Star Trek - Vanguard 08 - Sturm auf den Himmel
Sicherheitsabteilung bemüht, um sich die Informationen bestätigen zu lassen, die ihm diese Quellen zugespielt hatten. Ihm war versichert worden, das alles zutraf. Und doch …
Er musste unweigerlich daran denken, wie leicht und gründlich T’Prynn ihn vor Jahren nach dem
Bombay
-Attentat betrogen hatte. Sie hatte ihn gerade mit genug Wahrheit gefüttert, um ihn die Lügen schlucken zu lassen, und dabei war seine Karriere fast zerstört worden, als herauskam, dass seine Geschichte – auch wenn sie im Grunde gestimmt hatte – auf leicht zu widerlegenden Zeugen und Einzelheiten beruhte. Er hatte keinen Grund zur Annahme, dass sie ihm so etwas noch mal antun würde – ganz im Gegenteil. Aber das bedeutete nicht, dass nicht irgendjemand anders, vielleicht jemand aus der Sternenflotte oder der Föderationsregierung oder vielleicht sogar ein Agent einer anderen Macht versuchen konnte, ihn erneut hereinzulegen. Wenn er eine Sache während seines Aufenthalts auf Vanguard gelernt hatte, dann dass die Wahrheit eine unendlich flexible Ware war und dass es größte Mühen und Wachsamkeit erforderte, sie in ihrem reinen Urzustand zu finden.
Je mehr er darüber nachdachte, in was für einen Schlamassel er sich da hereingeritten hatte, desto stärker zitterten seine Hände. An einer großen Kreuzung hatte er einen Sinneswandel und steuerte auf Tom Walkers Bar zu. Ein paar Minuten später betrat er die Kneipe, setzte sich auf einen Barhocker und nickte der irischen Kellnerin Maggie zu. »Einen achtzehn Jahre alten Glenmorangie und ein Bell-haven Ale.«
Maggie lächelte und zapfte sein Bier. »Ist es nicht noch ein bisschen früh für so was?«
»Schon gut, Süße – ich bin Autor.«
Sie stellte seine Getränke vor ihm ab, und er musste sich bemühen, den Scotch nicht zu verschütten, während er ihn an die Lippen hob. Anschließend starrte er in sein Glas und dachte darüber nach, dass er entweder gerade seine Karriere auf die nächste Stufe gehoben oder sein gesamtes Lebenswerk zerstört hatte.
Sei’s drum
. Er kippte den Whisky in einem Zug.
Auf das Glück
.
Trotz der Beleidigungen und des Raunens seiner versammelten Kollegen betrat Duras den Saal des Hohen Rates mit hoch erhobenem Kopf, um stolzen Trotz auszustrahlen.
Der Chor der Missbilligung war praktisch einstimmig. Nur Kanzler Sturka und sein Lakai Gorkon enthielten sich der kollektiven Geißelung. Duras war zornig über die öffentliche Demütigung, mit der er überhäuft wurde, doch machtlos, das selbstgerechte Spektakel des Rates zu beenden. Er spürte wie seine Ohren vor Scham kribbelten.
»Verräter!«, rief einer, während ihn andere Spion oder Hure nannten. Einige spuckten ihn an, während er zum Zentrum des Saals ging, um seinen Platz in den Rängen der Großen Häuser einzunehmen. Dann schloss sich der Pulk plötzlich um ihn und bedrängte ihn. Rufe wie »Romulanischer Strohmann!« vermischten sich in dem schummrigen und schwülen Saal mit einer Reihe von Schimpfnamen.
Er musste nicht fragen, warum er als Prügelknabe des Imperiums auserwählt worden war. Als er an diesem Morgen aufgestanden war, hatte bereits die halbe Galaxis die neueste Schlagzeile des Föderationsnachrichtendienstes gesehen: ein Leitartikel, der Duras persönlich sowie sein gesamtes Haus diversen Akten der Kollaboration mit dem romulanischen Geheimdienst beschuldigte, der als Tal Shiar bekannt war. Sein erster Instinkt hatte ihm geraten, die Story als ungeschickten Versuch einer Hetzkampagne abzutun – doch dann hatte er sie gelesen.
Zu seinem großen Ärger schien der Artikel einwandfrei recherchiert, mit Quellen belegt und dokumentiert zu sein. Er war voller Namen, Fakten und Orte, Berichte über kriminelle Aktivitäten begangen von Duras und seinen Agenten, und den Einzelheiten des Abkommens, das Duras mit seinen romulanischen Kontakten ausgehandelt hatte. Der Text legte die Pläne seines Hauses offen, sich mit dem Romulanischen Sternenimperium zu verbünden, um politische und ökonomische Macht zu erlangen, selbst wenn das bedeutete, das Klingonische Imperium faktisch in einen Marionettenstaat der Romulaner zu verwandeln.
Am schlimmsten war die Enthüllung seiner Affäre mit Valina. Doch nachdem er die Wut seiner Frau überlebt hatte, kam Duras die Konfrontation mit dem Hohen Rat wie eine unbedeutende Angelegenheit vor.
Er ließ sie ihre Flüche und ihren Spott herausbrüllen, bis er vor Zorn überschäumte und es nicht mehr ertragen konnte. »Schweigt! Wer seid ihr,
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