherweise ja«, sagte Xiong.
Nogura wollte den Wissenschaftlern gerade raten, ihr Bestes zu tun, und sie entlassen, als T’Prynn ihn vom anderen Ende des Tisches ansah.
»Admiral … vielleicht kann ich helfen.«
Quinn erwachte von den Schritten zweier Fußpaare, der kalten Berührung einer harten Oberfläche unter seinem zerschrammten und unrasierten Kinn, und dem grotesken Gefühl, dass sein Bauch mit kochendem Schlamm und faulen Eiern gefüllt war. Eine Männerstimme verkündete mit gelangweilter Feindseligkeit: »Wachen Sie auf. Sie haben einen Besucher.« Dann entfernte sich ein Fußpaar. Das wütende Summen eines Kraftfeldgenerators, das in Quinns Ohren dröhnte, machte ihm bewusst, wo er sich befand.
Er drehte sich um und bereute sofort, sich bewegt zu haben. Ein tiefer, pochender Schmerz fühlte sich wie ein Bleigewicht an, das sich einen Weg aus seinem Schädel bahnen wollte. Jeder Pulsschlag ließ ihn befürchten, dass sich sein misshandeltes Gehirn Nervenenden hatte wachsen lassen, um gegen das zu
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