Star Trek - Vanguard 08 - Sturm auf den Himmel
T’Prynn uns heute gebracht hat. Ich bin mehr Kompromisse eingegangen, habe mehr Versprechen gebrochen und mehr Blut vergossen, als ich jemals für möglich gehalten habe. Die Gründe dafür spielen keine Rolle mehr. Ich bin zu weit gekommen und habe zu viel gesehen, um noch daran glauben zu können, dass alles schon gut werden wird, wenn wir nur der Moral genug symbolische Gesten erweisen. Was jetzt zählt, ist die Tatsache, dass die ganze Galaxis darauf aus zu sein scheint, uns zu töten, und die Shedai stehen in der Schlange ganz vorne. Also entweder helfen Sie uns, diese Anordnung zum Laufen zu bringen oder Sie verschwinden verdammt noch mal aus meinem Labor.«
Verletzt von Xiongs beißender Bemerkung, stürmte Marcus davon und ließ ihn mit seiner Höllenmaschine und seinen willigen Helfern zurück.
Diese Idioten vom Sternenflottenkommando schaffen es noch, uns alle umzubringen
, entschied sie. Es war an der Zeit, diesem Wahnsinn ein Ende zu setzen und ihre Bitte jemandem vorzutragen, der auf die Vernunft hören und eingreifen würde, bevor es zu spät war.
Als sie die Sicherheitstür der Gruft öffnete, stellte sie nicht gerade überrascht fest, dass ihre sogenannten Kollegen ihrem Abgang nicht die geringste Aufmerksamkeit schenkten. Aber sie schwor sich, dass sie sie nicht länger ignorieren würden.
T’Prynn hatte sich in ihr Quartier zurückgezogen und genoss die leicht höhere Schwerkraft und Temperatur sowie die niedrige Luftfeuchtigkeit und den geringeren Luftdruck. Anders als in den meisten Räumen von Vanguard – oder überhaupt allen Schiffen und Einrichtungen der Sternenflotte – hatte sie die Umweltbedingungen so weit wie möglich an die ihrer Heimatwelt Vulkan angeglichen. Es war ein kleiner Luxus, aber einer, der ihre tägliche Arbeitsroutine etwas angenehmer gestaltete.
Sie hatte immer noch eine Reihe von Aufgaben zu erledigen, bevor sie Feierabend machen konnte. Sie musste abgefangene klingonische Funksprüche entschlüsseln, Berichte einiger Agenten durchsehen, die neuesten Nachrichten aus der Föderation und ihren benachbarten Rivalen auf allgemeine Trends untersuchen, und eine flüchtige Überprüfung der offiziellen Identitätsakten aller neu angekommenen Besucher der Station durchführen, um zu sehen, ob eine von ihnen einen Alarm im biometrischen Erkennungssystem auslöste.
Alles in allem ein ruhiger Tag auf Vanguard.
Ein leises Piepen der Komm-Konsole auf ihrem Schreibtisch wies sie auf eine hereinkommende Nachricht auf einer sicheren Frequenz von der Erde hin. Sie überprüfte den Chiffrierungsschlüssel, der bestätigte, dass die Botschaft aus dem Hauptquartier des Sternenflottenkommandos kam. Gemäß Protokoll gab sie ihren Autorisierungscode ein, um die Übertragung anzunehmen. Das Sternenflottenemblem auf dem Schreibtischmonitor wurde durch das verhärmte Gesicht von Admiral Selim Aziz ersetzt, dem Leiter des Sternenflottengeheimdienstes. Seine Haut war dunkelbraun, ein deutliches Zeugnis seiner tunesischen Herkunft. Wenn er lächelte, schienen seine glänzenden Zähne fast blendend im Kontrast zur Hautfarbe.
»Guten Morgen, Lieutenant T’Prynn.«
»Guten
Tag
, Admiral.«
Sein Lächeln erstarb.
»Ach ja. Ich habe den Zeitunterschied vergessen. Mein Fehler.«
Sie sah keinen Sinn darin, sein offensichtliches Unbehagen über diesen kleinen Fauxpas unnötig zu verlängern. »Nicht weiter wichtig, Sir. Wie kann ich Ihnen behilflich sein?«
»Ich habe mit Interesse Ihren Bericht über die erfolgreiche Wiederbefragung von Cervantes Quinn zur Kenntnis genommen. Haben sich die Informationen, die diese Besprechung ergeben hat, in der Gruft als nützlich erwiesen?«
»Das haben sie. Lieutenant Xiong hat mir berichtet, dass die von Mister Quinn bereitgestellten Informationen bei der Umgestaltung der Anordnung von entscheidender Bedeutung waren. Sie werden wahrscheinlich von ebensolchem Wert dabei sein, das System zu aktivieren.«
Ein weises Nicken von Aziz.
»Hervorragend.«
Er sah T’Prynnskeptisch an.
»Mir ist außerdem aufgefallen, dass Ihr Bericht nicht erklärt, wie die erneute Befragung diese Informationen aus Mister Quinn herauslocken konnten, nachdem die erste es nicht geschafft hat.«
Er verschränkte die Hände ineinander und lehnte sich vor.
»Ohne Ihre Verhörmethoden hinterfragen zu wollen, würde ich doch gerne wissen, was diese Befragung erfolgreicher gemacht hat als die letzte.«
Sie hatte gehofft, dass niemand sie danach fragen würde, aber nun, da Aziz es
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